Kapitel 18

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Wir saßen noch eine Weile auf dem heißen Sand, doch entscheiden uns schnell weiter zu gehen. Wir mussten so schnell wie möglich zum rechten Arm. Wir richteten unsere Sonnenschutze zurecht und marschierten los. 

Wir liefen fast den ganzen Tag bis wir beschlossen unter einem großen Felsen Schutz vor der Sonne zu suchen. Die Hitze war einfach unerträglich. Ich setzte mich an die Steinwand und platzierte meinen Rucksack neben mir. Mein Kopf schmerzte vor der Hitze. Ich trank einen kräftigen Schluck Wasser aus meiner Feldflasche und dachte über unsere Situation nach. Wir hatten zwar ein klares Ziel vor Augen, aber ich bin mir nicht so sicher ob unser Plan so reibungslos verlaufen wird. Und meine Gedanken schweiften immer wieder zu Winston. Er war einer meiner engsten Freunde und ich vermisste ihn. 

,,Wir hätten Winston helfen sollen", sagte ich laut. Die Blicke der anderen ruhten auf mir. Für einen Moment schwiegen alle bis Newt die Stille unterbrach. ,,Nein. Das hätte er uns nicht verziehen." Ich blickte ihn an und unsere Blicke trafen sich. Und auf einmal. Ohne das ich darüber nachdachte und ohne es zu planen, strömte Wut durch meinen Körper. Ich habe ihm verdammt nochmal das Leben gerettet. Ich runzelte die Stirn und verengte meine Augen zu Schlitzen. ,,Achja? Und was wäre, wenn wir ihn gerettet hätten? Dann wäre er jetzt hier bei uns. Am Leben." ,,Ja, aber wenn auch nur einer von uns für ihn gestorben wäre, müsste er für immer mit diesem Gedanken leben. Das wäre schrecklich", fauchte er. Ich funkelte wütend mit meinen Augen. ,,Er war unser Freund. Eine Person, die wir lieben." Ich grub meine Finger in den mittlerweile kalten Sand. Ich hatte gar nicht bemerkt wie es in der Wüste kälter geworden ist. Eine angenehme Kälte. Doch die folgenden Worte, die Newt aussprach ließen Eiszapfen in meinem Herzen wachsen. ,,Er würde durch unser Opfer nie glauben, dass wir ihn je geliebt haben." Ich starrte ihn an. Er bezieht sich auf uns. Darauf, dass ich ihn gerettet habe. Und deshalb glaubt er ich habe ihn nie geliebt? Enttäuschung, Wut und Trauer überströmte meinen Körper. Schnell stand ich auf und stapfte aus dem Felsen. ,,Hey. Wo willst du hin?", fragte Minho. Ich antwortete nicht, sondern rannte weiter den kleinen Hügel hoch und ließ mich auf deren Spitze nieder. Ich hatte eine unglaubliche Aussicht auf die Berge. Es war eine weite Distanz, aber es ließ mich ganz kurz, nur für eine Sekunde, den Streit mit Newt vergessen. 

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Kurz dachte und hoffte ich, dass es Newt war, doch als ich mich umdrehte war es Thomas. Er ließ sich neben mir nieder und schwieg mich an. ,,Ich will nicht reden." Thomas grinste. ,,Ich weiß. Aber vielleicht ist es besser für dich. Das alles los zu werden." Ich lächelte ihn an. ,,Sag mal. Hast du eigentlich brüderliche Gefühle für mich?" Er legte seinen Arm um mich und ich lehnte mich gegen seine Schulter. ,,Ja. Und du?" Ich nickte. 

,,Newt liebt dich." Ich erstarrte kurz bei diesem Themenwechsel und hebte meinen Kopf. Er aber ließ seinen Arm um mich und irgendwie brauchte ich diese Nähe. ,,Er hat gesagt, dass er nie dachte, dass ich ihn liebe. Das hat weh getan." Thomas nickte. ,,Ja, aber er meint, dass nicht so. Du müsstest mal wissen, wie er dich ansieht, wie er dich im Schlaf beobachtet und wie eifersüchtig er ist." ,,Was? Newt und eifersüchtig?" Thomas lachte. ,,Das hast du noch nicht bemerkt? Immer wenn einer von uns Jungs auch nur in deine Nähe kommt, könnte er uns sofort eine rein hauen. Wahrscheinlich beobachtet er uns auch gerade jetzt, damit ich dir auch ja nichts antue." Unauffällig schaute ich über die Schulter. Newt stand am Rand des Felsens gelehnt und beobachtete uns. Als er meinen Blick merkte, drehte er sich schnell um und ging wieder zu den anderen. Ich lächelte. ,,Er liebt dich." Ich seufzte. ,,Ich ihn auch." 

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg. Wir gingen hintereinander wie beim Entenmarsch. Thomas ging vor und ich bildete das Schlusslicht. Seit ca. 20 Minuten starrte ich auf Aris Rücken und dacht darüber nach, was Thomas gestern gesagt hat. Und ich spielte mit dem Gedanken Aris zu überholen um zu Newt zu gelangen und mit ihm zu reden. Doch irgendwas hielt mich zurück. 

Plötzlich ging Aris etwas nach rechts, um Newt Platz zu machen, der auf mich zu kommt und sich mir anschließt. Etwas verwirrt, aber glücklich lächelte ich ihn an. ,,Hey", sagte er. ,,Hi." Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her. Keiner sagte ein Wort. Doch irgendwann wurde es mir zu viel. ,,Hör mal....". Newt unterbrach mich. ,,Nein. Ich muss anfangen. Ich muss mich entschuldigen." Ich starrte ihn an. ,,Ich war ein Arsch", fuhr er fort. ,,Du hast mich gerettet und ich habe keine Dankbarkeit gezeigt. Das tut mir so leid. Außerdem habe ich dir vorgeworfen, mich nie geliebt zu haben. Das war so...sooo.....". Er sucht hektisch nach den richtigen Worte, doch ich hielt ihm am Arm fest. Wir blieben stehen und blickten uns an. ,,Schon vergessen", flüsterte ich. ,,Ich liebe dich, Newt." ,,Ich dich auch." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte meine Lippen vorsichtig auf seine Lippen. Er hielt mich fest und brachte noch mehr Gefühl und Leidenschaft in diesen Kuss. Ich spielte mit seinen Haaren am Hinterkopf und zog ihn noch weiter zu mir. Mir war es egal, dass wir gerade in der Brandwüste waren. Verfolgt von W.C.K.D und von Cranks. Es ist mir alles egal, solange ich bei Newt bleiben kann. Für immer.

Maze Runner - NewtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt