Kapitel 17

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Wir verstreuen uns durch das Gebäude und suchen nach wertvollen Dingen, die wir auf der Reise benötigen. Ich fand viele Rucksäcke und gab jedem einen. Dann fing ich an, ein paar Vorräte und Getränke zu verstauen. Ich suchte weiter nach Dingen und entdeckte dann ein paar Klamotten. Ich suchte welche heraus, die mir passen könnten und zog mich um. Ich fand noch ein paar Taschenlampen, Messer und Waffen, bis ich entschied zu den anderen zu gehen. Ich hatte schon die ganze Zeit, das Gefühl beobachtet zu werden und wollte zu Newt. Ich folgte den Stimmen und den Taschenlampenlichter  der anderen. 

Plötzlich legten sich zwei Arme um meine Hüfte und zogen mich zurück. Ich schrie und boxte denjenigen mit meinem Ellbogen in den Magen. ,,Ahhhh, Klonk", sagte jemand, der sich verkrampft den Bauch hielt. ,,Newt? Oh, Gott, Newtie. Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass du das bist." Besorgt legte ich meine Hand an seine Schulter. Newt blickte mich an. ,,Ist schon gut. Ich wollte dich nicht erschrecken." ,,Geht es wieder?" Newt nickte. ,,Ja ist schon gut." Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. ,,Wollen wir zu den anderen?" Er nickte und kurz darauf schlossen wir uns unseren Freunden an. 

Doch es fehlten zwei. ,,Leute? Wo sind Minho und Thomas?" Als Antwort ertönte hinter uns lautes Gebrüll. Wir drehten uns um. Minho und Thomas rannten uns entgegen. Ich kniff die Augen zusammen. Vor wem rannten sie weg? ,,LAUFT!!!!LAUFT!!!!",schrien sie. Und dann sah ich es. Cranks. Sie sahen schlimmer aus, als ich dachte. Sie sahen aus wie Zombies. Blut strömte aus allen Körperöffnungen und ihre Haut schimmerten grün. Sie waren nicht sonderlich schnell, kamen aber zielstrebig auf uns zu. Ich konnte mich nicht regen. Ich war wie versteinert. ,,Julia. Komm." Newt rüttelte an meinem Arm. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Als Minho und Thomas bei uns ankamen, packte mich Thomas grob am Arm und zog mich mit. Ich schüttelte kurz den Kopf und war dann wieder bei Sinnen. Schnell fing auch ich an zu sprinten. Wir hörten die Cranks hinter uns. Wie sie lachten. Schrien. Sich gegenseitig anfielen. Und wir rannten. Rannten und rannten. Doch plötzlich kamen wir an einer Sackgasse an. Nur eine kleine Tür war dort eingebaut. Thomas wollte sie öffnen doch sie war verschlossen. Er rammte den Granatwerfer gegen die Tür. Warf sich selbst dagegen. Irgendwann halfen auch die anderen Jungs. ,,Ich halte sie auf." Ich schnappte mir einen Granatwerfer, den ich in einem Regal gefunden habe und zielte auf die Cranks. Dann feuerte ich. ,,Beeilt euch", rief ich. ,,Okay. Wir haben es." Ich ging rückwärts und schlüpfte durch die Tür. Schnell warfen wir uns gegen die Stahltür, doch die Cranks warfen sich in den Spalt und schnappten nach unseren Füßen. 

Plötzlich schrie Winston auf. Die Cranks hatten ihn an dem Fußknöchel gefasst und wollte ihn zu sich ziehen. ,,NEIN", rief ich. Ich nahm Winstons Hände und wollte ihn zurück ziehen, doch die Cranks waren stark. Ich stemmte meine Füße gegen die Wand und zog Winston weiter zu mir, während die Cranks anfingen, seine Beine zu bearbeiten. Doch ich gab nicht auf. Schweiß stand schon auf meiner Stirn, doch ich wollte nicht noch einen Freund verlieren. Winston schaute mich langsam an. In seinen Augen glitzerten Tränen. ,,Danke für alles", flüsterte er und ließ dann meine Hände los. ,,NEEEIINN", schrie ich, als er in der Masse der Cranks verschwand. Regungslos starrte ich auf die Tür, die die Jungs nun zu schlugen. Tränen brannten in meinen Augen. ,,Winston", flüsterte ich. Thomas setzte sich neben mich und legte seinen Arm um mich. Ich grub mein Gesicht in seinen Hals. Ich atmete schwer und stand dann auf. ,,Wir müssen weiter." 

Wir gingen weiter durch das Gebäude und entdeckten dann einen Ausgang. Glücklich gingen wir darauf zu, doch plötzlich kam ein einziger Crank auf uns zugeschossen und rannten in Newt rein. Er schrie. Sie kugelten sich hin und her. Beide versuchten die Macht zu erlangen. Thomas zielte mit seinem Granatwerfer auf die beiden, doch ich hielt ihn auf. ,,Nein. Sonst triffst du noch Newt." Thomas nickte. Verzweifelt fuchtelte ich mit meinen Händen herum. Ich wollte ihn helfen. Kurzentschlossen und ohne groß darüber nachzudenken, rannte ich auf den Crank zu und riss ich von Newt runter. Er fauchte und setzte sich auf mich. Ich hielte meine Hände an seine Kehle um ihn von mir fernzuhalten. Der Crank schnappte nach meinem Hals, wollte mich beißen, doch ich nahm all meine Kraft zusammen und drückte mich hoch. Dann drehte ich mich um, sodass ich auf dem Cranks saß. Er schnappte wild hin und her. Ich nahm ein Messer aus meinem Gürtel und rammte es dem Crank mitten ins Herz. Er schaute verdutzt und hustete dann Blut. Ich zog die Klinge wieder aus seinem Körper und stach immer weiter zu, bis er regungslos liegen blieb. 

Für einen Moment war ich wie gelähmt. Ich hatte ihn umgebracht. Einen Menschen. Aber es war für Newt. Um ihn zu retten. Newt! Schnell schaute ich auf und sah wie er noch auf dem Boden saß und mich ungläubig anschaute. Ich rannte auf ihn zu und wollte ihm hoch helfen, doch er schlug meine Hand weg. Erschrocken wich ich zurück. ,,Lass mich. Ich brauche keine Hilfe", zischte er. Ich zuckte zurück, als er aufstand. ,,Geht es dir gut?", fragte ich besorgt. Er funkelte mich wütend an. ,,Warum hast du das getan?" Ich starrte ihn an. ,,Was meinst du damit?" ,,Du musst mich nicht retten. Ich hätte es mit ihm alleine aufgenommen." ,,Warum regst du dich so auf?", schrie ich ihn an. ,,Du hättest sterben können. Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt." Ich schnaubte. ,,Ja. Um dich zu retten. Ich wollte dir helfen." ,,Julia. Wenn du gestorben wärst, hätte ich mir das nie verzeihen können. Du hättest jetzt tot sein können", brüllte er. Mit diesen Worten ging er aus dem Ausgang in die Brandwüste. Ungläubig starrte ich ihm hinterher. Was war das denn gerade? Ich habe ihm verdammt nochmal das Leben gerettet und er ist sauer auf mich. 

Die anderen standen da und schauten mich an. ,,Lasst uns weiter gehen", sagte Aris. Ich nickte langsam und wir folgten Newt.

Wir beschlossen etwas zu schlafen und suchten uns einen kleine Höhle, die man nicht so leicht sah und schlugen unser Nachtlager auf. Ich legte mich auf den Sandboden und schob meinen Rucksack unter meinen Kopf. Ich schlang meine Arme um meinen Körper um ihn warm zu halten und schloss die Augen, doch ich war wach und konnte nicht schlafen. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu Newt. Was war los mit ihm? Ich verstand es einfach nicht, doch was ich wusste war, dass ich sauer auf ihn bin. Unfassbar sauer. Er dankt mir nicht einmal. Irgendwann, als die Sonne schon anfing den Himmel orange zu färben, siegte die Müdigkeit und ich fiel ins Land der Träume, in denen ein toter Newt, Cranks, Mr Janson und Griewer vorkamen.

Am nächsten Morgen wachte ich als erstes auf und es fühlte sich so an als ob ich gerade mal eine Stunde geschlafen habe. Seufzend setzte ich mich auf und lehnte mich an die Steinwand hinter mir. Gedankenverloren starrte ich auf den Horizont und malte Kreise in den Sand. Meine Gedanken wanderten wieder zu Newt. Was habe ich ihm getan? Ich habe ihn doch gerettet. Aber gut. Wenn er sich zickig verhalten will, lasse ich ihn. Ich beobachtete die anderen, während sie schliefen. Newt hatte sich mit dem Rücken zu mir eingerollt. Sein leises Schnarchen brachte mich unwillkürlich zum Lächeln. 

Als alle aufgewacht sind, machten wir uns wieder auf dem Weg. Aris hatte gesagt, dass der rechte Arm in den Bergen sei und wir einfach nach Norden gehen sollten. Gerade erklommen wir einen riesigen Sandberg. Wir hatten alle große Mühe den Berg hoch zukommen, da der Sand sehr fein war und wir so kaum Halt fanden. Doch als wir endlich oben waren, war alles vergessen. Die Aussicht war großartig. Einfach nur Sand, wohin das Auge reicht. Ganz hinten am Horizont zeichneten sich große Berge ab. Mein Herz sinkt mir in die Hose. Das wird lange dauern. Die Berge scheinen unerreichbar. ,,Ich würde sagen, dass wir eine Pause machen, um uns zu stärken", sagte Newt. Ich blickte ihn an. Seine Augen blieben kurz an meinen hängen, doch wanderten dann weiter zu Thomas'. Ich seufzte und nickte. Sobald wir den Berg auf der anderen Seite herunter gestiegen sind, machten wir es uns auf dem Boden bequem und stärkten uns. Die Sonne brannten jetzt schon erbarmungslos auf uns herab. Ich stöhnte unter der Hitze und zog mir alles aus, bis auf meine Hose, meine Schuhe und mein Top. Ein Tuch band ich mir so über meinen Kopf, sodass es einigermaßen auszuhalten war. Werden es alle schaffen bei der Hitze anzukommen? Werde ich wieder jemanden verlieren, der mir wichtig ist? Werde ich sterben?


Maze Runner - NewtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt