Kapitel 15

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Wir waren hier jetzt schon ungefähr einen Monat und so langsam wird es echt langweilig hier. Wir taten jeden Tag das gleiche. Aufstehen, frühstücken, sich unterhalten, den Tag überstehen, zu Abend essen, hoffen aufgerufen zu werden und schlafen. Jeden Tag das selbe. Vollkommene Routine. Doch diesen Abend passierte endlich was Spannendes. 

Als wir alle wieder an unserem gewohnten Tisch saßen und der Rattenmann reinkam, hatte ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Irgendwas Neues passierte jetzt. Mr Janson las wieder ein paar Namen vor, die ich nicht kannte. Doch dann sagte er: ,,Dann nehmen wir auch noch Alby mit...." Alby stand auf und schaute zu uns. ,,Bis später, Leute." Ich sprang auf und umarmte ihn. ,,Du hast echt Glück. Wir sehen uns okay? Habe Spaß, Alby." Alby lächelte mich an. ,,Wir sehen uns auf jeden Fall." Er verabschiedete sich von den anderen und verschwand. Ich tastete unter dem Tisch nach Newts Hand und drückte sie. Er drückte zurück und grinste mich an. 

,,Dein Kumpel hat echt Glück." Ich schreckte auf als ich Aris Stimme vernahm. Er stand schüchternd lächelnd neben unserem Tisch. ,,Hey, Aris", begrüßte ich ihn. ,,Darf ich mich zu euch setzen?" Ich nickte und machte neben mir Platz. Dankbar setzte er sich. Für eine Weile fragte ich ihn über das Labyrinth aus, in dem er war. Er erzählte mir, dass er der einzige Junge unter allen Mädchen war, aber sich mit allen gut verstanden hat. Außerdem sei seine beste Freundin gestorben und er selber wurde von seiner Gruppe getrennt, als sie es aus dem Labyrinth geschafft haben und hatte deshalb keine Ahnung, was mit ihnen geschehen ist. Newt und ich erzählten ihm von unseren Erlebnissen. Eigentlich verstanden wir uns recht gut. Während ich den letzen Rest von meinem Essen auf aß , setzte sich ein Junge neben Mark. ,,Hey, Bro", begrüßten sie sich. ,,Leute? Das ist Leon", stellte Mark den Jungen vor. Leon nickte einmal. Sein Blick blieb an mir hängen. Er grinste schief und packte meine Hand. Ich erstarrte. Er legte seine Lippen auf meinen Handrücken. ,,Hallo, meine Hübsche. Und wer bist du?" Ich funkelte ihn böse an und zog meine Hand zurück. ,,Meine Güte, Jungs. Was ist los mit euch?", sagte Newt genervt. Er drehte mein Gesicht sanft zu ihm und dann küsste er mich. Vor all unseren Freunden. In der Cafeteria. Ich grinste etwas in den Kuss und legte meine Hände an seinen Nacken. Ich vertiefte den Kuss etwas und löste mich dann von ihm. Ich öffnete meine Augen und blickte in Newts braune Augen. In seine wunderschönen Augen, in denen ich immer versinke. Ich schaute zu Leon, der mittlerweile mehr als rot geworden ist. Er schluckte und lächelte dann schüchtern. ,,Sorry. Ich gehe mal besser." Er verschwand und wir alle fingen an zu lachen. Ich spürte wie Newt mir näher kam. Kurz darauf spürte ich seine Lippen an meinem Ohr. ,,Ich passe auf dich auf, Süße. Du gehörst nur mir." Ich lächelte und küsste ihn auf die Wange. ,,Ich liebe dich, Newt." Newt strahlte. ,,Ich dich auch."

Am nächsten Tag als wir mal wieder gelangweilt in unserem Zimmer hockten, entschied ich mich etwas umzusehen. Ich brauchte kurz Zeit für mich. ,,Leute? Ich gehe mal ein bisschen spazieren." ,,Ich komme mit", sagte Newt sofort. Ich schaute ihn entschuldigend an. ,,Sorry, Newt, aber ist es ok, wenn ich etwas alleine bin?" Newt starrte mich an und nickte dann. ,,Okay. Kein Problem." 

Mittlerweile ging ich schon eine Weile durch die Gänge und entdeckte eigentlich nichts spannendes. Ich ging einfach weiter. Als ich dann vor einer Tür stehen blieb, die ich noch nie gesehen habe, fiel mir auf, dass ich nicht wusste, wo ich war. Und obwohl diese Tür sehr gefährlich und privat aussah, zog sie mich förmlich an. Ich schaute mich um. Niemand war zu sehen. Ich legte meine Hände auf die Klinke und drückte sie runter. Die Tür ging problemlos auf. Schnell schlüpfte ich durch den schmalen Spalt und schloss die Tür hinter mir. Ich fand mich in einem langen Gang wieder. Hier und da gingen ein paar Türen ab. An den Wänden wurden manchmal Fenster angebracht, sodass ich in die Räume schauen konnte. Etwas nervös lugte ich vorsichtig in den ersten Raum. Eigentlich war hier nicht so viel zu sehen. Es sah aus, wie ein Krankenzimmer, mit einer Liege, mehreren merkwürdig aussehenden Instrumenten und Apothekerschränke. Ich ging weiter den Gang entlang und bei jedem Schritt klopfte mein Herz schneller. 

Plötzlich hörte ich Stimmen, die aus dem Raum links von mir zu kommen scheinen. Ich schaute in den Raum, immer darauf bedacht nicht gesehen zu werden. Was ich in dem Raum sah verschlug mir den Atem. Ich sah viele Ärzte, die sich an einem leblosen Körper zu schaffen machen. Ich kniff die Augen etwas zusammen und erkannte dann Alby. Musste er nicht im Paradies sein? Er hatte die Augen geschlossen und seine Arme hingen von der Liege schlaff herunter. Ich fing an zu schwitzen und meine Hände zitterten. Ich wollte weg sehen, doch ich konnte nicht. Meine Augen hefteten sich an Alby. Einer der Ärzte betastete Albys Kopf und gab dann einer anderen Ärztin ein Zeichen. Sie überreichte ihm ein Skalpell. Irgendwas wurde in den Griff eingraviert, aber ich konnte nicht erkennen was. Und dann setzte das Skalpell an seinen Schädel an und grub sich in den Schädel. Blut spritze aus dem Schädel, doch der Arzt schnitt emotionslos weiter durch Alby hindurch. Mein Magen drehte sich um und ich hatte das Gefühl mich zu übergeben. Warum taten die Leute hier das? Ich dachte sie wären gut. Das überlebt Alby doch nicht. Ich schaute schnell weg auf den Boden und versuchte Luft zu holen. Meine Kehle was wie zugeschnürt. Ich schnappte nach Luft. Tränen brannten in meinen Augen. Irgendwann traute ich mich wieder auszuschauen und sah, wie sie bereits Albys Kopf geöffnet haben und anfingen sein Gehirn zu entfernen. Ich runzelte die Stirn. Was sollte das denn? Bei den Anblick von Albys leerem Kopf wurde mir wieder ganz anders. Ich hatte das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen. Der Arzt überreichte einem anderen Arzt das Gehirn, der es in einen Behälter mit einer blauen Flüssigkeit gleiten ließ. Es geht ihnen also um unsere Gehirne? Aber warum? Moment. Wenn sie nur an dem Gehirn interessiert zu seien scheinen, was taten sie dann mit Albys Körper? Ich schaute wieder auf die Liege und sah, dass sie  Alby packten und achtlos in einen schwarzen Müllsack schmissen. Weitere Tränen flossen über meine Wangen. Warum Alby? Er hat das nicht verdient. Er war einer meiner besten Freunde und jetzt ist er tot. Schnell wischte ich mir über mein Gesicht und sah, wie der Müllsack in einem Loch verschwand. Erst im letzen Augenblick konnte ich einen Blick auf die Aufschrift des Sackes erhaschen. Dadrauf stand: W.C.K.D.

Auf einmal sah ich alles wie im Nebel. Mein Blick huschte zu den Instrumenten auf einem Nebentisch. Auch dort stand überall W.C.K.D. Mir wurde kurz schwarz vor Augen, doch ich fing mich schnell wieder. Es war W.C.K.D. Die ganze Zeit über. Dann hörte ich Stimmen. Sie kamen aus dem Raum in dem sie gerade Alby ermordet haben. Eine männliche Stimme ertönte. Ich brauchte einen Moment, doch war mir dann sicher. Es war die Stimme von Mr Janson. ,,Ich denke, dass er gute Ergebnisse bringen wird. Er war in dem Labyrinth mit den besten Werten. Eine Frauenstimme antwortete: ,,Sollten wir nicht langsam auch die anderen aus diesem Labyrinth holen?" ,,Eins nach dem anderen. Ich werde jeden Abend zwei von ihnen holen, okay?" ,,Ja gut, aber beeilen sie sich. Es ist fast soweit." Ich wich zurück. Ich musste weg hier. Meine Freunde warnen. Mit ihnen verschwinden. 

Schnell rannte ich durch den Flur, durch die schwere Tür und dann raus auf dem mir bekannten Gang. Ich schaute nach links und wieder nach rechts. Wo musste ich lang? Kurzentschlossen lief ich nach rechts. Ich rannte und rannte. Ich orientierte mich an den Zimmernummern und war relativ schnell an unseren Zimmer angekommen. Ich riss die Tür auf und schrie: ,,Wir müssen hier raus!" Newt und Minho blickten mich verwirrt an. Die anderen blickten erschrocken. Schnell packte ich nach einem Lacken und wickelte es so um die Tür, damit niemand hier reinkam. ,,Julia. Was ist passiert?", fragte Newt besorgt. Ich ignorierte ihn und schnappte mir eine Kiste, die ich vor die Tür schob. ,,Julia!!! Rede mit mir", forderte Newt mich auf. Ich schüttelte den Kopf. ,,Wir müssen weg. Sie sind nicht gut. Alby... er..... sie haben ihn.... also.....", murmelte ich überfordert. Ich blickte mich wieder hektisch um und riss eine Matratze an mich und stellte sie an die Tür. ,,JULIA!!! Wer hat was getan?" ,,W.C.K.D.!!!!", schrie ich. Alle wichen etwas zurück. Völlig hysterisch schnappte ich mir noch eine Matratze und drückte sie gegen die Tür, während ich weiter brüllte: ,,Es war die ganze Zeit W.C.K.D. Mr Janson hat uns verarscht." Ich lehnte mich mit meinem Kopf erschöpft an die weiche Unterlage und spürte wieder Tränen in meinen Augen. Ich merkte wie Newt sich mit einem Arm gegen die Matratze lehnte. Ich schaute auf. Er blickte ernst auf mich herab. ,,Was ist passiert?", fragte er ruhig. Ich schluchzte auf. Newt schlang meine Arme um meinen Körper. Nach einer Weile ließ er mich los. ,,W.C.K.D. möchte unsere Gehirne. Sie haben Alby den Schädel aufgeschnitten, sein Gehrin herausgenommen, in eine bläuliche Flüssigkeit getan und Albys Körper in einem Müllsack entfernt. Versteht ihr? Es gibt kein Paradies. Das war alles gelogen." Minho, Winston, Bratpfanne, Thomas und Newt blickten traurig und geschockt auf den Boden. Mit ganz ruhiger Stimme sagte ich: ,,Wir müssen hier raus....sofort!!!!!"

Maze Runner - NewtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt