Mittendrin

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°.• Und wenn alle Stricke reißen halten wir uns an uns fest. Die letzten Wochen liegen schwer im Magen, der Nachgeschmack von Streit und Frust. Zuletzt war da nicht mehr viel zu sagen. Stille um uns.
[Wincent Weiss]

* Elisa *

Wie konnte ich nur so dumm sein?

Niemals hätte ich es so weit kommen lassen dürfen! Aber in seiner Nähe war alles so anders...

Unwillkürlich strich ich über meine Lippen und noch immer konnte ich seine Nähe spüren. Aber es ging nun mal nicht, wir würden uns nur gegenseitig zerstören.
Trotzdem war es so unglaublich schön, so komplett. Als könnten wir uns gegenseitig reparieren.

Schnell schüttelte ich den Kopf, denn wenn ich einen Schlussstrich setzen wollte, dann sollte ich damit nun mal beginnen.

Wieder schossen mir die Tränen in die Augen. Und dann wurde mir plötzlich klar, dass ich in seiner Nähe unglaublich glücklich war und alles um mich vergaß. Dennoch war es aussichtslos, weshalb ich zuhauseum meine zitternden Hände und Knie zu beruhigen erneut zu den Tabletten griff.

"Lischen" lächelte mein Vater, doch er konnte die Sorgen in seinem Blick nicht verstecken. Er streckte die Arme nach mir aus.
"Es ist schon viel zu lange her."flüsterte er.

"Richard? Wir haben keine Schlagsahne gekauft. " schrie meine Mutter aus der Küche und Dad seufzte.
"Ich kann schnell welche holen." Bot ich an. Somit könnte ich gleichzeitig am einer Apotheke anhalten, denn mein Pillenvorrat hatte sich geleert.
Mein Vater nickte dankend, sodass ich im Supermarkt nach Sahne suchte, während ich mich hinter Regalen versteckte um einigen Leuten auszuweichen.

Genauso lief es in der Apotheke, in der ich die erstbesten Beruhigungstabletten bestellte, die ich sah.

Zuhause angekommen half ich meiner Mutter noch etwas in der Küche als sie fragte. "Geht es dir denn besser bei Stefan?"
Ich nickte "Ich denke schon." Und das war das Ende der Unterhaltung.

Am Abend täuschte ich unedliche Müdigkeit vor, sodass ich mich in mein Zimmer verziehen konnte.
Ewig lag ich im Bett und wälzte mich hin und her. Die Dunkelheit schien bis in mein Inneres zu drängen und nach Hunderten von vergossenen Tränen brannten meine Augen so sehr, dass ich sie nicht mehr offen halten konnte.

Mein Wecker klingelte um 7, sodass ich mich fertig für Finjas Geburtstagsfeier machte. Zusammen mit meinen Eltern weckten wir sie mit Frühstück im Bett und einem kleinen Geburtstagsständchen.

Später würde nach und nach unsere Familie eintreffen, sodass ich mich auf blöde Fragen einstellen musste. Vor Nervosität riss ich die neugekaufte Schachtel mit den Pillen auf und nahm sofort zwei davon ein.

Ich half meiner aufgeregten Schwester beim Fertigmachen, bis sie sagte "Ich hab' dich vermisst." Und mein übrig gebliebenes Herz zeriss. Ich nahm sie in den Arm und flüsterte ein leises" ich dich auch.", ehe es an der Tür klingelte.

Unsere Großeltern kamen zum Mittag, zur Vesper kämen Tanten und Cousinen dazu und am Abend dann der ganze Rest. Schon alleine das Mittagessen war eine Qual,nachdem ich mich erst bei meiner Mutter in der Küche verkrochen hatte, lagen nun alle Augenpaare auf mir.

"Ach Lischen bist du erwachsen geworden." Lachte Oma Teresa, welche schon immer meine Favoritin gewesen war. Zum Glück verkniffen sie such Anmerkungen und widmeten sich voll und ganz meiner Schwester.

Was bei Tante Leonore definitiv nicht der Fall sein würde. Das war der Grund weshalb ich nach ihrem Eintreffen erneute zwei Tabletten einnahm.

"Oh Elisa ist auch um Haus." Lächelte sie und umarmte mich.
"Wie geht es dir nach der Trennung?" Fragte sie und ich schluckte.

"Lass das arme Mädchen sein!" Schimpfte meine Großmutter und die Röte erhitzte mein Gesicht. Zu meinem Glück saß ich auch noch gegenüber meiner Tante. Ich wusste, dass sie es nicht böse meinte, aber es nervte mich total.
"Du siehst nicht gut aus Mädchen." Seufzte sie. Irgendwann schoss sie mit ihren Bemerkungen gegen Andreas schoss, wurde es mir zu viel.

Ich griff nach meiner Jacke und musste kurz die Augen schließen, da mir unglaublich schwindelig war.
Als ich draußen war setzte ich zitternd einen Schritt vor den anderen.
Meine Sicht war verschwommen und alles begann sich zu drehen. Ich hielt mir die Hände gegen den Kppf und lief weiter.

"Hey, Elisa. Ich glaube wir müssen reden." Hörte ich seine Stimme hinter mir und musste unwillkürlich lächeln.
"Hör mir einfach zu okay?"
Ich blinzelte um ihn klar erkennen zu können, seine Haare standen zu allen Seiten ab und es war nicht schwer zu erkennen, dass er kaum geschlafen hatte.

"Verdammt, ich denke jeden Tag an dich. Du bist das beste, was in meinem Leben passiert ist und ich kann micht ohne dir. Ich weiß, es ist viel passiert, aber ich weiß, dass wir es schaffen können. Du fehlst mir, jede Nacht habe ich Albträume, weil ich dich verdammt nochmal vermisse. Elisa, ich brauche dich in meinem Leben." Seine Stimme schien immer weiter weg zu wandern, denn ich nahm sie kaum noch wahr.

"Lis? Bitte sag doch was,ich..." begann er, doch mir wurde schwarz vor Augwn. Ich verlor den Halt und das Letzte, was ich spürte waren seine Arme, die mich auffingdn. Und ich wusste, dass sie mich immer auffangen würden,weil es die einzigen waren, in die ich mich fallen lassen konnte.
+++++×××××
Sorry echt ätzend

Still Falling for you  •• {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt