twenty-five

49 4 3
                                    


____

Ich öffnete langsam meine Augen und wurde von grellem Licht geblendet. Als ich es geschafft habe meine Augen vollständig zu öffnen, fühlte ich brennenden Schmerz in der Schulter worauf ich gequält zischte. ,,Sie ist wach" sagte eine bekannte Stimme erleichtert. Moment mal? Ich hob meinen Kopf etwas an und erkennte 4 Gesichter: Bree, ein Arzt und meine Brüder. Ich seufzte bei ihrem Anblick und legte meinen Kopf wieder aufs Kissen. Eine stille Minute später kam Cody an mein Bett und sah mich traurig an. ,,Was machst du nur mit uns, Hayden..." sagte er und seufzte. Ich starrte nur stumm auf meine Decke und versuchte den Schmerz in meiner Schulter nicht zu beachten. Als dann noch Caleb an mein Bett kam und meine Hand nahm reichte es mir. Ich entzog meine Hand aus seinem Griff und giftete sie an ,,Was macht ihr hier? Ich dachte ihr habt genug von mir!"
Stille.
,,Hayden, wir wissen dass, das was wir gesagt haben nicht zu entschuldigen ist aber wir waren überfordert. Wir waren zuerst krank vor Sorge und dann total angespannt. Wir wussten nicht was wir da sagten oder was es für Auswirkungen haben wird. In dem Moment haben wir nur an ein Ende gedacht." erklärte mir Caleb. ,,Caleb hat Recht. Es war egoistisch von uns so zu denken und es tut uns Leid. Wir hatten davor kaum schlafen können und waren nicht bei klarem Verstand. Ich hoffe du kannst uns verzeihen. " stimmte Cody mit ein.
Ich sah sie eine lange Zeit an und überlegte.
,,Versprecht mir, ihr schickt mich nie in eine Anstalt.." flüsterte ich und sah auf meine Decke. ,,Natürlich nicht!" sagte Cody und umarmte mich. Caleb kam auch dazu und so blieben wir ein paar Minuten. Wir lösten uns als der Arzt kam und ein paar Untersuchungen durchführen wollte.

Eine halbe Stunde später war er fertig und sagte ,,Die OP ist einwandfrei verlaufen und der Heilungsprozess wird auch schnell vergehen. Wir würden sie trotzdem gerne noch für ein paar Tage zur Beobachtung hier behalten." Ich nickte und er ging aus dem Zimmer. ,,Ok, dann frag ich mal nach einem extra Bett." sagte Bree und ging aus dem Zimmer. Ich hatte keine Lust im Krankenhaus zu bleiben, doch Bree und meine Brüder würden mich nicht gehen lassen ehe ich komplett verheilt bin.

                        *2 Tage später*

Es ist jetzt 19:00 und ich werde morgen früh entlassen. Caleb und Cody sind gestern unfreiwillig Nachhause gefahren und Bree schlief hier neben mir in einem anderen Krankenbett. Es ist so langweilig hier. Das einzige was man machen kann ist im Krankenhaus rumlaufen und Snacks von den Ärzte-Räumen klauen. Heute waren Bree und Ich draußen und haben mit alten mexikanischen Frauen Bingo gespielt. Ich liege gerade mit Bree in meinem Bett und denke nach wo es jetzt hingeht. Zurück Nachhause oder ziehen wir den Roadtrip durch und fahren nach Arizona. ,,Bree?" ,,Ja." ,,Was machen wir jetzt? Fahren wir Nachhause oder zu deinem Cousin?" ,,Ich weiss nicht, ich glaube es wäre besser wenn du dich jetzt schonst also fahren wir lieber Nachhause." ,,NEIN!" rief ich und setzte mich hin. ,,Wir können doch nicht nur wegen mir die ganze Reise abblasen! Wir fahren und damit ist Schluss!" Ok die Schmerzmittel sind echt stark.

                       *1 Stunde später*

Der Arzt, der übrigens José heiß, hatte mich gerade abgecheckt und mir Schmerzmittel verabreicht. Bree und ich machten uns gerade Bett-bereit als es an der Zimmer-Tür klopfte. Ich sah Bree fragend an und rief ,,Herein."
Die Tür ging auf und Alec kam hinein. Ich rollte meine Augen und legte mich ins Bett. ,,Hey." sagte er und kam zum Bett. ,,Hey." antwortete ich genervt. ,,Wie gehts?" ,,Bis du reingekommen bist noch gut." Bree machte komische Geräusche bis sie dann in lautes Gelächter fiel. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verdrücken und setze mich aufrecht hin. ,,Was willst du hier Alec?" fragte ich. ,,Ich wollte sehen wie es dir geht.." sagte er. Ich sah ihm kurz in die Augen und entdeckte das ihn etwas bedrückt. ,,Was ist los?" fragte ich sanft. ,,Mhhh- Was?!" sagte er stotternd. Ich rückte bisschen näher und schaute Alec streng an. ,,Erzähl." Er drehte sich zu Bree und gab ihr somit ein Zeichen zu gehen. ,,Ich geh dann mal zum Snack-Automaten." sagte sie beschämt und verschwand hinter der Tür.
,,Also was ist los?" fragte ich ihn.
,,Es geht um meinen Vater... Wir hatten nie wirklich ein gutes Verhältnis, aber in letzter Zeit ist es noch schlimmer geworden. Wir reden kaum noch miteinander und er interessiert sich für nichts mehr. Er trinkt viel und ist immer aggressiv. Letztens hat er sogar eine Vodka-Flasche auf mich geworfen." erzählte Er mir bedrückt.
,,Mhhh.... ist irgendwas vor kurzem passiert? Ist jemand gestorben oder hat er Stress mit den Bullen?" fragte ich ihn. ,,Nein, nicht dass ich wüsste."
,,Hast du Ihn schon darauf angesprochen?" ,,Ich hab's versucht aber er geht gar nicht erst drauf ein."
,,Ist sowas in der Art schon mal passiert?" fragte ich und versuchte mir ein Bild von der Situation zu machen.
,,Ja, aber das ist schon länger her. Als er einen sehr guten Freund verloren hat. Er war sogar noch aufgebrachter als bei dem Tod meiner Mum."
,,Du solltest in seinem Büro nachschauen oder in seiner Villa."
,,Ja das hatte ich auch schon vor, aber ich muss erstmal an die Schlüssel rankommen."
Amateur.
,,Wozu Schlüssel wenn es Bobby-Pins und Kreditkarten gibt!" sagte ich und lachte.
Er musste auch lachen und für einen Moment fühlte es sich so an als ob Vergangenheit, Vergangenheit wäre. Doch so leicht vergesse ich nicht. ,,Ok, wenn du was hast ruf mich an." sagte ich und lächelte Alec leicht an. ,,Mach ich. Danke fürs zuhören." ,,Kein Ding!" sagte ich. ,,Ok, dann man sieht sich." ,,Ja, pass auf dich auf!" ,,Mach ich."
Alec ging aus der Tür und ließ mich allein im Zimmer. Ich stand auf und fing an meine Sachen zu packen. 5 Minuten später kam Bree mit Händen voll mit Snacks zurück. ,,Also, ich hab Reeses, Cheetos, Doritos, Gummibärchen, Snickers und Cola." prahlte sie und warf das Zeug auf's Bett. ,,Geil, wir werden so fett." sagte ich sarkastisch. ,,Seh ich so aus als ob mich das juckt??" fragte Bree und machte die Cheetos auf. ,,Anscheinend nicht so wie du aussiehst." sagte ich und setze mich lachend aufs Bett. Bree sah mich wütend an und warf mich mit einem Cheeto ab. ,,Fotze!" rief sie und musste dann auch lachen.
Als wir uns wieder beruhigt hatten nahm ich die Doritos und stopfte mich voll.

Nach einer Stunde Gelächter und vollen Bäuchen legten Bree und Ich uns ins Bett und gingen schlafen. ,,Gute Nacht." flüsterte ich Bree zu. ,,Gute Nacht." antwortete sie mir.
        
                   *Am nächsten Morgen*

Ich wachte auf und spürte die warme Sommerluft auf meinem Gesicht. Ich drehte mich um zu Bree's Bett und sah wie sie noch friedlich schlief. Das ist meine Chance!
Ich stand leise auf und schlich mich ins Bad. Dort füllte ich ein Glas mit Wasser und ging zu Bree. Ich hielt das Glas über ihr Gesicht und kippte das kalte Wasser auf sie. Bree fing an zu schreien und sprang aus dem Bett. Ich konnte vor lachen kaum noch stehen und sah zu wie Bree ins Bad rannte und sich abtrocknete. Als sie wieder rauskam konnte ich nicht anders als wieder anfangen zu Lachen. ,,Ich hasse dich!" sagte Bree und warf ihr Handtuch auf mich. ,,Ich dich auch, Baby." antwortete ich ihr und wischte mir die Tränen vom Auge. ,,Ich gehe dem José eben Bescheid sagen, dass ich wach bin." teilte ich Bree mit und ging aus der Tür.

Als ich an der Tür des Ärzte-Zimmer ankam hörte ich komische Geräusche von drinnen. ,,Hallo, ist da jemand?" fragte ich und klopfte. Die Geräusche hörten sich nach einem Kampf an, weshalb ich in das Zimmer reinstürmte. Vor mir lag der Arzt mit Platzwunden und Blut über seinem ganzen Gesicht. Neben ihm standen zwei gut gebaute Typen. Der eine hatte eine Glatze und war etwas breiter als der andere, der braun gebräunt war und schwarze Haare hatte. Der mit der Glatze trat noch einmal auf den Arzt zu und kam mit dem anderen auf mich zu. Ich ging geschockt zurück und rannte aus der Tür raus. Ich rannte so schnell ich konnte und spürte wie meine Schusswunde anfing zu schmerzen. Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer und sah mich nach Bree um. Sie lag auf dem Bett und war an ihrem Handy. Ich riss sie vom Bett und zog sie mit mir. ,,Hey, was machst du da?" fragte sie mich verwirrt. ,,Keine Zeit!" sagte ich nur und rannte mut ihr aus der Tür. Wir rannten zum Ausgang und dann zur Rezeption. Die Rezeptionistin sah uns verwirrt an. Außer Atem erklärte ich was ich gesehen hatte und ehe ich zu Ende reden konnte hörte ich einen Schuss und das Glas der Rezeption zerfiel in tausende von Teilen. Bree nahm meinen Arm und rannte mit mir zum Aufzug der sich gerade schloss. Wir liefen zu ihm hin und konnten gerade noch reinspringen. Bree und ich landeten auf dem Boden und standen ächzend auf. ,,Fuck!" rief Bree. ,,Wir sind sowas von tot!" sagte sie panisch. ,,Sag das nicht Bree, wir schaffen das!" sagte ich ermutigend doch im Inneren wusste ich, dass es nicht so leicht werden könnte, vor allem da ich verletzt bin.
Ich hatte Angst.

____

Ein etwas längeres Kapitel heute😊
Gern geschehen😚

-Lulu

S E D U C E AND D E S T R O Y (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt