Kapitel 11

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Von weitem hörte ich Lynns Lache und sah auf.
Dort stand sie neben Peter und Jonas, während wir schon vor Schmerz stöhnten.
Wie immer strahlte sie eine wahnsinnige Kraft und Wärme aus.
,, PAPA, NEIN!", schrie Jonas, als ich den Halt verlor und hinfiel, weil ich Lynn anschmachtete.
Direkt stand er vor mir und sah zu mir herunter.
,, Extrarunden!" Ohne viel zu überlegen zog ich ihn zu mir herunter und kitzelte ihn durch.
Sein Lachen hallte über den ganzen Platz.
,, OK, OK, KEINE EXTRARUNDEN!", schrie Jonas, damit ich von ihm abließ. Das tat ich dann auch.
Zufrieden sah ich in Richtung Lynn, welche am Rand des Feldes saß und uns bei unserer Kasperei zusah. Sie genoss unsere Unbeschwertheit, das sah man ihr an.

Ich ging zu ihr und küsste sie. Sie grinste mich an.
Jetzt hatten auch die Jungs sie bemerkt.
,, Hey, was machst du denn hier?", fragte ich sie.
,, Ich hab deinen Zettel gesehen und dachte mir, dass ich euch einen kleinen Besuch abstatte.
Wenn du nach dem Training noch etwas vor hast, kann ich Jonas auch mit nach Hause nehmen." Ich sah ihr in die Augen.
,, Bist du dir sicher, dass du das schaffst?"
,, Sie ist topfit, nicht wahr Lynn?", rief Schmelle aus dem Hintergrund.
,, Aber sicher!", antwortete diese.,, Vertrau mir, Marco. Ich bekomme das hin. Mach du, was auch immer du noch machen möchtest. Das hast du dir verdient."
,, Ich liebe dich."
,, Oh, das weiß ich.", sagte sie grinsend und drückte mir einen weiteren Kuss auf die Lippen.

,, Jonas, komm. Wir fahren nach Hause!", rief Lynn unseren Sohn vom Platz. Schmollend zog dieser schließlich ab, vorher verabschiedete er sich aber noch.
,, Was hast du denn noch vor, Woody?", fragte Mario neugierig und lief neben mir her.
Ich tat so, als hätte ich seine Frage nicht verstanden.,, Ach, bitte. Ich weiß doch genau, was du vor hast.", führte er weiter fort und bot schließlich an, mit mir mitzufahren.
,, Nein, das passt schon. Ich kann das auch alleine."
,, Kannst du das? Eine zweite Meinung ist immer besser." Ich verdrehte die Augen.
,, Dann komm halt mit."
,, Na, geht doch." Zufrieden ließ er sich nach hinten fallen, während ich mein Tempo hielt.

Nach dem Training ließ ich mir noch etwas Zeit, während Mario sich benahm wie ein Kleinkind.
,, Ich freu mich so, ach Marco.", schwärmte er. Ich sah ihn leicht verstört an.
,, Was genau ist los mit dir?"
,, Ich weiß nicht, ich freu mich so für euch."
,, Ich habe sie nichtmals gefragt, geschweige denn hat sie ja gesagt. Vielleicht sagt sie ja auch nein." Er lachte und verdrehte die Augen.
,, Das glaubst du doch selbst nicht."
,, Stimmt."
Ich wusste, wie sehr sie sich einen Antrag gewünscht hatte.
Bis vor ein paar Wochen war ich aber schlicht und einfach zu feige dafür gewesen.
Dazu war heiraten auch nie ein großes Ding für mich gewesen, sowas habe ich nie gebraucht.
Bis jetzt.
Mir war dieses Thema mehr als ernst, ich wollte nichts falsch machen. Auch wenn ich mir jetzt schon in die Hose schiss, wenn ich an diesen Moment dachte.
,, Ich weiß, an was du denkst. Glaub mir, so ging es mir auch.", riss Mario mich aus meinen Gedanken.
,, Was?"
,, Deinen Gesichtszügen nach hast du die Hosen ziemlich voll deswegen. Mir ging es damals auch so, glaub mir."
,, Kann man es mir verübeln? Diese Frage hat eine viel größere Bedeutung also nur diese vier Worte."
,, Natürlich nicht. Aber schau doch mal, wie viele von den Jungs hier schon verheiratet sind. Die meisten von denen sind ziemliche Schissbuchsen."
,, Danke auch.", rief Roman aus der Ecke. Ich sah mich um. Mir war nicht aufgefallen, dass jeder unserem Gespräch zugehört hatte.
,, Also wisst ihr es jetzt alle?", fragte ich in die Runde. Als Antwort sprangen alle auf, zogen mich in ihre Mitte und gröhlten.
Das war in unserer Mannschaft mittlerweile normal, wenn die mitbekamen, dass einer seiner Freundin einen Antrag machen wollte oder sie ja gesagt hatte.
Normalerweise war ich auch der Erste, der losgerannt war.
Die Rollen jetzt aber tauschen zu müssen, war doch sehr gewöhnungsbedürftig.

Dadurch, dass Mario mit seinem eigenen Auto da war, fuhr er mir einfach hinterher.
Mir war es recht, dann hatte ich noch einige Minuten lang meine Ruhe.

,, Ich werde auf jeden Fall nicht auf den Preis gucken. Wenn der Ring schön ist und mein Verstand mir sagt, dass er der ist, dann ist er das.", sagte ich, als Mario neben mir her lief. Wir waren ziemlich vermummt, damit niemand uns erkennen würde.
Das wäre das Letzte, was mir jetzt noch fehlte.
,, Wir sollten froh sein, dass wir auf so etwas wie einen Preis nicht achten müssen.", stellte er nach kurzer Zeit fest. Ich stimmte ihm zu.
Das sollten wir tatsächlich.

Als wir das Ringgeschäft betraten, quatschte uns direkt der nächste Verkäufer an, der uns entdeckte.
,, Ich suche Verlobungsringe." Er nickte.
,, Gibt es eine Preisspanne?"
,, Nein, der Preis ist vollkommen irrelevant. Zeigen Sie mir die Schönsten, die Sie haben."
,, Ich bin sofort zurück, setzten Sie sich doch.", er zeigte auf zwei Sitzplätze an einem kleinen Tisch und verschwand schließlich hinter einem Vorhang.
Mario fing an zu lachen.
,, Du hättest seinen Blick sehen müssen, wirklich. Unbezahlbar. Der hat dich nicht erkannt."
,, Dich dann ja wohl auch nicht.", gab ich zurück und setzte mich.
Ich war nervös, das machte sich bemerkbar, da ich unkontrolliert mit den Beinen wackelte.

,, Unsere Schönsten sind die von Cartier, die sind auch die teuersten aber das sollte Sie ja nicht stören.", merkte der Verkäufer mit einem seltsamen Unterton an. Ich dachte nicht weiter darüber nach und sah mir die Ringe an, die er mir zeigte.
Sie waren alle nicht das, was Lynn sprachlos machen würden.

Meine Augen hingen an einem Ring fest. Der war es.
,, Der hier. Der ist es.", sagte ich und zeigte auf den Ring.
,, Das ist der Solitär 1985 in Gelbgold mit vielen Diamanten. Das ist der teuerste seiner Art. Sie haben Geschmack.", sagte der Verkäufer.
,, Den nehme ich." Anschließend nannte ich ihm Lynns Ringgröße. Die kannte ich nur, weil ich mir einen ihrer teuren Ringe geschnappt habe und durch den ihre Ringgröße herausgefunden habe.
,, Ja, den haben wir vorrätig, warten Sie kurz." Wieder verschwand der Verkäufer hinter dem Vorhang.
Mario sah mich an.
,, Wofür war ich jetzt dabei?", fragte er.
,, Seelischer Beistand, außerdem wolltest du mitkommen.", gab ich nur zurück und zog bereits mein Portemonnaie aus der Hosentasche..
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Meinungen wären wie immer sehr lieb.❤

Nächsten Monat kommt ganz viel auf mich zu.
Ich bekomme endlich endlich mein heißgeliebtes Piercing und meine Zahnspange bekomme ich nach Millionen Jahren auch mal endlich. Ich könnte jetzt schon kotzen HAHAHA

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, meine Lieben.🌹

fix you - Ich rette Dich [ Marco Reus ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt