They told me that the end is near

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°•.Jedes mal wenn der Wind pfeift und durch Äste weht
Wissen wir du warst da, wolltest nur nach dem Rechten sehn'
Dann warst du kurz zu Besuch
Leider nur zu Besuch, hoff' es geht dir gut, da wo du bist.•°
[Casper]

* Andreas *

Es vergingen 2 Wochen ohne, dass irgendwer etwas von ihr wusste.

Meine Sprünge wurden von Tag zu Tag schlechter, genau wie meine Laune. Ich verkroch mich jeden Tag in meinem Zimmer und jeden Tag verringerte sich die Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Und dann kam der entscheidende Anruf.

"Andreas?" Hörte ich die Mutter von Elisa schluchzen und bekam ein seltsames Gefühl in der Magengegend.
"Ja?" Krächzte ich. Im Hintergrund nahm ich ein Stimmengewirr wahr.

Ihre Stimme brach und kurz darauf hatte ich Elisas Vater auf der anderen Seite. Was war nur los?

"Du musst ins Krankenhaus kommen." Brachte er leise hervor und dann legte er auf. Mir wurde schlecht, denn es war klar, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Aus diesem Grund rannte ich einfach los, sprang in meinen Wagen und wurde auf dem Weg einmal geblitzt.

Mein Herz raste als ich das Krankenhaus betrat, wo mich Elisas Vater bereits erwartete. Sein Gesicht war gerötet und die Augen glasig, ein weiteres Zeichen für schlechte Neuigkeiten. Auf dem Weg zur Notaufnahme sagte er keinen Ton, was mich fürterlich beunruhigte.

Als ich dann ihre Mutter sah, bekam ich einen dicken Kloß im Hals. Panik stieg in mir auf. Paul gab seiner Frau schnell den Halt, den sie brauchte um nicht umzufallen. Ihr Gesicht war so blass wie das eines Geistes.

"Was...was ist passiert?"fragte ich nun und beide sahen mich ausdruckslos an.
"Elisa wollte sich umbringen." Flüsterte nun Paul und Kathrin bekam einen erneuten Heulkrampf. In diesem Moment blieb alles still. Alles wurde stumm, ich sah wie sich die Lippen der Leute bewegten, doch kein einziger Ton kam bei mir an. Die Stille war so laut, dass ich mir die Ohren zuhielt. Alles begann sich zu drehen,  ich bekam keine Luft mehr. Ich wollte schreien, doch kein Ton kam aus meiner Kehle. Während ich auf die Knie sank spürte ich Arme, die mich hochhieven wollten, doch ich gab nicht nach.

Elisa wollte sich umbringen.

Immer und immer wieder hallten diese Worte in meinem Kopf. Nichts anderes konnte ich hören. Und dann erbrach ich mich in der Mitte des Krankenhausganges und das gleich zweimal hintereinander. Dann wurde alles schwarz.

Irgendwann wachte ich auf und fand mich in einem der sterilen Krankenhausbetten wieder. Sofort stand ich auf und rannte zur Notaufnahme, doch keiner war dort. Als ich einen Arzt fragte wies er mich auf die Intensivstation. Ich spürte in dieser Zeit garnichts, sondern war wie in einem Trance. Keine Ahnung, was in mir vorging.

"Wie ist es..."begann ich als ich Paul sah und er zitterte während er sprach.
"Sie hat sich mit  einer Überdosis auf die Straße gestellt. "
Und wieder stand alles still.
"Die Ärzte haben Kokaina in ihrem Blut feststellen können. Sie ist noch nicht über den Berg."
Fuck.
Wenn ich sie gefunden hätte oder wenn wir uns nie getrennt hätten, wäre das alles nicht passiert.
Kurz darauf kam ein Arzt und meinte, etwas Besuch würde ihr eventuell gut tuen. Er meinte aber auch, dass Lissys Chancen nicht gut stehen würden.

Als wir mit Hauben und den sterilen Anzügen das Zimmer betraten, erschrak ich. Elisa lag an viele Schläuche angeschlossen deren Piepen mich nrrvte. Ihr Gesicht wies viele Narben auf und um ihren Kopf lag ein Verband. Laut dem Arzt hatte sie Glück, da es keine Hirnblutungen gab.
Ihre Augen waren geschlossen und ich wusste nicht woher, aber ich ahnte, dass Elisa nicht mehr kämpfen wollte. Sie sah noch leerer aus als an den Tagen zuvor und es war spürbar dass auch ihre Eltern dies erahnten.

"Elisa, bitte bleib bei uns." Sagte Kathrin leise während sie ihre Hand streichelte. Und dann passierte es. Das regelmäßige Piepen wurde schneller und schneller, sodass Paul sofort einen Arzt rief. Und ich stand wie angewurzelt da, ein Schockzustand wie der Arzt mir später mitteilte.

Wir wurden sofort veranlasst, den Raum zu verlassen und die nächste Zeit verging wie in Zeitlupe. Sie holten Elisa in den Operationssaal und Ärzte gingen rein und raus, doch keiner gab u s Auskunft.

Meine Eltern kamen und umarmten mich, doch sie merkten schnell, dass es nichts bewirkte. Ich stand da und schaute in die Leere, bis endlich ein Arzt auf uns zukam.

Sein Kopfschütteln signalisierte uns schon, was geschehen war.
"Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass..." und ab da hörte ich nicht mehr zu. Ich schrie und schrie mir die Seele aus dem Leib.

Das war es jetzt also. Das endgültige Ende. Ich war nicht wütend,  sondern verstand sie. Ich wusste, dass sie es wollte und irgendwie half das. Trotzdem fehlte sie mir jeden beschissenen Tag. Wären wir beide nicht so kompliziert gewesen, wäre da nie ein Ende gewesen. Doch nun war alles anders und Elisa wollte gehen, doch für mich würde sie immer eine  unendliche Geschichte sein. Für mich wird sie im Herzen weiterleben und ich werde jeden an unserer Geschichte teilhaben lassen, der sie hören will.

So kam es, dass 1000 von Menschen auf ihre Beerdigung kamen und uns Beileid wünschten. Elisa wäre niemals alleine gewesen. Die Trauer wird uns prägen. Sie wird uns unser Leben lang begleiten, doch wir ertrugen das Leid zusammen. Es wird eine schwere Zeit werden.

Doch immer, wenn ich zum Himmel sah, fühlte es sich an als wäre sie noch immer da. Wenn der Wind um meine Haare wehte fühlte es sich an als wolle sie mich grüßen. Und wenn ich auf der Schanze stand fühlte ich mich ihr unfassbar nah.

Es war keine Lüge, wenn ich sagte, dass dieses Mädchen mein Leben zweimal umgekrempelt hat. Ich unterstützte nun Drogenabhängige, da ich nicht wollte, dass noch mehr Menschen litten wie Elisa. Ich wollte ihren guten Geist, der sie eigentlich war, weiterleben lassen um ihn in Erinnerung zu behalten.
Ich setzte mich bei Kampagnen für die Unterstützung der Betroffenen ein und es passierte nicht selten, dass Elisa in meinen Träumen vorbeikam.

Und all das machte es erträglicher. Auch wenn sie nicht mehr unter uns weilte, ließen  wir sie weiter leben. Es war alles andere als leicht, aber zusammen schafften wir alles.

Und nun sitze ich auf einem Hausdach und schaue nach oben, denn auch wenn Elisa aufgegeben hat : Ich werde sie niemals aufgeben.

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Wer hätte gedacht,dass diese Geschichte so  ausgeht?
Eigentlich war alles anders geplant, aber es läuft eben nicht alles so. Ich hoffe euch hat die Gescgichte trotz der krassen Wandlungen trotzdem gefallen.
Ihr habt Einblicke in Andis als auch in Elisas Gefühlswelt bekommen.
Jeder einzelne Vote oder Kommentar bedeutet mir unendlich viel. Ihr habt echt zur Motivation beigetragen. Vielen Dank.

Wie findet ihr Andis Reaktion?

Seid ihr bereit für ne neue Andreas Wellinger Fanfiction?:)

Falls ihr die Geschichte mochtet, könnt ihr gerne bei meinen anderen Fanfictions vorbeischauen.
Ich habe gerade eine über Domen Prevc, Stefan Kraft und Daniel Andre Tande am laufen. Eine über Andreas folgt bald wieder. :)

Danke für alles, bis zur nächsten Story.
Mara xo

Still Falling for you  •• {Andreas Wellinger}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt