,, Wie, die wissen es nicht?", fragte ich fassungslos und versuchte gleichzeitig, die völlig aufgelöste Lynn zu beruhigen.
,, Ja.. Ich.. Die wissen nicht..", sie schluchzte laut auf.,, Die wissen nicht, welche Art es ist. Vielleicht ist es auch nicht etwas, was sich angesammelt hat und nicht so harmlos ist.. Marco, ich kann das nicht! Nicht noch einmal!"
,, Ich weiß. Ich weiß. Was auch immer passiert, ich werde hinter dir stehen, das weißt du oder? Wir haben das schon einmal geschafft, warum sollen wir das nicht noch einmal schaffen?" Sie putzte sich ihre Nase, konnte aber trotzdem kaum reden vor lauter Aufregung.
,, Ganz einfach, weil meine Lebenschance rapide sinkt! Ich schaffe das nicht noch einmal.." Nach diesen Worten liefen mir ebenfalls Tränen die Wange herunter.
,, Lynn, sag so etwas nicht. Bitte."
,, Wieso, das ist doch die Wahrheit! Gott verdammt, ich werde sterben, man!" Mein Herz war zurück in dieses tiefe Loch gerutscht und ich konnte nicht anders, als bitterlich anfangen zu weinen.
Ich hatte mir nicht vorgenommen, die Kontrolle über mich zu verlieren aber ich konnte nicht anders. Es überkam mich einfach.
,, Wieso bist du so? Wieso denkst du so? Wo sind deine positiven Gedanken hin?", brachte ich schluchzend raus.
,, Du bist doch selbst so!", antwortete und wir Beiden konnten nicht anders als kurz los zu lachen.
,, Wir denken positiv, nicht wahr? Warum sollten wir das auch nicht?" Sie atmete tief ein.
,, Du hast Recht. Ich liebe dich, Marco."
Auch wenn es nicht gewollt hatte, hatte ich ihre Mutter angerufen und bat sie, zu ihr zu fahren. Sie brauchte diese aufbauenden Worte, besonders brauchte sie aber gerade jemanden, der sie nicht allein ließ. Wer konnte das also besser als ihre Mama? Exakt, niemand.
Ich war nicht da, um diesen Part zu übernehmen und außerdem war ich manchmal auch einfach nicht der richtige Ansprechpartner für so etwas. Sie brauchte in gewissen Sachen einfach ihre Mama, die konnte niemals irgendwer ersetzen, das wusste ich.Dieses Gespräch war nun einige Tage her und Lynn war bereits mit Jonas auf dem Weg in die USA, trotz allem saß es mir noch immer in den Knochen und ich glaubte, dass das auch nicht vergehen würde, bis sie die Ergebnisse aus dem Labor erhalten würde.
Ich wusste nicht, wann sie angerufen wurde, damit sie die Ergebnisse erhalten könnte.
,, LIEBESKASPER, MEIN BEST BUDDY!" Ich seufzte und drehte mich um.
,, Kannst du dir vielleicht mal ein anderes Hobby suchen, als mich aus meinen Gedanken zu reißen?" Er runzelte die Stirn und setzte sich neben mich.
,, Solltest du nicht eigentlich glücklich sein? Ich meine, du fährst mit zur WM, wir sind morgen wieder in Deutschland und dann hast du Zeit für dich und deine Familie." Ich sah ihn an und schluckte.
,, Es ist momentan etwas... Schwierig.. Außerdem bringen mir die paar Tage Auszeit nichts, Jonas und Lynn sind in den USA. Ich widme meine Zeit Nico." Zerknirscht sah er mich an.
,, Oh, ich.. Hätte ich gewusst, dass Stress im Paradies ist, dann-" Ich unterbrach ihn und schüttelte mit dem Kopf.
,, Es ist etwas anderes aber nimm es mir nicht böse, dass ich da noch nicht drüber reden will, okay?" Er nickte und klopfte mir aufmunternd auf den Rücken.
,, Aber du weißt, wo du mich findest, wenn du bereit fürs reden bist, oder?" Dankbar nickte ich. Jerôme überlegte kurz.,, Du, Marco?"
,, Ja?"
,, Ist es okay, wenn ich frage, warum die Beiden in den Staaten sind?" Ich zuckte mit den Schultern.
,, Klar, das hat damit nichts zu tun. Lynn ist ja beruflich unterwegs und Jonas hat ein bisschen Zeit mit seinem Patenonkel. Den hat er schließlich lange nicht mehr gesehen."
,, Ja, hä? Wie sollen die sich denn unterhalten?!", schrie Timo von hinten und Jerôme und ich drehten uns gleichzeitig zu ihm.
,, Schon einmal etwas von billingualen Kindergärten oder Erziehungen gehört? Ach nein, eine Erziehung hast du ja nie genießen können", rief Jerôme zurück und verdrehte die Augen.,, Wie kann man denn nur so dumm sein?",, Jungs, das war ein wundervolles Trainingslager, auch wenn die Spiele hätten besser sein können. Ich bin stolz auf euch und was auch immer dort in Russland passieren wird: glaubt an euch." Wir klatschten und jubelten dem Bundestrainer zu und Jerôme begann sogar zu pfeifen. Er lachte auf.,, Es war mir wie immer eine Ehre und jetzt bereitet euch auf morgen vor!"
Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen.
Ich lief hoch zu meinem Zimmer und fing an, die Sachen, die ich nicht brauchte, bereits in den Koffer zu räumen, da heute Abend ja trotz allem noch eine kleine Trainingseinheit anstand.
Um ehrlich zu sein hatte ich auch nichts anderes erwartet, es war schließlich Jogi, der unbedingt noch einmal Weltmeister werden wollte. Naja, was sollte ich sagen.. Es war unwahrscheinlich aber nicht unrealistisch.
,, Ey, Marco!" Ich verdrehte die Augen, lief zur Tür und öffnete diese.,, Polen nimmt den Pokal mit nach Hause. Wer Weltmeister wird wissen wir aber trotzdem." Ich zog die Augenbrauen hoch und drehte mich langsam in Richtung Timo.
,, Das ist jetzt nicht so wirklich dein Ernst, oder?"
,, Na, hast du doch gehört." Ich dachte mir da einfach meinen Teil zu.
,, Schön, war es das? Wenn ja, dann würde ich dich nun bitten, mein Zimmer zu verlassen." Anstatt mein Zimmer zu verlassen, setzte er sich auf mein Bett.
,, Wieso kann mich keiner von euch leiden? Es ist doch egal, was ich mache, immer nerve ich oder soll die Schnauze halten." Ich seufzte und sah kurz von meinem Koffer auf.
,, Timo, dafür habe ich gerade wirklich keine Zeit. Kannst du das nicht mit Jerôme diskussieren?"
,, Siehst du, genau das ist es, was ich meine!" Ich gab es schließlich auf, meinen Koffer in Ruhe packen zu können, und setzte mich neben ihn.
,, Vielleicht denkst du mal darüber nach, warum wir so sind? Das wird doch sicherlich seine Gründe haben, findest du nicht?"
,, Keine Ahnung, ehrlich gesagt." So geknickt, wie er dort saß, konnte er mir fast leid tun.
,, Timo, dein Verhalten in letzter Zeit ist nichts, was wir unterstützen möchten.", gab ich schließlich zu.
,, Wie? Ich habe gedacht, dass man das so machen muss, damit ihr mich endlich akzeptiert."
,, Damit wir dich akzeptieren musst du nichts anderes machen, als du selbst zu sein. Denkst du wirklich, wir merken nicht, dass du dich anders verhältst?" Darauf gab er mir keine Antwort mehr und nickte nur. Er verließ mein Zimmer und ohne weiter über dieses Gespräch nachzudenken, widmete ich mich wieder meinem Koffer, als ich auf einen Zettel stoß.
Ich bin stolz auf dich.
Natürlich erkannte ich die Schrift sofort. Wie hypnotisiert starrte ich auf den Zettel und konnte meine Gefühle nicht zuordnen.
Ich zog mein Handy heraus und schrieb Lynn, dass ich ebenfalls stolz auf sie war und das war mit keinem Wort gelogen.
Sie hatte so viel durchgemacht, ich war in gewisser Weise dankbar, dass ich nicht sie war, denn ich wäre vermutlich schon längst durchgedreht. Sie aber nicht.
Sie war einfach bewundernswert und es fing ja schon dabei an, dass sie Jonas damals zur Welt gebracht hat und vollkommen cool geblieben ist, während ich ein nervliches Wrack war.
Okay, sie hatte mich mehrmals angeschrien aber das war normal, das wusste ich. Ich nahm mir das auch nicht so zu Herzen.
Nun ja, die anderen Gründe, warum ich nicht in ihrer Haut stecken wollte, waren ja ziemlich klar.
Es war für mich schon schlimm genug, ihr nicht helfen zu können und ihr nur bei Seite stehen zu können. Wie erging es dann wohl ihr?
Ich wollte es nicht fühlen, es würde mich vermutlich innerlich zerbrechen, das wusste ich..
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Ich bin ehrlich gesagt nicht mehr so sonderlich motiviert und irgendwie bin ich total ausgelaugt und ich bin froh, dass ich mich bereits bald zurücklehnen kann, da (passenderweise) am 2.7 die Noten abgegeben werden und ich glaube, dass ich mich noch nie so sehr auf die Zeugnisse gefreut habe und gleichzeitig so viel Angst verspürt habe. DENN: nächstes Jahr bin ich dran und mache meinen Abschluss und das macht mir in gewisser Weise wahnsinnig Angst. Ich habe viel Respekt vor diesem Jahr und ich weiß, dass ich 500% Motivation mitbringen muss.
Wie auch immer,
macht es gut, ihr Lieben!
Ich melde mich die Tage auf jeden Fall mit einem Kapitel wieder, sofern ich die Zeit dazu finde❤
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fix you - Ich rette Dich [ Marco Reus ]
Fanfiction"Lights will guide you home and ignite your bones and I will try to fix you"-Fix you, Coldplay Die Ballade, die Marco und seine Freundin verbindet, hat eine neue Bedeutung gefunden. Der Fußballstar hat jahrelang ein nahezu perfektes Leben geführt...