Ich verstand die Welt nicht mehr.
Bis vor einigen Minuten war ich mir zwar noch sicher, dass wir mindestens eine Pause einlegen müssten.
Die Erkenntnis, dass sie diesen Schritt nun selbst gegangen war, schmerzte.
Als sie nämlich vor mir stand und ich wusste, dass irgendetwas nicht richtig war, wollte ich das mit ihr durchstehen.
Wir gegen den Rest der Welt.
Ich war überzeugt davon gewesen, dass dieser Satz auch der Wahrheit entsprach. Auch noch immer.Ich stand am Fenster unseres Schlafzimmers und sah ziemlich hilflos dabei zu, wie Jerôme Lynn dabei half, ihre Sachen in ihr Auto zu laden.
Ich verstand es einfach nicht. Er war mein Freund, wenn nicht sogar einer meiner besten Freunde, und er half ihr dabei, uns zu verlassen.
Am schlimmsten für mich war die Tatsache, dass er wusste, was mit ihr los war und mir kein Wort sagte.Lynn sah noch einmal hoch zum Fenster.
Auch, wenn sie sowohl psychisch als auch physisch so unendlich weit von mir weg schien, schien es mir, als würde sie mir ein letztes tief ins Herz schauen.
Mit den Lippen formte sie ein Es tut mir leid.
Ich wusste nicht, ob ich ihr glauben sollte.
Sie redete nicht mit mir und es war schon schlimm genug, dass es kein Kind mehr gab oder nie gab.
Es brach mir mein Herz aber das war kein Grund, und zu verlassen und anschließend zu behaupten, dass sie uns nie wieder sehen wolle.Auf einmal sagte etwas in mir, dass ich zu ihr sollte.
Ich sollte mich ein letztes Mal vor sie stellen und versuchen, sie reden zu lassen.
In Schallgeschwindigkeit begab ich mich nach unten und schob Jerôme grob an mir vorbei.
,, Lynn!", rief ich und stellte mich vor ihr Auto, bevor sie den Motor starten konnte.
Erschrocken sah sie auf und stieg und ganz langsam wieder aus.,, Bist du dir sicher, dass du das machen möchtest? Du musst mit mir reden, hörst du?" Wie versteinert stand sie da und sah mich an.
Es schien, als würde sie innerlich mit sich ringen und ich hoffte darauf, dass sie endlich mit der Sprache rausrückte.
,, Ich kann euch das nicht antun. Es ist besser, wenn ich gehe."
,, Was denkst du denn, was ich Jonas erzählen soll, wo seine Mutter hin ist?" Sie schloss die Augen.
,, Ich.. Keine Ahnung! Sag, dass ich viel arbeiten muss und erstmal nicht nach Hause komme." Ich schüttelte entsetzt den Kopf.
,, Es ist dein Kind, verdammt." Mein Blick fiel auf ihren Verlobungsring, mit welchem sie ungeduldig spielte. Ich hatte damit gerechnet, dass sie ihn mir wiedergeben würde aber das war nicht der Fall. Ich atmete auf.
,, Ich weiß doch.. Ich.. Ich kann euch das aber nicht antun, okay? Ich kann das nicht, akzeptiere es."
,, Gott verdammt." Ich lief auf sie zu und legte meine Hände auf ihre Schultern. Ich sah ihr direkt in die Augen.,, Was kannst du uns nicht antun?"
,, Marco, bitte. Lass mich gehen." Noch einige Sekunden lang sah ich ihr in die Augen aber als ich realisierte, dass ich sie nicht überreden konnte, trat ich einen Schritt zurück und musste dabei zusehen, wie die Frau meiner Träume davon fuhr.
Als ich sie nicht mehr sah, lief ich ins Haus, vorbei an Jerôme, in den Garten.
Ich brauchte frische Luft denn ich fühlte mich so unendlich leer.
,, Marco, du musst kämpfen, hörst du? Ich verstehe sie nicht, wirklich nicht.", hörte ich Jerômes Stimme sagen.
,, Versuch nicht, mir irgendwelche Dinge vorzuschreiben.", stellte ich trotzig klar. Er setzte sich neben mich und ich verdrehte seufzend die Augen.
,, Ich weiß, dass du wahsinnig sauer bist. Verstehe aber doch bitte, dass ich es dir einfach nicht sagen kann, okay?
Sie liebt euch mehr als alles andere auf dieser Welt und das auch wenn sie sich, warum auch immer, dazu entschieden hat, dass sie euch dafür verlassen muss.
Sie scheint euch schützen zu wollen." Ich drehte mich schnaubend zu ihm.
,, Vor was schützen? Rede doch endlich! Es ist meine verdammte Freundin, ich wollte sie bald heiraten!" Er sah mich mit einem bedauerlichem Blick an.
,, Es tut mir leid, Marco. Rede einfach mit ihr."
,, Du bist heute wieder so lustig."
,, Verdammt, ich weiß doch, dass es gerade schwer ist, okay? Aber was soll ich denn machen? Ich kann es dir nicht sagen."
,, Nicht mals einen Tipp?" Er schüttelte den Kopf.
,, Es ehrt dich, dass du ein so loyaler Freund ihr gegenüber bist aber es ehrt dich wiederrum nicht, dass du mich leiden lässt, obwohl du nur reden müsstest."
,, Mich plagt mein schlechtes Gewissen doch auch aber ich habe es ihr versprochen, verstehst du?"
,, Und das Versprechen kannst du nicht brechen?"
,, Nein. Nein, das kann ich nicht. Ich habe ihr dabei etwas geschworen und das kann ich nicht brechen, das würde mich zerbrechen." Verdammt.
,, Na, da bin ich aber gespannt." Er lachte leicht auf.
,, Man, Marco."Nach einiger Zeit voller Stille brach Jerôme diese.
,, Only know you love her when you let her go.. And you let her go..", sagt er vor sich hin. Ich sah ihn entgeistert an.
,, Ist das jetzt dein Ernst?" Er sah mich an.
,, Weißt du, Marco. Meine Oma hat mir mal gesagt, dass man das gehen lassen muss, was man liebt. Wenn es zu einem zurück kommt, bleibt es für immer.
Ich glaube, dass das gut zu dir und Lynn passt.
Sie wird merken, dass das nicht der richtige Weg ist.
Sie braucht euch dafür."
,, Ich mag ihr nicht ewig hinterher trauern, auch wenn ich mir gerade nicht vorstellen kann, dass ich jemals eine Frau so lieben kann, wie ich sie liebe." Er legte eine Hand auf meine Schulter.
,, Ich weiß, dass es schwer ist aber versuche, weiterzuleben."
,, Das ist leichter gesagt als getan."
,, Ich weiß, Marco. Ich weiß das.
Ich bin bei dir, ich stehe dir zu Seite. So lange, wie du mich brauchst, werde ich bei dir sein.
In dieser Zeit werde ich dich nicht alleine lassen.
Du wirst wieder Leben können, du wirst wieder eine innere Ruhe spüren können. Irgendwann. Ganz ohne sie.
Du lernst, ohne sie zu leben. Irgendwann, dann verspürst du keine Traurigkeit mehr, wenn du an sie denkst.
Du verspürst Dankbarkeit und Freude.." Seine Augen weiteten sich.,, Aber natürlich!", rief er und sprang perplex auf, während er immer wieder diesen einen Satz wiederholte.
Du lernst, ohne sie zu leben.
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Na, habt ihr den Hinweis auf den weiteren Verlauf der Geschichte gefunden?😉
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fix you - Ich rette Dich [ Marco Reus ]
Fanfiction"Lights will guide you home and ignite your bones and I will try to fix you"-Fix you, Coldplay Die Ballade, die Marco und seine Freundin verbindet, hat eine neue Bedeutung gefunden. Der Fußballstar hat jahrelang ein nahezu perfektes Leben geführt...