Kapitel 36

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,, PAPA!!" Mir stiegen unwillkürlich die Tränen in die Augen. Ich hob Jonas hoch und drückte ihn an mich.
,, Oh, ich freue mich so sehr, dass ihr wieder bei mir seid!", stellte ich fest. Jonas sah mir in die Augen und grinste.
,, Ach Papa, du bist viel zu emotional." Ich lachte und Jonas wischte mir eine einzelne Träne weg.
,, Ich habe euch nun einmal vermisst und ich freue mich sehr, dass ihr mir bei den nächsten paar Spielen zusehen werdet. Das ist sehr wichtig für mich, weißt du."
Lynn, welche nun vor uns stand, räusperte sich.
Schnell ließ ich Jonas runter und drückte schließlich sie fest an mich.
,, Heute Abend?", flüsterte ich ihr ins Ohr.
Kurz schien sie zu überlegen und gab schließlich ein leises:,, Ja." von sich.
Sie hatte mit mir noch nicht über das Gespräch mit dem Arzt geredet, ich fühlte mich so, als würde ich auf heißen Kohlen sitzen, die mir ziemlich zeitnah das Gesäß verbrennen würden.
Natürlich hoffte ich, dass alles in Ordnung war aber ich musste einen kühlen Kopf bewahren.

,, Ach, die Liebeskasper Familie!", sagte Jerôme grinsend, als er uns drei erblickte.,, Es wurde Zeit, der Junge ist nicht er selbst, wenn ihr nicht da seid. Grauenhaft, ich sag's euch!" Ich verdrehte die Augen.
,, Du übertreibst maßlos." Lachend lief er weiter.
,, Wir wissen Beide, dass ich das nicht tue."
Lynn sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
,, Seit wann seid ihr so gut miteinander?" Ich zuckte mit den Schultern.
,, Schon seit dem Trainingslager, das hat sich irgendwie so ergeben." Sie sah zu Jonas, der Jerôme hinterher sah, welcher aber kurz darauf stehen blieb.
,, Jonas, möchtest du mit mir mitkommen und mit den anderen Jungs ein bisschen spielen? Ich bringe dich auch später wieder zurück!" Begeistert nickte dieser und lief ihm hinterher.
,, Ja, Jonas. Klar darfst du.", sagte ich und wusste, dass meine Worte total überflüssig waren aber genau deswegen sagte ich sie.
Er sah mich mit unschuldigen Augen an.
,, Oh, tut mir leid. Dachte ich muss nicht fragen. Ihr seid Freunde." Ich lachte und ließ ihn schließlich mit ihm gehen.

Als wir oben in meinem Hotelzimmer angekommen waren, setzten wir uns, ohne seitdem ein Wort miteinander geredet zu haben, auf den Balkon.
,, Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, mir von den Ergebnissen zu erzählen? Ich mache mir seit Tagen wahnsinnige Sorgen." Ihr Blick verriet nichts. Umso schlimmer war es, dass sie mir tief in die Augen sah und nicht einmal daran dachte, es nicht zu tun.
Noch immer sagte sie aber nichts.
,, Lynn, langsam wird es unerträglich, bitte rede mit mir." Sie griff nach ihrer Handtasche und zog einen Brief heraus, den sie auf meinen Schoß legte.
Ich las mir den Brief zwei Mal durch und verstand noch immer nicht, das darin stand.
,, Du musst mich aufklären, ich werde aus dem Zeug nicht schlau.", gab ich zu und Lynn nickte leicht mit dem Kopf.
,, Ist ein Tumor, ja! Aber ein gutartiger, den sie mir bald entfernen werden." Ich runzelte die Stirn.
,, Warum bist du dann so schlecht drauf?" Sie sah weg.
,, Weil ich das nicht glauben kann."
,, Wie jetzt? Wieso magst du das nicht glauben? Das ist die Beste Nachricht des Tages." Sie zuckte mit den Schultern.
,, Ich habe das Gefühl, dass die einen Fehler gemacht haben. Ich wäre so gerne positiv gestimmt aber es klappt einfach nicht."
,, Lynn, bitte. Ich weiß, dass du Angst hast aber es ist doch alles gut und warum sollten die Ärzte einen Fehler machen?" Sie sah mich an.
,, Ärzte machen mehr Fehler, als du denkst."
,, Aber einen guten und bösen Tumor miteinander zu verwechseln?" Wieder zuckte sie mit den Schultern.
,, Wir werden ja sehen, was es wirklich ist, wenn ich zurück in dieses Drecksloch darf." Ihr lief eine Träne die Wange hinunter und ich konnte nicht anders und kniete mich vor sie.
,, Hey, ich bin doch für dich da. Wir drei gegen den Rest der Welt, schon vergessen? Und wenn du wirklich Recht haben solltest, was ich bezweifle, dann werde ich dafür sorgen, dass diese Ärzte das bekommen, was sie verdienen.
Das wird aber nicht passieren, Baby. Versprochen."
,, Ich will nicht sterbe, Marco."
,, Mach' dir bitte keine unnötigen Gedanken, du hast hier doch stehen, dass du nicht wieder erkrankt bist." Meine Worte schienen ihr weh getan zu haben, denn sie verzog das Gesicht und begann nun bitterlich zu weinen.
,, Im Grunde hast du Recht aber ich habe dieses Gefühl und das werde ich einfach nicht los, weißt du. Ich könnte durchdrehen. Ich meine, ich weiß ja selbst, was dort steht.
Gott verdammt, ich bin kein Arzt, das stimmt. Es ist aber so schwer, meinem Bauchgefühl mal nicht zu vertrauen." Sie wurde leise.,, Ich bin bescheuert, nicht wahr? Man, ich sollte mich doch freuen, ich habe sie nicht mehr alle." Ich kaufte ihr ihre Worte und ihren plötzlichen Stimmungswandel nicht ab, wieso auch immer.
Auf einmal bekam ich bekam ich das Gefühl, dass an ihrer Geschichte etwas nicht stimmte.
Sie machte einen seltsamen Eindruck und generell schien da mehr hinter zu stecken, das spürte ich dieses mal.
Natürlich warf ich ihr das nicht an den Kopf, das wollte ich nicht, schließlich wusste ich nicht, ob das wirklich stimmte.
Ich wusste nicht, ob sie mich anlog oder nicht.
Das wäre ein großer Vorwurf, das wusste ich.
,, Wir können am 31. Dezember heiraten, ist das nicht der hammer? Endlich, wir Beiden für immer.", versuchte ich vom Thema abzulenken aber von Lynn bekam ich dazu nur ein leichtes Lächeln, welches sie sich außerdem aufgezwungen hatte.

Irgendwie war mir nicht wohl dabei, dass sie und Jonas alleine waren, dass ich nicht dabei war.
Mich ließ der Gedanken nicht los, dass irgendetwas war.
Dass irgendetwas passieren würde. Das erzählte ich auch Matze.
,, Dann sage ich Christina Bescheid und die soll ein Auge auf Lynn legen und vielleicht kann sie auch kurz mit Jonas reden, dass er zu ihr kommt, wenn etwas sein sollte.
Mach dir keine großen Gedanken, Woody. Was soll schon sein?" Ich lächelte leicht.
Vielleicht hatte er Recht und ich machte mich unnötig verrückt aber ich hatte Angst um sie, ich wollte sie nicht verlieren..
Das könnte ich nicht verkraften..
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Hey,
wie geht's euch? Ich habe das ganze mit Deutschland ganz gut weggesteckt, auch wenn ich geheult habe wie ein Schlosshund, als ich Marco dort stehen sah.
Das hat mir so weh getan, wirklich. Ich weiß nicht, ob er geweint hat oder nicht (für mich sah es sehr danach aus) aber mein Herz war kaputt und das einfach nur, weil Marco so traurig war.
Verrückt, nicht?

Wie auch immer, mir geht es langsam wieder besser und ich war mit meiner Mama für meinen Geburtstag einkaufen - es wurde auch mal Zeit hahaha!😂
Was habt ihr heute so gemacht?

Emely
(Kapitel hab ich gestern Abend geschrieben, ließ sich nicht updaten)

fix you - Ich rette Dich [ Marco Reus ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt