Wut im Bauch

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Neugierig und auch verwirrt sahen die Whitebeardpiraten die Kapitänstochter an, die schlecht gelaunt in ihrem Mittagessen stocherte. Normalerweise war sie beim Essen sonst nicht so, dabei war es egal wie ihre Gefühle waren, denn sie brachte normalerweise nicht nochmal mit ihrer Gabel das Essen um. Aber sie hatte auch allem Grund um schlecht gelaunt zu sein. Ihr Bruder befand sich in Impel Down und wartete dort auf seine Hinrichtung, hier auf dem Schiff hatten alle so eine Arsch Ruhe weg, dass sie am Rad drehte, weil es ihr das Gefühl vermittelte, dass Ace der Crew nicht viel bedeutete und das Gespräch mit Dragon in der Nacht lief auch schlecht. Vor ein paar Stunden hatte Karasu sie auf die Moby Dick zurückgebracht und erzählte ihr beim Flug, dass Sabo und Koala auf eine Mission waren. Ihre Laune war wirklich auf dem Tiefpunkt. Am liebsten würde sie sich alleine auf dem Weg ins Unterwassergefängnis machen um die Feuerfaust zu befreien, aber sie konnte die vierte Division nicht so kopflos zurücklassen. Sie fühlte sich bei den Gedanken daran schon schlecht. Alines Blick fiel auf Lynn, die einem außerordentlichen gesunden Appetit hatte. Das war vorher noch nie so. Aber die Kommandantin vermutete, dass es am Stress und den Sorgen um Ace lag, dass die pinkhaarige Piratin momentan so war. Kopfschüttelnd wandte die Tochter des stärksten Mannes der Welt wieder ihr Essen zu, stellte sogleich aber fest, dass sich nichts an ihr nicht vorhandenes Hungergefühl verändert hatte. Also konnte sie auf aufhören das Essen wie ein Feind auf dem Teller zu zerlegen. Sie legte ihr Besteck weg, stand ohne ein Wort zu sagen auf und verließ die Kombüse, wobei ihr nicht nur ein verwirrter Blick, sondern mehrere folgte, aber das war ihr im Moment einfach egal. Ihre sorgsam unterdrückte Wut im Bauch brodelte als sie daran dachte was in letzter Zeit alles schief ging, als sie an diesen miesen Verräter Marshall D. Teach dachte, erreichte ihre Wut erstmal wieder ihren Höhepunkt. Sie ballte ihre Fäuste und schlug in ihren leichten Wutanfall eine Faust in das Holz einer Wand des Gangs der Moby Dick. Das Schiff konnte natürlich nichts wegen ihre Wut, aber sie fühlte sich danach wieder gefasster und versperrte im Inneren wieder ihre Wut. Ihre Wut ließ sie unbeherrscht und ohne gescheiten Plan handeln, sie würde nur ihren Kopf in solche unüberlegten und sinnlosen Momenten verlieren. Kopfschüttelnd trottete die junge Piratin auf das Deck, atmete tief ein und ließ sich anschließend auf dem Walkopf nieder. Ihr Kopf war gerade sonst wo. Sie hatte das Gefühl als würde ihr ganzer Körper nur noch auf dem Kampf in Marineford hin fiebern um ihrem Bruder zu befreien. Es machte sie wahnsinnig hier still herumzusitzen und nichts tun zu können was Ace helfen könnte. Schüchterne und sanfte Schritte kamen auf die Frau mit den geflochtenen Haaren zu, sie schaute über ihre Schulter und entdeckte eine total blasse Lynn. Die Pinkhaarige erweckte den Eindruck als sei sie vollkommen durch den Wind. Es war offensichtlich das sie das Gespräch zu ihrer besten Freundin brauchte. Mit einem tiefen Seufzer ließ sich die Piratin mit der Augenklappe neben der Braunhaarigen nieder, sah auf das Meer und versuchte das zu verarbeiten was sie so aufwühlte.

"Was ist los, Lynn?", fragte Aline sanft und ergriff die Hand ihrer Freundin.

Die Piratin sah zur Kommandantin, drückte die Hand von ihr und meinte: "Ich war beim Doc. Immerhin habe ich mich in letzter Zeit nicht so wohl gefühlt wie du ja weißt. Das was er herausgefunden hat, hat mir wirklich den Boden unter meine Füße weggerissen. Ich weiß nicht was ich machen soll."

Fragend schaute die Kapitänstochter sie an, versuchte aus den Worte schlau zu werden, doch sie verstand die Welt nicht. Sie brauchte schon Informationen, dass sie verstand was Lynn so bedrückte damit sie ihre beste Freundin auch aufbauen konnte. Die Piratin schaute in den Augen von der jungen Frau.

"Du weißt doch, dass ich mit Ace ein ausführliches Gespräch hatte in deiner Kajüte. Wir waren später in die Kajüte von Ace gegangen. Er hatte mir alles von sich, von seine Brüder aber auch von deiner Beziehung zu ihm erzählt. Ace dachte, dass ich ihn nicht mögen oder lieben würde, wenn ich wüsste, dass der Piratenkönig sein Vater war. Irgendwie kam eins zum anderen und wir hatten miteinander geschlafen. Wir waren so aufgewühlt gewesen, dass wir nicht mal darauf geachtet haben, ob wir verhütet hatten. Und gerade eben bekam ich die Gewissheit, dass wir nicht verhütet hatten und das es Ace geschafft hatte mich nur nach eine Nacht zu schwängern. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ein Baby von Ace ist in so einem Moment einfach unpraktisch. Wir ziehen in den Krieg mit der Marine und ich bin schwanger. Ich kann das Ungeborene doch nicht dieser Gefahr aussetzen, aber wenn ich nicht mitkämpfe, habe ich das Gefühl als würde ich Ace verraten, im Stich lassen. Aline was soll ich tun?", erklärte Lynn völlig aufgelöst, in ihr Auge schimmerte Tränen, die sie krampfhaft zurückhielt.

тσтgєgłαυвт (One Piece FF) [ABGESCHLOSSEN] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt