I want 2 feel you

Kapitel 23

Wie genau er jetzt im Wohnzimmer der Salvatores gelandet war, konnte Klaus nicht sagen. Sein Kopf war absolut leer, wenn es zu cleveren Schlüssen und klugen Zusammenhängen kam. Dafür war er aber übervoll mit der Frau, die dicht neben ihm saß und ein Bein über seine gelegt hatte und es fröhlich baumeln ließ, während sie ihn immer wieder strahlend ansah. Er für seinen Teil, war zufrieden mit dem Vakuum in seinem Dachgeschoss. 

Zu gerne hätte er irgendetwas gesagt, um ihr Strahlen und ihre Freude zu verdienen, aber wie schon gesagt, sein Hirn war anscheinend an dem Ort geblieben, an den Esther ihn verbannt hatte. 

Und so begnügte er sich damit, Skyler einfach nur anzustarren, ihre Wärme durch seine Haut sickern zu lassen, ihren Duft auf seine Sinneszellen wirken zu lassen und sie stumm anzubeten.

Sie waren alleine in dem großen Raum, den er von früheren Besuchen noch gut kannte, aber er bezweifelte, dass diese traute Zweisamkeit noch lange anhalten würde. Trotz seiner geistigen Umnachtung hörte er Gesprächsfetzen, Stimmen und Schritte verschiedenster Bewohner dieser Villa. Bald schon würden diverse Hauseigentümer-Schrägstrich-Väter hier auftauchen. Da war er sich sicher. Ach, wie gerne hätte er Unrecht gehabt, aber…

„So, das ist er also Kleine? Ziemlich Forrest Gump-ey, wenn du mich fragst.“

„Ich frag dich aber nicht. Und ja, das ist er. Also sei nett!“

Klaus verstand ja im Moment eh schon recht wenig, aber wie Skyler mit ihrem Vater redete, war äußerst merkwürdig. Was noch komischer war: Damon kannte ihn doch, was sollte diese komische Fragerei? 

„Definiere Nett! Ich könnte wetten, Dad’s Ansicht ist eine andere als deine.“

Dad. Hmmm… 

Ach du Scheiße, echt jetzt? Das da vor ihm war nicht Damon, das war Skylers Zwilling? Wieso hatte sie ihm nie gesagt, dass ihr Bruder viel mehr der Zwilling ihres Vaters sein könnte. Ihm blieb auch nix erspart. Ein exaktes Duplikat Damons sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an…und hatte ihn Forrest Gump genannt…?! 

Was war das nur mit diesen Salvatore Männern, dass sie sich sofort aufführen mussten wie beißwütige…ähhhm… Vampire. 

Ja schön, er hatte sich dieser Familie gegenüber auch benommen wie ein solcher – mindestens –, aber diese Zeit war vorbei! Alles was er wollte, war Skyler und wenn das bedeutete, er bekäme irgendwie ihre Familie dazu, dann sollte er sich mit den Mitgliedern, mit denen er es sich noch nicht ganz verscherzt hatte, besser gut stellen. 

Hallo sagen, wäre ein guter Anfang. Wie hieß dieser Kerl im Damonkostüm noch mal? Ru… Ru… Ruben? Nein… Rouven! Aha, das Hirn erwachte langsam aus seiner Starre!

„Es freut mich, dich kennen zu lernen, Rouven. Ich hab schon viel von dir gehört…und Danke für die Jogginghose.“

„Oh wow, es spricht. Da hast du aber einen Fang gemacht, Kleine!“, spöttelte Rouven weiter, aber er kam auf Klaus zu und streckte ihm seine Hand entgegen. 

Auf diese Entfernung sah Klaus die winzigen Unterschiede zwischen Rouven und seinem Vater endlich auch. Rouven hatte nicht die breiten Schultern eines ausgewachsenen Mannes, seine Gesichtszüge waren nicht so markant wie die seines verdammten Erzeugers, er wirkte insgesamt jugendlicher als Damon. Noch! Klaus war sich sicher, dass dieser Bursche schon sehr bald zu seinem Vater aufschließen würde und dann, tja… Nur so viel dazu: Rouven hatte die fliederfarbenen Augen seiner hinreißenden Mutter. Väter dieser Welt, sperrt eure Töchter ein! Wenn es nicht schon zu spät war…

Nichts desto Trotz ergriff Klaus die ihm dargebotene Hand und die beiden Männer begrüßten sich rau und wortkarg. Männlich. Skyler rollte grinsend die Augen.