Kapitel 16

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Plötzlich ertönte ein lautes Scheppern und ein Luftschachtgitter kam unter einem Bett hervor geschossen. Erschrocken sprangen wir alle einen Schritt zurück. Kurz darauf krabbelte Aris unter dem Bett hervor und grinste uns an. ,,Bereit für eure Rettung?" Ich lächelte. ,,Weißt du denn wie wir hier raus kommen?" Aris nickte und deutete unter das Bett. ,,Wir können durch die Luftschächte. Ich kenne mich da drin aus. Kommt." Er krabbelte wieder unter das Bett. Ich zögerte kurz, doch legte mich dann auch auf den Boden und zog mich in den Luftschacht. Ich hörte wie die anderen mir folgten. Aris wartete auf uns und führte uns dann. ,,Sag mal, Airs. Woher wusstest du das wir Hilfe brauchen?", fragte ich sein Hintern, den ich schon seit einiger Zeit vor meiner Nase habe. ,,Naja. Ich habe eure Stimmen gehört und habe, wenn ich ehrlich bin gelauscht", antwortete er kleinlaut. ,,Danke." 

Wir krabbelten seit gefühlten Stunden durch die Gänge, bis Aris abrupt stehen blieb. Ich stockte schnell, doch Newt, der hinter mir ist, war nicht darauf vorbereitet und stieß mit seiner Nase, an meinen Hintern. Ich quiekte kurz und schlug ihn dann spielerisch auf den Arm. ,,Hey!!" Newt lachte verlegen. ,,Sorry." ,,Okay, Leute. Hier können wir raus." Aris stieß gegen etwas und kurz darauf schien Licht in den Schacht und wir krabbelten raus. 

Wir sind in einen weiteren Gang angekommen. ,,Aris? Wo müssen wir hin?" Er blickte sich kurz um und deutete nach vorne. ,,Den Gang folgen." Wir machten uns gerade auf den Weg, als eine Stimme uns erschreckte. ,,Was wollt ihr denn hier?" Langsam drehten wir uns um und blickten in die Augen einer Wache. Angst breitete sich in meinem Körper aus, als ich sah, dass er eine Art Granatwerfer in seinen Händen hält. ,,Auf drei rennen wir", flüsterte Minho. ,,Eins." Die Wache musterte uns nochmal misstrauisch. ,,Was wollt ihr hier?" ,,Zwei." Wir machten alle einen Schritt zurück. ,,HEY", brüllte die Wache und riss seinen Granatwerfer hoch. ,,DREI", rief Minho. Und sofort rannten alle um die nächste Ecke und wollten weiter, doch ein Geschrei ließ mich stehen bleiben. ,,Minho, komm", rief Thomas. Ich drehte mich um und sah wie Minho Anlauf nahm. ,,Minho", rief auch ich. Doch er hörte nicht, sondern rannte los und sprang die Wache, die gerade um dich Ecke kam an und schlug ihm mit seinem Knie K.O. Ich starrte Minho an. Er riss den Granatwerfer aus seinen Händen und warf ihn zu Thomas. ,,Wir müssen weiter", sagte Aris. Ich nickte und wir liefen wieder. 

Während wir Aris durch die Gänge folgten, erinnerte mich das zu sehr an das Labyrinth und ein Schauer lief mir über den Rücken. Zu viele Erinnerungen schossen in meinen Kopf. Erinnerungen an Brenda, an Teresa, an Alby und an Ben. Mit Gewalt schob ich sie beiseite und konzentrierte mich darauf, hier raus zu kommen. Wir rannten wieder um eine Ecke und rannten wieder in eine Soldatin hinein. Sie reagierte schneller als der erste Soldat. Sie zielte direkt mit ihrer Waffe auf uns und wollte abdrücken, aber Thomas war schneller. Eine mit Strom geladene Kugel schoss aus dem Granatwerfer und traf die Frau mitten in die Brust. Sie zuckte und fiel zu Boden. Sie wand sich vor Schmerz. Ließ die Waffe los und blieb dann regungslos liegen. War sie tot? Nein. Ihre Brust hob und senkte sich. Ich blickte Thomas an. Er starrte die Frau an und zitterte. Ich ging auf die Frau zu und hob die Waffe vom Boden auf. Ich überreichte Minho die Waffe. Ich kann sowieso nicht damit umgehen. ,,Tommy?" Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Du hast uns gerettet. Alles gut." Er nickte noch etwas geschockt. 

Irgendwann kamen wir endlich an einer Tür an, die schwerer und größer aussah. ,,Von hier kommen wir direkt in die Brandwüste",erklärte Aris.  Ich runzelte die Stirn. Brandwüste? Ich wollte gerade fragen, als Bratpfanne laut aufstöhnte. ,,Leute? Wir brauchen eine Schlüsselkarte." Er deutete auf die Konsole für die Zugangskarte. Sie leuchtete rot. Der letzte Funke Hoffnung erlosch und ich blickte enttäuscht. Wir kamen hier nicht raus. Doch auf einmal räusperte sich Newt. Er hielt eine weiße Schlüsselkarte in der Hand. Ich riss die Augen auf. ,,Woher hast du die?" ,,Habe ich der Soldatin abgenommen", erwiderte Newt schulterzuckend. Ich lächelte. Sofort zog Newt die Karte durch den Leseschlitz, doch nichts geschah. Er versuchte es wieder und wieder. ,,Komm schon", murmelte er immer wieder. ,,Was für ein Klonk", schimpfte er dann. ,,Lass mich mal", sagte Minho und probierte es ebenfalls ohne das etwas geschah. Ich zappelte. Warum ging diese verdammte Tür nicht auf? ,,Julia." Die Stimme von Mr Janson erklang hinter uns. 

Er stand dort mit sechs bewaffneten Soldaten und kam langsam auf uns zu. ,,Macht schon, Leute." ,,Das geht nicht", jammerte Minho. ,,Julia. Das bringt nichts. Ihr seid hier doch sicher. Da draußen kriegt W.C.K.D euch doch." Eine Welle des Zorn überschwemmte meinen Verstand. Ich riss Thomas den Granatwerfer aus den Händen und kam damit langsam auf Mr Janson zu, der kurz zögerte. ,,Sie haben uns belogen. Es gibt kein Paradies. Kein neues Leben. Sie nehmen uns unsere Gehirne und behandeln uns dann wie Müll. Sie sind grausam. Sie sind W.C.K.D.", schrie ich den Rattenmann an. Er lächelte leicht und bleibt kopfschüttelnd stehen. ,, Du bist echt ziemlich schlau, Kleine." ,,Ich bin nicht klein", schrie ich. ,,Selbst wenn ihr hier rauskommt überlebt ihr in der Brandwüste nicht einen Tag. Die Cranks werden euch kriegen." ,,Lieber von den Cranks  gefunden werden, als von Ihnen hier festgehalten zu werden." Der Rattenmann lachte wieder. ,,Nein. Vertrau mir. Das willst du nicht." ,,Ich vertraue Ihnen nicht nochmal. Sie haben meine Freunde umgebracht." ,,Das war alles für die Heilung. Wir brauchen die Gehirne um ein Heilmittel gehen den Brand zu finden." Ich knurrte zornig und drückte dann ab. Immer und immer wieder. Manchmal traf ich und Soldaten gingen zu Boden. Plötzlich hörte ich Newts Stimme: ,,Julia. Komm schnell." Ich drückte nochmal ab, aber die Munition war leer. Also schmiss ich das Gewehr direkt vor Mr Jansons Füße und rannte dann zu der Tür. Sie stand weit offen und alle anderen standen schon auf der anderen Seite. Ich rannte um mein Leben, doch plötzlich begann sich die Tür zu schließen. ,,Nein", schrie Newt. ,,Julia. Komm zu mir. LAUF", in seinen Augen schimmerten Tränen. Ich gab mein bestes, aber die Tür ging zu schnell zu. Kurz bevor sich zu knallen konnte, sprang ich durch den kleinen Spalt und landete auf den Sandboden. 

Etwas Staub tritt in meinen Mund und ich hustete. ,,Zerstört das Gerät für die Schlüsselkarte", keuchte ich. Kurz darauf war ein Knall und ein Zischen zu hören. Die Tür konnte nicht mehr geöffnet werden. Ich versuchte aufzustehen. Hustete. Keuchte. ,,Julia." Newt setzte sich neben mich und half mir auf. Dann drückte er mich. Ich erwiderte die Umarmung. Drückte ihn noch stärker. ,,Ich dachte schon, ich habe dich verloren", flüsterte er. ,,So schnell wirst du mich nicht los", murmelte ich in sein T-Shirt. Er lachte leise. ,,Wir müssen los." Ich nickte. 

Es war dunkel in der Brandwüste und somit angenehm kalt. Wir liefen über die Sandhügel und hörten wie die Leute von W.C.K.D. anfingen Truppen aufzustellen und nach uns zu suchen. Wir hörten und sahen die Fahrzeuge mit denen sie versuchen uns zu finden. Doch wir hatten einen Vorsprung. Wir rannten immer weiter, bis Winston plötzlich rief: ,,Hier runter." Er deutete auf einen Abhang, der in ein Gebäude führte. Schnell rannten wir den Berg runter.

Ich blickte mich um. Wir waren in einem großen Raum. Überall standen allerlei Dinge. Ich entdeckte ein paar Taschenlampen und verteilte sie. Wir knipsten sie an und blickten uns um. Es sah aus, als seien wir in einem Einkaufszentrum, das noch vor dem Brand im Betrieb war. Hier und da lagen Regale, vor denen Lebensmittel verstreut waren. ,,Nehmen wir uns was wir brauchen", entschied ich, doch Minho stoppte mich. ,,Halt. Ich will erst alles wissen, was du gesehen hast." ,,Das habe ich doch schon erklärt." ,,Bitte, Julia. Alby war mein bester Freund. Bitte erzähle alles." Seufzend nickte ich. Wir verlieren wertvolle Zeit und trotzdem fing ich an alles bis ins kleinste Detail zu erzählen. Als ich fertig war, starrten mich alle mit traurigem Blick an. ,,Tut mir leid. Ihr kanntet Alby länger als ich und ich weiß, dass ihr ihn geliebt habt." Doch keiner reagierte. Thomas schüttelte den Kopf und klatschte in die Hände. ,,Für müssen uns jetzt langsam mal einen Plan überlegen." Wir nickte und setzten uns in einem Kreis auf den Boden.

Jeder hatte eine andere Vorstellung. Die einen wollten hier bleiben. Andere wollten sich ausrüsten und weiter gehen. Aber wohin? ,,Ich habe eine Idee", kam es von Aris. ,,Ich habe einmal zufällig mit angehört, dass es eine Organisation gibt, die gegen W.C.K.D. vor geht. Er nennt sich der rechte Arm." ,,Das hört sich gut an. Aber wo sind sie?" ,,In den Bergen. Das ist ein langer Fußmarsch, aber es lohnt sich vielleicht." Ich nickte. ,,Lass es uns tun. Wir nehmen alles mit, was wir hier finden können und schließen uns den rechten Arm an." ,,Warte mal",sagte Bratpfanne. ,,Was ist wenn der rechte Arm gar nicht existiert. Vielleicht ist das nur ein Gerücht. Und überhaupt. Wer sagte, dass sie uns aufnehmen?" ,,Pfanne", sagte ich ruhig. ,,W.C.K.D. hat Alby und Teresa umgebracht. Sie haben dafür gesorgt, dass wir dabei zu sehen mussten. Sie haben uns in dieses Labyrinth mit den Griewern geschickt. Sie haben mit uns gespielt." Bratpfanne nickte langsam. ,,Also. Wer ist dabei?" Ich legte meine Hand in die Mitte unseres Sitzkreises. Newt legte seine sofort auf meine. Dann Minho und dann Thomas. Zum Schluss legten Aris, Winston und Bratpfanne ihre Hände ebenfalls auf unsere. Wir lächelten uns an. Wir schaffen das. Wenn wir zusammenhalten. Ich lehnte mich leicht gegen Newts Schulter. Solange wir zusammen sind, kann nichts passieren.


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