Kapitel 12

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Klaus balancierte sein Gewicht über Skyler, ohne sie zu sehr zu berühren. Doch für Skyler war das nicht annähernd genug. Sie hatte doch kapituliert. Sie hatte allen Widerstand und alle Ablehnung aufgegeben, war sich sicher, dass sie genau das, mit genau diesem Mann wollte. Das war es. Endgültig. 

Sie hielt nicht länger zurück, wollte alles geschehen lassen, alles erfahren; verstehen, worüber die Menschheit wieder und wieder in Verzückung geriet. 

Doch Klaus hielt weiterhin Abstand, konnte oder wollte nicht loslassen. Zwar küsste er sie verzweifelt, heiß und hungrig, bebte am ganzen Körper und war beinahe rasend bei allem, was er mit ihr tat, jedoch war seine Anspannung nur zu deutlich zu spüren. Er wollte sie genau so schmerzhaft, wie auch Skyler ihn wollte und langsam wurde sie wirklich ungeduldig. Nicht, dass sie ihn nicht gerne für den Rest ihres Lebens geküsst hätte, aber ihr Körper schrie vor unerfülltem Verlangen. Und bei aller Bescheidenheit, diese Küsserei die er da vollführte, machte es auch nicht besser.

Also sammelte Skyler alle Kraft ihres Körpers zusammen, wusste, dass sie schnell tun musste, was sie vorhatte. Wenn es ihr nicht gelingen würde, ihn zu überraschen, hätte sie bei Weitem keine Chance gegen seine Kraft. 

Subtil ließ sie ihre Hände über Klaus’ Rücken gleiten, legte eine Handfläche federleicht auf sein linkes Schulterblatt und die andere unter seinem Shirt auf die schmalste Stelle seines Rückens. Beinahe vergas Skyler, warum sie das alles tat, als sie seine nackte Haut unter ihren Fingerspitzen fühlte. Kein Mann, der nach außen hin so rau und kantig war, durfte solche samtene Haut haben. Seine Muskeln spielten darunter und Sky drehte beinahe durch. Doch das half ihr zu fokussieren und sich wieder ganz auf ihre Mission „Wie bekomme ich diesen Hybriden auf mich“ zu konzentrieren. 

Langsam zog sie erst ein Bein an, strich an seinem entlang, entlockte ihm ein weiteres gutturales Stöhnen. Mit dem Zweiten machte sie es noch quälender für ihn, ließ ihren Schenkel an seinem auf und ab gleiten, rückte unter ihm etwas zur Seite, rieb ihre Mitte an seinem Bein. Gleichzeitig stieß sie ihre Zunge wild in seinen Mund, leckte ihn und seufzte zwischen seine geöffneten Lippen.

Klaus reagierte sofort indem er seine rechte Hand in ihr Haar an ihrem Hinterkopf vergrub und diesen nach hinten riss. 

Gut, jetzt stützte er sich nur noch mit einer Hand am Boden ab. 

Er knurrte tief in deiner Kehle, wollte klar machen, dass er anführte, dass er das Alfamännchen war. Was nicht stimmte und das wusste er. Wenn Skyler ihn darum gebeten hätte, sich weitere eintausend Jahre nach ihr zu sehnen, ohne mit anderen oder sich selbst schlafen zu dürfen, er hätte winselnd zugestimmt. Zwar hätte er dann Eier gehabt, so groß wie der Planet Neptun – und genau so blau –, aber seit er sie gesehen hatte, drehte sich seine gesamte Existenz nur noch um sie.  

Sein Problem war, das sie alles andere als versuchte, ihn aufzuhalten. Was sie da mit ihrer Zunge und seinem Mund gemacht hatte, ging so sehr an seine Grenzen, das er kurz in Erwägung gezogen hatte zu ihrem Vater zu spazieren, und ihm brühwarm zu erzählen, dass das Washington Monument, welches er in seiner Hose mit sich rumschleppte, für seine Tochter bestimmt war. Dann würde ihm ordentlich die Kacke aus der Birne geklopft werden und Skyler wäre vor ihm sicher. Vorerst…

Himmel noch mal, ja, er wollte sie so sehr, dass es ihn umbrachte, aber wie sollte er ihr nehmen, was ihr höchstes Gut war? Sie war völlig unberührt und rein. 

Sie war sein Neuanfang, seine unbeschriebene Seite, die Unschuld, die er niemals hatte. Ihr erstes Mal wäre auch sein erstes Mal und danach würde es für ihn nie wieder ein Andere geben. Das wusste er so sicher, wie er auch wusste, dass die Erde keine Scheibe war.

Doch wie könnte er ihr das alles nehmen aus rein egoistischen Gründen. Nur weil er sie brauchte, um diesen unseligen Fluch zu brechen, müsste er sie doch nicht auch noch um das Wertvollste bringen, dass sie besaß. 

I want 2 feel youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt