Kapitel 2

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Ich schaute die beiden an. ,,Kann ich euch mal was fragen?" Beide nickten. ,,Hattet ihr Angst, als ihr hierher gekommen seid? Und ward ihr neugierig?" Sie wechselten einen Blick, bevor Teresa antwortete:,,Ich schon. Klar. Auf einmal kam man aus dieser Box und überall waren Fremde, aber du gewöhnst dich daran. Wir sind hier eine Gemeinschaft und suchen einen Weg nach draußen." Ich nickte. ,,Und warum sind hier so wenige Mädchen?" Brenda zuckte mit den Schulter. ,,Keine Ahnung. Teresa war das erste Mädchen hier. War echt komisch für sie 5 Monate nur von Jungs umgeben zu sein." Teresa fuhr fort:,, Nach 5 Monaten kam Brenda und ich konnte mich mit ihr unterhalten." Ich lachte. ,,Kann man sich nicht auch mit Jungs unterhalten?" Teresa blickte mich böse an, zückte ein Messer und zeigte damit auf mich. Geschockt sprang ich auf. ,,Jetzt hör mal zu, Frischling. Du hast keine Ahnung wie es ist nur von Jungs umgeben zu sein, die doofe Sprüche abgeben und einem hinterher pfeifen. " ,,Ich--ich weiß,-- ich", stotterte ich. Doch Teresa unterbrach mich und ging weiter auf mich zu. ,,Lass es. Beleidige mich nie wieder verstanden?" ,,HEYYY. Gibt es Probleme?" Teresa ließ ihr Messer sinken, als Newt rein kam. Sie blickte ihn böse an. ,,Nein, alles gut." Sie schmiss ihr Messer auf den Tisch und rannte raus. Ich stand immer noch starr vor Schreck an einer Säule, die das Haus hält. Newt kam auf mich zu. ,,Alles gut?" Er strich mir vorsichtig über den Rücken. Ich beruhigte mich und nickte. ,,Ja." Er lächelte noch einmal und verschwand dann. Zitternd setzte ich mich auf meine Hängematte. ,,Warum ist Teresa gleich so ausgerastet?", fragte ich Brenda. ,,Sie war immer so. Kritisiere sie besser nicht." ,,Sollte ich mich nicht lieber entschuldigen? Ich meine ich habe es ja nicht so gemeint." Brenda nahm einen großen Schluck aus ihrer Feldflasche und schüttelte dann den Kopf. ,,Nein. Lass ihr Zeit." Ich nickte niedergeschlagen. Ich merkte plötzlich wie Brenda mich von oben bis unten scannte. ,,Was?" Sie lächelte. ,,Ich frage mich nur warum Newt so fixiert auf dich ist." ,,Was? Ist er doch gar nicht." Brenda lachte. ,,Oh doch. So kenne ich ihn gar nicht. Er war nie so. Und schon gar nicht zu einem Frischling." Sie legte sich in ihre Hängematte. ,,Er mag dich." Ich kannte mich nicht mit Jungs aus, also kann ich es nicht beurteilen. ,,Brenda? Wie sehe ich aus?" Sie schaute mich an und warf dann einen kleinen Handspiegel zu mir. ,,Danke." ,,Kein Ding." Mit diesen Worten drehte sie mir den Rücken zu und wenige Sekunden später, hörte man ihr leichtes Schnarchen. Nervöse schaute ich auf den Spiegel in meinen Händen. Will ich das wirklich wissen? Will ich wissen welche Farbe meine Augen haben? Wie meine Nase und meine Lippen aussehen? Ohne noch länger darüber nach zu denken hielt ich ihn mir vors Gesicht. Ich hatte hellbraune, schulterlange Haare. Sie fielen in leichten Wellen auf meine Schultern. Meine Augen waren klein und strahlten in einem grün-blau-Mix. Die Wimpern waren dicht und bildeten einen Rand um meine Augen. Meine Nase war nicht groß, aber auch nicht klein und meine Lippen waren rot und voll. Ich weiß nicht, was ich von diesem Mädchen halten soll. Es war nicht hübsch, aber auch nicht hässlich. 

Ich lag den Spiegel wieder weg und machte es mir auf der Hängematte bequem. Im Strohdach klaffte ein kleines Loch, wo ich die Sterne ansehen konnte. Sie glitzerten an dem schwarzen Himmel, wie Diamanten. Mit dieser Aussicht klappten meine Augen zu und ich glitt ins Land der Träume.

Am nächsten Morgen wurde ich von Sonnenstrahlen geweckt, die mir auf die Nase fielen. Erschöpft stand ich auf und streckte mich. Ich kämmte meine Haare mit meiner Hand und band sie zu einem Pferdeschwanz. Was jetzt? Eigentlich hatte jeder hier eine Aufgabe, nur mir wurde noch keine zugeteilt. Also ging ich raus auf die Lichtung und hielt Ausschau nach Newt oder Alby. Ich bemerkte, dass schon viele Lichter auf den Beinen waren und ihrer Arbeit nachgingen. Mein Blick huschte über die große Wiese. Da sah ich Newt, Alby und einen Jungen, den ich nickt kannte vor dem Hauptgebäude stehen. Ich ging auf sie zu. Sie unterhielten sich aufgeregt. Als Alby mich sah, stieß er Newt mit dem Ellenbogen an und sie verstummten. Ich wurde langsamer. Hatten sie sich über mich unterhalten? Oder war das Thema einfach nicht für meine Ohren bestimmt? Newt ging mir auf halben Weg entgegen. ,,Guten Morgen. Wie war deine erste Nacht?" ,,Ganz gut." Ich lächelte ihn an. ,,Was soll ich denn jetzt eigentlich machen? Bekomme ich auch eine Arbeit?" Er nickte. ,,Ja, aber vorher möchte ich dir noch was zeigen." Er führte mich zu einer Stelle der Steinmauern. Erst jetzt merkte ich, dass sich vier längliche Öffnungen in gleichmäßigen Abständen in der Mauer befanden. Newt führte mich zu einen dieser Toröffnungen. ,,Das ist das Nord-Tor", erklärte er. Ich konnte einen kurzen Blick in das Labyrinth werfen. Leider sah ich nur einen langen Gang, der irgendwann links und rechts abging. An den Steinwänden des Labyrinths schlängelte sich Efeu entlang. Newt ist schon etwas weiter gegangen, doch drehte sich nochmal um, als er merkte, dass ich nicht mitkam. ,,Hey, Frischling." ,,Julia", rief ich. Ich strahlte Newt an und rannte zu ihm. ,,Mein Name ist Julia." Newt lächelte. ,,Sehr schön, Julia." Er führte mich noch etwas weiter die Mauer entlang, bis wir an einer Stelle ankamen, in der alle Lichter ihre Namen eingeritzt hatten. Ich strich vorsichtig über die Einkerbungen. ,,Hier, Julia." Newt hielt mir einen Hammer und ein Messer hin. Ich nahm es entgegen und begann meinen Namen in den grauen Stein zu ritzten. Am Ende war ich recht zufrieden und betrachtete mein Werk. Erst jetzt hatte ich gemerkt, dass ich meinen direkt neben den Namen von Newt verewigt habe. Hoffentlich deutete er es nicht falsch. 

Ich drehte mich schwungvoll zu Newt um und gab ihm den Hammer und das Messer zurück. ,,Gut. Dann wollen wir dich mal einteilen. Du hast gestern schon etwas gesehen. Hat dich denn schon etwas angesprochen?" Ich überlegte. ,,Also ich will auf gar keinen Fall als Schlachter leben. Vielleicht als Landwirt." Newt nickte. ,,Da arbeite ich auch. Komm." Er führte mich zu dem Feld. Dort starrten mich wieder alle Jungs an, als Newt begann, mir zu erklären wie man welche Pflanzen anbaut. Ich versuchte mein Glück und schaffte es sogar relativ schnell. Das machte Spaß. Die Hände in die kalte Erde zu graben und die Samen in die Erde zu geben. ,,Nicht schlecht. Mach einfach weiter. Ich werde neben dir anfangen Bohnen anzubauen." Ich nickte und machte weiter. Plötzlich hörte ich wie Newt brüllte:,,Hey, ihr Strünke. Weiterarbeiten." Ich blickte mich um und sah wie mich die Jungs weiter anstarrten und einer sogar auf meinen Arsch glotzte. ,,Hey", meckerte ich ihn an. ,,Starr doch mal zur Abwechslung auf deine Hose." Verwirrt schaute er auf seine Beine und merkte, wie er sich Wasser auf den Schoss gegossen hatte. Ich lachte und schüttelte den Kopf. ,,Was fällt den eigentlich ein?" Newt lachte. ,,Tja. Sind wohl die Hormone. Du bist aber wirklich hübsch." Ich schaute ihn an, um zu schauen ob er sich über mich lustig machte, doch er schaute mich aufrichtig an. Also lächelte ich. ,,Danke." 

Maze Runner - NewtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt