Kapitel 37

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,, DU WARST DER HAMMER!", rief Lynn begeistert und lief auf mich zu. Ich lachte.
,, Naja, ihr wart ja auch da, um mir zu zugucken, da kann ich nur gut sein." Jonas sah mich an.
,, Das Tor von Toni war cool." Ich lachte erneut auf.
,, Das musst du ihm selbst sagen." Er verdrehte die Augen.
,, Ach, Papa. Du hast geholfen!" Trotz allem lief Jonas los und stand cool vor Toni, um ihm zu gratulieren. Dieser grinste und klopfte ihm auf die Schulter.
,, Der Papa war viel besser als ich." Jonas zuckte mit den Schultern.
,, Es kann nun mal auch keiner meinen Papa schlagen."
,, Das stimmt, dein Papa ist der Beste." Toni sah auf und erblickte Lynn und mich.,, Euer Sohn ist ein schlauer Bursche."
,, Ganz der Papa!" Toni prustete los und auch ich begann zu lachen, da ich mich selbst nie allzu ernst nahm.
,, Der Witz war gut, Marco!", er bückte sich zu Jonas herunter.,, Im Ernst, Kleiner. Mach etwas vernünftiges später." Jonas runzelte die Stirn.
,, Ich bin drei!", rief er schließlich entsetzt.,, Also ich gehe noch in den Kindergarten, DU nicht."
,, Das stimmt, ich würde gerne wieder in den Kindergarten gehen."
,, Na, dann komm das nächste mal doch einfach mit mir mit!" Toni schmunzelte.
,, Ich habe doch selbst Kinder aber vielen Dank für das nette Angebot!"

Lynn war recht schnell wieder mit Jonas zurück ins Hotel gegangen, da das in letzter Zeit viel Trubel für ihn gewesen war und mit seinen drei Jahren war das schon ein straffer Zeitplan.
Erst im Urlaub mit uns, dann kurz Zuhause und schließlich mit Lynn in den Staaten, bevor es dann zu mir nach Russland ging.
Er wuchs damit auch, ständig herumreisen zu müssen und ein wirkliches Problem damit besaß er nicht.
Was er einzig und allein nicht wusste war, dass er vielleicht irgendwann wegziehen müsste, wenn es in Dortmund mit meinem Job nicht mehr so lief.
Er war zu klein, um das zu verstehen oder um zu realisieren, was das für ihn bedeutete.
Natürlich würde ich alles versuchen, um hier bleiben zu können, so lange es ging.
Am liebsten würde ich hier sterben, das war meine Heimat und ich fühlte mich nirgendwo wohler als hier.
Ob wir aber wegziehen müssten würde die Zukunft mit sich bringen. Bis 2023 hatte ich mich hier verankert und am liebsten noch viel länger.
2023 war ich 34 Jahre alt. Das wäre meine letzte Möglichkeit, noch einmal die Welt zu sehen.
Die Frage war aber: Wollte ich das?
Ich besaß schon lange nicht mehr das Bedürfnis, neues entdecken zu müssen, in einer neuen Stadt, einem neuem Land, leben zu müssen.
Mein Urlaub war mir die Genugtuung, da hatte ich Zeit, um die Welt zu erobern.
Ich würde mich an einem anderen Ort auf der Welt nicht wohl fühlen, das wäre nicht mein Zuhause.
Ich konnte nicht das Gefühl haben, jemals richtig Zuhause anzukommen.

Lynn hatte, bevor sie Mitte 2014 zu mir gezogen war, in London gewohnt. Sie war der Mensch, der sich auf der ganzen Welt Zuhause fühlte und dieses Gefühl beneidete ich an ihr.
Ich hätte in jungen Jahren gerne andere Orte zum wohnen und arbeiten ausprobieren als bloß Mönchengladbach und Dortmund.
In Mönchengladbach habe ich nie wirklich gewohnt, jedes Wochenende war ich in Dortmund und Gladbach war bloß der Ort, an dem ich gearbeitet hatte.
Ja, meine Heimat war tief in mir verankert.
Man konnte mich vielleicht irgendwann aus Dortmund wegholen, Dortmund aber niemals aus mir.
Lange würde ich es ohne auch nicht aushalten, das war aber eine Nebensache.

Heimlich schlich ich mich Nachts in Richtung Küche des Hotels, um nach Menschen zu suchen, die Essen für mich hatten.
Das Licht war aus und ich musste mich so leise wie möglich in Richtung Küche kämpfen, was sich als sehr schwierig darstellte.
Ein dumpfer Knall gegen etwas lies mich etwas lauter als erlaubt aufschreien und auch die Person, gegen die ich gelaufen war, schrie leicht auf.
,, Marco?", fragte nach einigen Sekunden von vollkommener Stille die Stimme von Jerôme. Erleichtert lachte ich auf.
,, Gott, hör auf, mich so zu erschrecken. Mein Herz!" Nun lachte auch er.
,, Hast du auch Hunger? Der Fraß namens Abendessen ging gar nicht. Ich glaube, dass Jogi das extra gemacht hat, um uns für unsere grottige Leistung zu bestrafen. Wobei er mir dein Essen geben sollte. Nach der roten Karte war der so mächtig sauer, das glaubst du nicht!", er gluckste und wir suchten zusammen den Weg in Richtung Küche.
Sich einfach an der Rezeption zu melden, um etwas zu bestellen, ging nicht.
Der Bierhoff würde die Rechnung dafür bekommen, dann wären wir einen Kopf kürzer.

Durch den Schlitz der Küchentür schien Licht.
Ich blickte zu Jerôme, welcher mit den Schultern zu zucken schien und die Tür aufstoß.
Uns entgegen drehten sich der erschrocken Timo, welcher sich und Toni Pfannkuchen machte.
,, Kommet rein, die Herren!" Wir schlossen die Tür hinter uns.
,, Wow, Imo kann ja doch etwas..", stellte Jerôme lachend fest und klopfte ihm auf die Schulter.,, Du weißt, dass ich das nicht ernst meinte.", fügte er sicherheitshalber hinzu, da Timo manchmal schwer von Begriff war und generell nicht die höchste Stufe an IQ besaß.
,, Wollt ihr auch welche? Die Pampe, die Jogi uns da aufgetischt hat, war ungenießbar.", sagte Toni, als wir uns zu ihm gesellten.
,, Also ich fand die Pampe ganz okay." Sofort mussten wir drei die Augen verdrehen.
,, Ja, Timo. Dein Geschmack ist ja auch eine Sache für sich. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der jegliche Art von Gurken mit Nutella isst." Er zuckte mit den Schultern.
,, Im Endeffekt muss es ja nur mir schmecken."

Mittlerweile hatte sich die halbe Mannschaft zu uns dazugesellt und das ganze ähnelte einer Kochparty.
Auf einmal ging Licht im Aufenthaltsraum an.
Dies hatte Timo entdeckt, welcher mittlerweile darauf achtet, dass wir nicht erwischt wurden.
Wie auf Knopfdruck wurden alle mucksmäuschenstill und irgendjemand, der am Lichtschalter stand, drückte diesen unbemerkt aus.
Die letzten Pfannkuchen waren gerade gemacht worden und der Herd dementsprechend aus.
,, Komisch.. Ich könnte schwören, dass ich Stimmen gehört haben und Licht war in der Küche auch an!", hörte ich Oliver sagen, während ich mich so gut es ging an den Lebensmittelschrank presste.
,, Na, dann geh doch nachschauen.", schlug Jogi ihm vor und obwohl wir keine Worte wechselten, spürte ich die Unruhe im Raum.
Es war vorbei, wir würden auffliegen.
Ich spürte mein Blut durch den ganzen Körper pumpen, mein Herz schlug mir so schnell gegen die Brust, wie selten.
Oliver drückte die Klinke herunter und ich bereitete mich bereits auf meinen Abgang vor.. Aber es passierte nichts.
Verwirrt sah ich in Richtung Tür, vor welcher ich die Schatten von einigen Mannschaftskollegen erkannte, welche sie zusammen blockierten.
,, Da musst du dich geirrt haben, die Tür ist abgeschlossen.", sagte Jogi nach einem weiteren Versuch und bei diesem brach der Schweiß bei mir aus, da ich trotz der geballten Power der Jungs Angst hatte, dass die Beiden die Tür trotzdem irgendwie aufbekamen. Im Endeffekt war es totaler Quatsch weil die Jungs mehr als nur zwei waren und viel trainierter als sie waren.

Auch wenn das Licht im Aufenthaltsraum schon längst erloschen war, haarten wir noch einige Minuten in der Stille aus, um sicher zu gehen, dass die Beiden wirklich weg waren.
Als zehn Minuten vergangen waren, seufzte Jerôme erleichtert auf.
,, Glück gehabt, Jungs. Jetzt lasst uns verschwinden." Wir stimmen ihm zu.
,, Aufräumen oder so müssen wir nicht. Ich habe nach dem Essen mit dieser hübschen jungen Köchin geredet. Ich hab ihr Geld gegeben, dass ich heute Nacht hier rein darf und die Eier benutzen kann, sie würde neue besorgen und dass wir hier waren wird niemals auffallen, das hat sie mir versprochen.
Das wird sie auch einhalten, daran hängt ja auch ihr Job." Er hatte Recht. Wenn ihr Chef das erfahren würde, wäre sie ihren Job los, sie durfte uns hier nämlich nicht reinlassen.

,, Ich hatte den Spaß meines Lebens.", flüsterte Jerôme mir zu, kurz bevor unsere Wege sich trennten.
,, Du hast Recht, das war der Hammer!"
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Hey ihr,
wenn ihr das lest, isset MEIN GEBURTSTAG wuhuuu!😂😱🎉
Ich Omi, hihi😂

Was habt ihr heute noch so schönes vor? Erst muss ich leider Gottes zur Schule aber danach kommen meine Mädels zu mir und bei dem tollen Wetter machen wir eine Poolparty, das wird sicher toll und damit kann man die Nachbarn so wunderbar ärgern😱😂
Meine Familie kommt erst am Freitag zu mir, um zu feiern 🎁

Wie auch immer, habt einen schönen Tag, ich werde ihn sicherlich haben.
Eure Emely🎁

fix you - Ich rette Dich [ Marco Reus ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt