Kapitel 11

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Damons Griff um den Oberarm seiner Tochter war fest und ungehalten. Zwar tat er Skyler nicht weh, aber er ließ sie unmissverständlich wissen, dass er auf eine Antwort wartete. Eine die anfing mit: „Witzige Geschichte, ich bin da zufällig in etwas rein geraten bla bla bla…“. Und es wäre ihr wirklich zu wünschen, er würde ihr das glauben.

Stattdessen holte sie tief Luft und sammelte sich. Sie sah ihrem Vater geradewegs in die Augen, wollte dass er sah, dass sie aufrichtig zu ihm war. Immer, egal in welcher Situation. „Du riechst einen anderen Mann Daddy.“

„Ich weiß selbst was ich an dir rieche“, presste Damon mühsam beherrscht hervor. „Ich kann den Kerl ganz hervorragend an dir riechen und mehr noch. Du riechst über und über nach Sex Sky und ich will verdammt noch mal wissen warum, denn mir ist nicht bekannt, dass Davidoff dieses Zeug seit neuestem in Flaschen abfüllt. Also komm mir nicht mit irgendeiner ,Ich wurde angerempelt und das ist sein Eau de Drecksack’ Scheiße!“

Skyler kannte ihren Vater genau und wusste, dass er nur dann heftig wurde, wenn er sich Sorgen um die Menschen machte die er liebte. Und wenn sein Baby nach dem Orgasmus eines Mannes roch, durfte er sich sorgen. Sie verstand das. Wirklich. 

Nur, wie sollte sie da wieder rauskommen, und was noch wichtiger war, ihrem Vater erklären, dass es absolut in Ordnung für sie war, nach diesem einen Mann zu riechen. Sie würde mit Sicherheit noch öfter, viel, viel öfter nach ihm riechen. „Ich werde dich nicht anlügen Daddy. Das hab ich nie und das werde ich auch nicht. Es ist ganz einfach so, dass ich jemanden kennen gelernt habe, bei dem es mir – warum auch immer – möglich ist, Nähe zuzulassen. …acht Jahre… Ich wollte es und werde es auch in Zukunft wollen. Ich weiß, dass du dich um mich sorgst, aber das brauchst du nicht Daddy. Ich habe ihn im Griff, denke ich. Vertrau mir bitte!“ 

„Was soll das bedeuten, du kannst Nähe zulassen?“, fragte Damon noch immer heftig. Er konnte sich einfach nicht beruhigen. „Er fasst dich an oder was? Und du hast keine Schmerzen?“

„Ja, ganz genau. Es war nicht sofort so mit ihm, auch bei ihm hat sich meine Haut gegen seine Berührung gewehrt, aber nachdem er und ich––“

„Ahhhbababa! Ich muss nicht auch noch Bilder zu diesen Gerüchen im Kopf haben Sky!“, unterbrach Damon seine Tochter unwirsch. Seine Welt stand auf einmal Kopf. In einem Moment war noch alles gut und im nächsten roch sein kleines Mädchen nach Sex. Und nicht so ein bisschen dezent, worüber man hinwegsehen konnte und sich einreden, dass dieser Geruch und sie nichts miteinander zu tun hatten. Nein, Sky roch, als hätte sie so ein blöder Wichser von Kopf bis Fuß mit seinem Sperma dampfgestrahlt! 

An sich war das verständlich, denn objektiv betrachtet, war seine Tochter eine Granate. 

Sie war so schön wie ihre Mutter, war klug und mutig. Klar standen die Kerle Schlange, um sie als die Ihrige zu markieren. Dafür hätte er noch Verständnis aufbringen können. Er hätte einfach nur nicht damit gerechnet, dass dieses Ereignis so bald eintreten würde. Nicht in den nächsten, na, sagen wir mal, einhundert Jahren hätte er gedacht, dass sich einer wirklich trauen würde. 

Was ihm aber das Genick brach – oder, wenn er ehrlich war, das Herz – war, dass Skyler es gewollt hatte. Sie war absolut einverstanden von einem Mann markiert worden zu sein, nach ihm zu riechen, seinen Besitzanspruch auf ihrer Haut zu tragen. 

Das bedeutete, dass er den Kerl nicht einfach umbringen konnte und sein Problem wäre beseitigt, oder? Er wäre dann wieder der einzige Mann in ihrem Leben, sie würde nur ihren Daddy mit Herzchenaugen ansehen, er wäre für immer ihr Held. 

Doch nein, stattdessen müsste er sich für sie freuen, ihr Glück teilen, begeistert sein von dem Fakt, dass sie sich von jemandem anfassen lassen konnte. 

I want 2 feel youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt