Halt mich

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°•.  Ganz allgemein kann ich nicht erkennen was ich tuen soll. Dreht die Zeit nur ein Stück zurück wir driften zu weit voneinander fort.
Bitte weck mich nicht, wenn unser Kartenhaus zerbricht, lieber versteck ich mich als da zu stehen und zu zusehen, wie alles was wir waren zu Grunde geht.

Halt mich fest,bis es nachlässt.•°
[Madeline Juno]


* Elisa *

Mich verfolgte ein Schatten. Ein Schatten aus Angst und Dunkelheit. Ein Schatten in mir.  Ich spürte die Panik in mir hochkommen und ich versuchte dagegen anzukämpfen.

Ohne ihn fühlte ich mich leer. In seiner Nähe allerdings hatte ich Angst, doch er vermittelte mir stets ein Gefühl von Sicherheit. Doch ich konnte mich nicht auf ihn einlassen, denn die Vergangenheit holte mich stets aufs Neue ein.

Für einen Moment wünschte ich mir nie zu dem Springen gefahren zu sein, doch mir war klar, dass ich ihn in meinem Leben brauchte.
Sein Blick schien nach irgendetwas in meinem Gesicht zu suchen, als ich weiter sprach.

Denn wir würden uns nicht gut tuen.
Sein Blick ruhte besorgt auf mir, weshalb ich meinen Blick von ihm abwandte.

"Was ist los?"fragte er sanft und dennoch beunruhigt während er die Hand von der Klinke nahm und auf mich zu kam. So sehr ich nach hinten ausweichen wollte um die Situation nicht zu verschlimmern, ich konnte nicht.

Meine Gedanken wirbelten umher wie ein Wirbelsturm, welcher so laut in meinem Kopf tanzte. Er konnte ihn nicht hören, doch er konnte es spüren, das wusste ich. Seine Nähe und die durchbohrenden Blicke machten mich nervös, weshalb ich zu Boden sah.

"Ich..habe Angst."gab ich zu und er nickte, während er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt stand. Außerdem wollte ich ihn nicht unglücklich machen, denn nach wie vor würde es ein harter Kampf gegen die Tabletten werden. Er würde sich verantwortlich für mein Leiden fühlen und das wollte ich vermeiden. Ich musste es allein durchziehen.

"Ich denke...vielleicht sollten wir" begann ich zitternd "Freunde sein." Beendete ich fast flüsternd.

Mir war klar, dass wir keinesfalls nur Freunde wären. Verwirrt sah er mich an, doch dann nickte er.
"Ja, vielleicht." Antwortete er und schloss die Haustür auf.
"Kommst du trotzdem einen Freund besuchen?" Fragte er schwach lächelnd und ich betrat seine Wohnung.

Ich zog meine Schuhe aus und betrat das helle Linolium. Es war immernoch die selbe Wohnung wie vorher und ich fühlte mich sofort ein Stückchen angekommen. Mit einem Mal fühlte ich mich sicher und erinnerte mich an all die schönen Momente vor dem Stalking.

Mein Atem beschleunigte sich und im Normalfall würde ich mir Tabletten einwerfen. Stattdessen musste ich in der Welle von Panik ertrinken.
Mein Körper bebte und ich musste mich an  der Kommode im Gang festhalten.
"Du musst langsam ein- und wieder ausatmen" sagte er langsam und legte eine Hand auf meine Schulter. Und es funktionierte, er hatte konnte den Sturm in mir bändigen, doch dafür sollte er sich nicht verantwortlich fühlen.

Als ich mich umdrehte sah ich geradewegs in seine blauen Augen, welche mich erneut um den Verstand brachten. Er musterte mich voller Sorge und ich musste ihn einfach umarmen. Sofort fühlte sich alles leichter an, ich atmete seinen Duft ein und es war wunderschön ihn in den Armen halten zu können.

Es war definitiv keine Umarmung, wie die zweier Freunde. Es war viel mehr als das. Es war eine Mischung aus Sehnsucht, Ankommen, Freiheit, Liebe und auch der Angst.
Als wir uns lösten zogen wir langsam die Jacken aus und mein Körper rief nach seiner üblichen Dosis, doch in Andreas' Nähe war es nicht so dominant wie sonst. Zumindest bildete ich mir das ein.

Und vielleicht war er ja Teil meiner Therapie.

Es war komisch seine Wohnung zu betreten, denn ich hätte nie geglaubt jemals noch einen Fuß hier her zu setzen. Mein Kopf pochte, als wolle er mir sagen, was ich zu tun sollte. Unglaublich gerne hätte ich mir eine Kopfschmerztablette eingeworfen, aber dss wäre wohl das Dümmste, was ich tuen könnte.

"Hoffentlich lässt Finja das Haus stehen." Versuchte ich zu lachem während sich eine Hitze in meinem Körper breit machte und wir uns in sicherem Abstand auf dem Sofa im Wohnzimmer fallen ließen.

"Möchtest du etwas trinken?" Fragte Andreas mich und ich schüttelte zur Antwort meinen Kopf und drehte meinen Kopf so, dass ich sein Gesicht sehen konnte.

"Alles in Ordnung?" Fragte er und ich zuckte mit den Schultern.
"Fühlt sich an als wäre da ein Sturm in mir und ich weiß nicht, wie ich diesen vertreiben kann. " sprach ich  und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
Das Wohnzimmer war noch immer weiß, der Fernseher stand auf der selben Einrichtung wie vorher, nur unsere Bilder waren verschwunden.

Dann wandte ich meinen Blick wieder zu ihm, da ich wusste, dass er mich anstarrte. Er sah mich aufrichtig, besorgt und ängstlich an. Seine Augen hatten einen Schatten, der ihnen den Glanz nahm und genau das sollte ihm nicht wegen mir passieren. Ich wollte nicht, dass er sich selbst verlor.

Doch dann legte er einen Arm um meine Hüfte und zog mich zu sich, sodass ich an ihn lehnte. Anstelle mich dagegen zu wehren, schloss ich die Augen und genoss die Stille. Ja sogar in mir war es in diesem Moment still, sodass ich zum ersten Mal seit Langem in einen ruhigen Schlaf fiel.

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LEUTE ANDI HAT AUF EINEN KOMMENTAR VON MIR GEANTWORTET OMG.
UUUND KEINE SORGE DIE ANDEREN STORYS GEHEN AUCH NOCH WEITER.

Still Falling for you  •• {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt