Maze Runner - Newt

Kapitel 19

Ich löste mich sanft von Newt und strahlte ihn an. Er grinste zurück. ,,Julia. Es tut mir wirklich so leid. Ich war ein Idiot." Ich nickte. ,,Schon irgendwie", lachte ich. Ich legte meine Hand sanft auf seine Wange und gab ihm noch einen Kuss. Er seufzte leise in meinen Mund und vertiefte den Kuss noch weiter. ,,HEY, ihr Turteltäubchen." Minhos Stimme ließ uns auseinander fahren. Ich lachte und nickte. ,,Wir kommen." Ich verschränkte Newts Hände mit meinen und so gingen wir schnell zu den anderen, die auf einem sehr hohem Berg auf uns warteten.

,,Schaut", rief Bratpfanne. Er wies auf etwas in der Ferne. Ein riesiges Fahrzeuge kam langsam aber direkt auf uns zu. ,,Was ist das?", fragte Minho. Keiner antwortete. ,,Leute? Verstecken wir uns. Zur Sicherheit. Falls das W.C.K.D. ist." Alle schauten mich an und nickten. Schnell kauerten wir uns auf einem Berg, während das Auto etwa 3 Meter neben uns stehen blieb. Die Fahrer- und Beifahrertür wurde aufgerissen und zwei Menschen stiegen aus dem Auto. Ein junges Mädchen etwa in unserem Alter und ein großer, muskolöser Junge ca. 5 Jahre älter als wir. Sie blickten uns direkt an. Sagten nichts. Standen einfach da und lächelten uns an. Okay. Wie W.C.K.D. sah das nicht aus. Waren dies Cranks am Anfang? Normale Menschen bis der Virus ihre Gehirne verseucht, sodass sie nicht mehr wissen wer sie sind? ,,Hey", lachte das Mädchen freundlich. Ihre schönen blauen Augen blinzelten freundlich, als sie uns scannte. ,,Habt keine Angst. Wir tun euch nichts." Ich zögerte, doch als alle anderen aufstanden tat ich das selbe. ,,Wer seid ihr?", fragte der Junge. Sein Blick schweifte über uns und blieb kurz an mir hängen. ,,Wer seid ihr?", fragte Newt zurück und stellte sich ein Stück vor mich. Natürlich war ihm der Blick aufgefallen. Er beschützt mich einfach immer. ,,Hey keine Gegenfragen", sagte er grob. ,,Henry!", mischte sich das Mädchen ein. ,,Lass sie. Ist doch selbstverständlich, dass sie verwirrt sind. Guck sie dir doch an." Henry seufzte und antwortete:,, Wir sind vom rechten Arm." Ein kurzer Schock und daraufhin ein Glücksgefühl durchströmte mich. Wir haben ihn gefunden. Obwohl es noch ein Stück bis zu den Bergen ist. ,,So und wer seid ihr?" ,,Wir kommen von W.C.K.D...", fing Aris an, doch er kam nicht weiter, denn Henry und das Mädchen hatten schon Waffen gezückt und zielten auf uns. ,,Wir könnt ihr es wagen in unsere Nähe zu kommen? Kommt uns nicht zu nah. Verseucht uns nicht auch noch." Ich begriff sofort. Schnell stellte ich mich vor Newt, der sofort meinen Arm nahm um mich zurück zu ziehen, doch ich stemmte mich dagegen. ,,Wir sind nicht in dem Sinne von W.C.K.D. Wir sind geflohen. Wir waren Jansons Versuchskaninchen. Aber wir haben es erkannt und sind geflohen um zu euch zu kommen. In der Hoffnung, dass ihr uns helfen könnt?." 

Misstrauisch beobachteten sie uns und ließen dann langsam ihre Waffen sinken. ,,Na schön",  das Mädchen schüttelte schnell ihren Kopf und streckte mir ihre Hand entgegen. ,,Ich bin Blaire." Ich nahm ihre Hand, die warm und rau war. ,,Julia und das sind Newt, Minho, Thomas, Bratpfanne und Aris." Blaire und Henry nickten freundlich. ,,Also wollt ihr mitfahren?" Ich nickte und lächelte die anderen an. Meine Freunde strahlten und in ihren Augen flammte Hoffnung auf, die hoffentlich diesmal nicht zu Nichte gemacht wird. 

Newt nahm meine Hand und wir gingen gemeinsam auf den Wagen zu. Blaire setzte sich neben Henry auf den Beifahrersitz, während wir uns hinten einen Platz suchten. Es war etwas eng, aber das war jetzt egal. Wir haben es geschafft. Wir haben es zum rechten Arm geschafft. Henry startete das Auto und fuhr los. Er steuerte mit dem linken Arm das Lenkrad und die andere hatte Platz auf Blaires Oberschenkel gefunden. Blaire lächelte still und legte ihre Hand auf seine. Schnell beugte sie sich vor und gab Henry einen Kuss auf die Wange. Dann waren sie also zusammen. Wie süß. 

Henry gab richtig Gas und mit einer unfassbar hohen Geschwindigkeit rasten wir durch die Brandwüste. Newt schaute aus dem Fenster und lächelte mich dann an. ,,Wir haben es geschafft." Ich nickte glücklich und küsste ihn. 

,,Wie habt ihr eigentlich herausgefunden, dass wir in eurer Nähe sind?", meldete sich Minho zu Wort. Blaire drehte sich um und erklärte: ,,Einer unserer Leute hat ein Sicherungssystem gebaut mit Bewegungssensoren. Sobald etwas oder jemand eine gewisse Grenze überschreitet, die für uns gefährlich sei, zeigt uns ein Lämpchen rotes Licht. Dann werden ausgebildete Leute geschickt um zu überprüfen wer die Störung verursacht hat." Minho pfeifte leise. ,,Wow. Nicht schlecht", sagte Bratpfanne. Henry lachte. ,,Und was ist mit euch? Warum habt ihr uns aufgesucht?" Wir blickten uns alle traurig an. Mit den Gedanken an unsere Erlebnisse und den schlimmen Verlusten, die wir alle miterleben mussten. Ich dachte an Brenda, Teresa, Winston, Alby,.. An alle Freunde die ich wegen W.C.K.D und Janson verloren habe. Schon wieder strömte blanker Hass und unkontrollierbare Wut durch meinen Körper.

Newt war der Erste, der sich wieder fasste. Er begann zu erzählen. Von dem Labyrinth, von unserer Flucht, von unserer Ankunft bei W.C.K.D, bei der wir auf Sicherheit gehofft hatten, von unsere Erkenntnis und unserer wiederholten Flucht. Von unserem Kampf mit den Cranks und dem erschwerenden Weg durch die Brandwüste. Als er endete war es still im Auto. Keiner redete ein Wort. Es fühlte sich ein bisschen so an als hätte Newt alte Wunden wieder aufgerissen. Aber das war okay. Möglicherweise wird das immer und immer wieder passieren. Unser Leben ist von W.C.K.D. geprägt. Es werden uns nie nur Narben bleiben. Die Wunden werden immer wieder aufreißen. Bei einem Wort oder einer Geste. Durch eine Situation, wodurch wir uns wieder an unsere Freunde erinnern werden. Und das ist okay. Denn wir werden dadurch stärker werden. 

Ich verschränkte Newts Hand mit meiner und drückte sie. Henry seufzte. ,,Da habt ihr aber ganz schöne Scheiße erlebt...Macht euch keine Sorgen. Bei uns wird es euch besser gehen."