Kapitel 3

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Skylers Brustkorb pumpte ohne Unterlass Sauerstoff in ihr Gehirn, um es zur Mitarbeit zu überreden. Aber trotz den wirklich extraordinären Bemühungen ihres Körpers, funktionierte sie nicht richtig. Sie lehnte von innen gegen die Eingangstür und hatte massive Probleme, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Mal ganz abgesehen davon, dass ihre Lunge brannte, als wäre sie bereits seit Stunden auf dem Laufband im Keller gewesen, war auch mit dem ganzen anderen Rest, der zu ihr gehörte, definitiv etwas nicht in Ordnung. 

Sie presste eine Hand auf ihr hämmerndes Herz, wie um diesem zu befehlen, in ihrer Brust zu bleiben. Die andere Hand schlug sie sich vor den Mund, um das Stöhnen zu unterdrücken, das tief aus ihrer Kehle kam, als sie versehentlich ihre Brustwarze streifte. Dieses Ding war mit Sicherheit auch kaputt! So hatte sich das in ihrem ganzen Leben noch nicht angefühlt. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Skyler überlegte, ob sie vielleicht krank werden könnte. Zwar wusste sie sehr genau, dass das nicht der Fall sein konnte, aber woher sonst würde diese eigenartige Schwäche und zugleich Stärke in ihren Beinen kommen?

Und warum zur Hölle bekam sie das Bild von diesem Mann vor ihrer Tür nicht aus dem Kopf. Bei ihren Gedanken lachte Skyler kurz freudlos auf, denn es war nicht das Bild dieses Mannes, wie er da draußen vor ihr stand, das sie verfolgte. Es waren die animierten Kurzfilme, die vor ihrem geistigen Auge abliefen. Sequenzen, in denen der Kerl sehr wohl vorkam, aber sie zweifellos die sehr nackte und sehr willige Hauptdarstellerin war. Szenen, in denen sie mit diesem Mann alles das nachstellte, was sie in ihren beinahe achtzehn Jahren bei ihren Eltern gesehen und gehört hatte. 

Das alleine war einfach lächerlich. Als könnte sie sich jemals erlauben, sich um einen Mann zu schlingen, wie sie es gerade in Gedanken mit dem Fremdling tat. Sich jemandem vorbehaltlos hingeben ohne Angst vor Schmerzen wegen zu viel Nähe. Das war nicht sie. Skyler Salvatore brauchte das nicht!

Und doch konnte sie nichts dagegen tun. Ihr Kopf hörte trotz aller Strenge nicht auf, Pornokino zu spielen und ihr Körper verarbeitete diese Bilder auf ganz eigene Weise. 

Sie erinnerte sich an den Geruch seines Körpers, erinnerte sich an die exotisch-dunkle Note, herb und geheimnisvoll und mysteriös. Merkwürdig vertraut und…sexy.

Beinahe lebendig umgab sie erneut der Duft, den sie innerhalb von Sekunden lieben und hassen gelernt hatte. Lieben, weil ihr Körper mit den unglaublichsten Dingen darauf reagierte…und Hass, weil ihr Körper überhaupt reagierte. 

Aber sie bekam ihn einfach nicht aus der Nase– Natürlich nicht Skyler die Hirnlose Salvatore! Weil er noch immer vor der Tür steht!

Oh Mist verdammter, das hatte sie vollkommen vergessen. Nur weil sie seinen Anblick nicht ertragen konnte, musste das ja nicht bedeutet, dass er sich von einer zugeknallten Tür abwimmeln ließ. Es war gut möglich, dass er dieses – wie sie dachte – eindeutige Zeichen ihres Unmutes nicht richtig verstanden hatte.

Klaus verstand zum ersten Mal in einer wirklich laaaangen Zeitspanne überhaupt nichts. Er bildete sich ein, in über eintausend Jahren die eine oder andere Kleinigkeit über Frauen gelernt zu haben. 

Ja, bedeutete nicht immer Zustimmung, wohingegen Nein in mindestens fünfzig Prozent der ausgesprochenen Fälle Vielleicht bedeuten konnte. Doch dieses Pseudowissen warf er jetzt gerade einfach über Bord. 

Es war für ihn nicht das erste Mal, dass er in der Salvatoreschen Auffahrt stand, und ihn eine der Frauen die dort wohnten – oder ein und aus gingen, aus den Socken haute. Aber das gerade eben…

Er hatte alles richtig gemacht, hatte geklopft und war nicht einfach so herein spaziert. Er hatte sein Anliegen vorgetragen, welches ohne Hintergedanken und gemeine Absichten gewesen war. Gut, das gab er zu, es geriet ein wenig holprig, aber das war noch lange kein Grund für die Reaktion die er erhalten hatte. 

I want 2 feel youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt