I want 2 feel you

Kapitel 5

Skyler hätte Liz Forbes am liebsten quälend langsam abgemurkst und gleichzeitig wollte sie ihr in die Arme sinken. Dass sie in die Situation mit Klaus hereingeplatzt und diese somit aufgelöst hatte, war die Atempause, die Skyler so dringend brauchte. 

Und jetzt, da sie die Entbehrung deutlicher spurte als Klaus’ Anwesenheit, fehlte ihr der heiße Körper in ihrem Rücken beinahe. 

Die News, wegen denen der Sheriff hier war, bescherte Skyler einen hysterischen Lachanfall. Das Wort Hysterisch und ihren Namen in einem Satz zu verwenden war schon surreal. Nie war sie auch nur ansatzweise so etwas banales wie hysterisch gewesen. 

Doch als Liz ihr todernst erzählte, man hätte Klaus Michaelson in Mystic Falls gesichtet, konnte sie nicht an sich halten. Die ganze Anspannung der letzten Minuten brach sich Bahn und entlud sich auf denkbar unpassende Weise. 

Sie konnte nicht aufhören wie eine bescheuerte Tussi zu kichern. Als nächstes würde sie wahrscheinlich einen Kochkurs besuchen und mit anderen Tussis bei Kaffee und einem Stück Kuchen über das prämenstruelle Syndrom fachsimpeln. Völlig Banane…

Und doch, dieses unaufhaltsame Lachen, die Vorstellung von ihr, wie sie mit anderen über sich selbst redete, das alles waren weibliche Züge. Züge, die sie an sich nicht kannte oder sogar verachtet hatte. 

Und plötzlich fühlte sie sich weiblich. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich durch und durch wie das Mädchen, das sie körperlich war, aber nie an die Oberfläche gelassen hatte. Sie fühlte sich feminin und verletzlich…auf eine merkwürdig gute Art. 

Ihr Körper war aufgeladen und so wach wie noch nie; voller Energie und neuen Empfindungen. Als hätte sie einen Satz neuer Organe bekommen und war begeistert von der Modifikation. 

„Skyler, ist mit dir alles in Ordnung? Geht es dir gut?“ Liz hatte ihr behutsam eine Hand auf die Schulter gelegt und sah sie besorgt an. Daraus konnte Skyler ihr keinen Vorwurf machen, immerhin kannte der resolute Sheriff der Stadt sie schon seit ihrer Geburt, und niemals war sie so undiszipliniert gewesen.

„Ja…ja, alles bestens. Ich bin nur…ich hab…ach, nicht so wichtig“, stammelte Skyler unter Prusten. „Also, Klaus ist mal wieder aufgetaucht sagst du? Was also kann ich tun?“

„Nun, ich wollte dich nur bitten aufmerksam zu sein. Du weißt ja, dass man ihm nicht trauen kann, und da er ein halber Werwolf ist, bleibt abzuwarten, ob er sein Rudel oder gar seine Familie im Gepäck hat. Halt einfach die Augen offen Skyler…und sei vorsichtig. Du weißt, zu was er fähig ist!“

Oh ja, das wusste sie. Deutlicher als es in irgendeiner Akte stehen konnte, hatte sie erfahren, was er mit ihrem Körper tun konnte. Kontakt zu ihm war auf jeden Fall gefährlich. Im Allgemeinen gefährlich, aber für sie besonders… Mist! „Natürlich Liz. Wie soll ich mich verhalten? Gibt es etwas das ich außerdem tun soll…wie, – ich weiß auch nicht –  ihn loswerden zum Beispiel?“ Bitte sag ja, flehte sie stumm. Wie sie das bewerkstelligen sollte, würde sich dann schon finden. Aber der Sheriff war ja soooo unkooperativ!

„Nein Skyler, so lange er die Füße still hält und niemandem schadet, brauchst du nicht einzugreifen. Ich weiß, dass deine Mutter irgendwie befreundet mit ihm ist und wir sollten auf ihr Urteil vertrauen. Nur…halt die Augen offen. Dass ich deiner Mutter vertraue bedeutet nicht, dass ich auch ihren „Freunden“ blind vertraue. Von deinem Vater will ich erst gar nicht anfangen.“ 

Oh ja, da könnte sie recht haben. Wenn Klaus dauerhaft in Mystic Falls bleiben sollte, würde ihr Vater unweigerlich davon erfahren. Nicht gut. Weder für ihren Vater, noch für ihre Mutter und schon gar nicht für Klaus. 

Und nicht für sie, weil sie nicht wollte, dass einer der Genannten verletzt wurde. Keiner von ihnen! Wenn jemand Hand an diesen Hybriden legen durfte, dann sollte sie es sein. Sie betrachtete ihn als ihr Eigentum, ihre persönliche Aufgabe, ihren Gegenspieler. Er gehörte ihr. Und war das nicht ein Schocker? Den dieses ,Hand anlegen’ beinhaltete in ihrem Kopf so viel mehr, als ihn im Notfall in Schach zu halten.