Kapitel 14

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Irgendwann lösten wir uns voneinander und strahlten uns gegenseitig an. ,,Julia?" Ich blickte verwirrt auf und sah wie Bratpfanne neben mir stand und langsam seine Arme ausbreitete. Ich lachte und umarmte ihn. Danach auch noch Winston, Alby und Minho. Danach drehte ich schwungvoll zu Thomas an und stockte. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Auf einmal überkam mich das Gefühl von Wut. Ich wusste nicht woher es kam, aber es war plötzlich da und ich konnte es nicht abstellen. Er hat mir nicht geglaubt und hat sich mega bescheuert verhalten. 

Thomas kam einen kleinen Schritt auf mich zu. ,,Julia", sagte er leise. Ich wich etwas zurück. In Thomas' Augen spiegelte sich für einen Moment Trauer wieder und er verzog leicht den Mund. ,,Können wir darüber reden?" Ich zuckte mit den Schultern und sagte dann: ,,Meinetwegen. Fang an." Er knetete seine Hände, genauso wie ich. Klar. Wir waren Geschwister. Welche Gemeinsamkeiten wir wohl noch haben?! ,,Es tut mir so leid, dass ich dir nicht geglaubt habe. Ich war nur so überrumpelt. Auf einmal erzählst du mir, dass ich diese schlimmen Dinge getan haben soll. Das war zu viel für mich. Allerdings weiß ich auch, dass wir in dieser schweren Zeit zusammenhalten sollen. Es tut mir wirklich so leid." Er schaute mich unsicher an, doch ich lächelte und umarmte ihn. ,,Schon vergessen. Ich habe dich lieb", flüsterte ich. ,,Ich dich auch", sagte Thomas, während er mich an sich drückte. 

,,Also", sagte ich, als ich mich von Thomas gelöst habe. ,,Gibt es was neues?" ,,Oh mein Gott ja"; begann Minho. ,,Als wir in dem Essensaal ankamen, waren dort schon unfassbar viele Jugendliche in unserem Alter. Wir haben uns mit zwei Jungs unterhalten. Die haben uns erzählt, dass sie auch in einem Labyrinth wie wir eingeschlossen waren." Ich runzelte die Stirn. Noch ein Labyrinth. ,,Und dann haben wir von anderen erfahren, dass sie ähnliches wie wir durchmachen mussten. Nur anders. Verstehst du?" Ich starrte ihn an und schüttelte den Kopf. Newt stellte sich neben mich und verschränkte seine Hand mit meiner. Dann fing er an zu erklären. ,,Julia. W.C.K.D. hat viele Labyrinthe gebaut, die gleich aufgebaut waren, aber haben andere Personen reingeschickt. Es gab Lichtungen, in denen nur Jungs oder nur Mädchen waren. Es gab welche, in denen kaum Jungs und viele Mädchen waren. Es wurden auch Altersgruppen gemischt. Verstehst du?" Ich nickte langsam. W.C.K.D. hat mit uns gespielt. Mit so vielen Leuten. Und nur um ein Heilmittel zu entwickeln? Das kann doch nicht alles gewesen sein. Niemand setzt so viele Menschenleben aufs Spiel. Oder? Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als Winston anfing zu sprechen. ,,Wollen wir was essen? Ich habe echt Hunger." Alle stimmten zu und wir machten uns auf den Weg zum Frühstück.

Der Essensaal war relativ groß und überall standen Tische, an denen schon viele Jugendliche saßen, die lachten und sich unterhielten. Wir holten uns ein Tablett und setzten uns zu zwei Jungs. ,,Hey, Leute. Das ist Julia", stellte mich Newt vor. ,,Hey. Ich bin Jeff." ,,Hi. Und ich bin Mark." ,,Hi." Ich begann zu essen und ich musste sagen, dass es gar nicht so schlecht schmeckt. Wir unterhielten uns noch ein bisschen mit Jeff und Mark und sie waren super nett. Irgendwann lehnte sich Mark etwas nach vorne und sagte mit einer rauen Stimme. ,,Du bist echt süß, Julia." Ich zuckte zurück und wollte gerade was sagen, als Newt uns unterbrach. ,,Hey", schnauzte er ihn an. ,,Das ist meine Freundin, die du da gerade anbaggerst." Dann nahm er meine Hand und drückte sie kurz. Mark machte große Augen und hob beschwichtigend die Hände. ,,Tut mir leid, Bro." Er kassierte noch von Newt einen bösen Blick, nachdem er sich peinlich berührt wieder seinem Essen zu wand. Ich grinste und führte den Löffel mit der Suppe an meinen Mund, doch mitten in der Bewegung stockte ich. Mein Blick fiel auf einen Jungen, der ganz alleine an einem Tisch saß. Er hatte sich seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und aß nicht. Er starrte einfach auf den Tisch. Er scheint etwas jünger zu sein, als ich. ,,Hey Jeff." Er schaute fragend auf. Ich deutete auf den Jungen. ,,Wer ist das?" Jeff schaute zu ihm und drehte sich dann wieder schulterzuckend zu mir um. ,,Ich glaube er heißt Aris. Er ist alleine hier angekommen. Er war in einem Labyrinth ganz allein mit Mädchen." ,,Hatte echtes Glück", lachte Mark . Ich starrte ihn an. Ist er wirklich so verzweifelt? ,,Und warum ist er da so alleine?" ,,Er hat sich von Anfang an abgekapselt. Niemand hat ihn angesprochen. Er genießt anscheinend die Einsamkeit." Ich schaute ihn böse an. ,,Dann geht doch mal zu ihm und fragt ihn, ob er bei euch essen kann. Niemand ist gerne allein." ,,Ich weiß ja nicht. Er ist komisch." Ich schüttelte den Kopf und stand auf. Ich hörte noch wie Newt sagte: ,,So ist sie halt. Sie möchte jedem eine Chance geben." 

Ich ging langsam zu Aris. Er schaute nicht aus, als ich vor ihm stand. Ich räusperte mich etwas. Er schaute langsam zu mir. Ich lächelte ihn an. ,,Du bist Aris oder? Ich bin Julia." Er starrte mich an. Ausdruckslos. Vielleicht etwas verwirrt. ,,Möchtest du dich zu uns setzten? Du bist hier so alleine." Er starrte nochmal und schüttelte dann den Kopf. Sein Blick schnellte wieder zum Tisch, doch ich gab nicht so schnell auf. ,,Aber warum nicht? Wir können uns unterhalten und...." ,,Ich habe nein gesagt. Was ist daran so schwer zu verstehen?", schnauzte er mich an. ,,Aber...." Er unterbrach mich wieder. ,,Hör zu. Ich brauche keine Gesellschaft. Und schon gar nicht von Leuten, die sich über mich lustig machen. Also lass es." Ich blickte ihn traurig an und sagte: ,,Na schön. Du kannst rüber kommen, wenn du deine Meinung änderst." Ich ging wieder zurück zu den anderen und setzte mich neben Newt. ,,Er will nicht rüber kommen." Keiner sagte was dazu.

Am Abend, als wir zu Abend aßen kam, plötzlich Mr Janson mit ein paar Wachen in den Raum. In der Hand hielt er ein Klemmbrett. Sofort wurden alle Gespräche abgestellt und alle schauten gebannt zu ihm. Ich runzelte die Stirn. ,,Guten Abend, meine Lieben. Wir ihr wisst, werde ich jetzt ein paar Namen verlesen. Ich möchte euch bitten euch hinter mit aufzustellen, wenn ihr aufgerufen wurdet." Er schaute uns alle freundlich an. ,,Dann los." Er las ungefähr 10 Namen vor und alle waren total glücklich und stellten sich breit grinsend hinter dem Rattenmann auf. ,,Das wars", sagte er. Ein paar Leute seufzend enttäuscht. ,,Keine Sorge. Ihr kommt alle dran. Noch einen schönen Abend." Mit diesen Worten verließ er mit den vorgelesenen Jugendlichen den Raum durch eine kleine Nebentür. Ich tippte Jeff an. ,,Wo werden sie hingebracht?" Er schaute mich mit strahlenden Augen an. ,,An einen besseren Ort. Wo sie sicher vor W.C.K.D. sind. Sie können ein neues Leben anfangen." ,,Und warum nehmen sie nur ein paar Leute mit?" Mark zuckte diesmal mit den Schulter. ,,Sie sagen, dass sie nur einen Teil wegbringen können, damit nicht zu viel Aufsehen erregt wird. W.C.K.D. kann jederzeit zuschlagen." Ich nickte langsam. Was für ein Glück muss man haben, um aufgerufen zu werden? Das wäre echt toll. Sicherheit vor W.C.K.D. Doch irgendwas stimmte nicht. Ich weiß nicht warum, aber ich vertraue diesem Mr Janson nicht über den Weg. Irgendwas verbergt er und ich werde herausfinden was. 

Maze Runner - NewtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt