Kapitel 50

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Im Grunde sollte mein vollkommener Fokus nun auf dem Trainingslager liegen und darauf, dass ich meine Leistungen steigerte. Ich war gut, ja. In den ersten WM Spielen sogar verdammt gut! Man hatte mich noch nie in einer besseren Form gesehen, als zu diesem Zeitpunkt.
Wiederrum wusste ich aber, dass ich noch drauflegen konnte.
Ich konnte es ihnen allen zeigen, wirklich allen!
Eigentlich wollte ich es ihnen zeigen. Ich wollte ihnen zeigen, dass ich trotz all diesem Trubel in meinem Leben Leistungen zeigen konnte, ich wollte zeigen, dass ich stark war, dass ich kämpfte.
Das hatte mich schon immer ausgemacht, der unendliche Wille.
Ohne diesen würde ich heute nicht hier stehen, das wusste ich.
Ich wusste aber auch, dass die Leute viel von mir erwarteten, vielleicht war auch genau das der Kick. Zu wissen, dass ich es musste, wollte und verdammt nochmal schaffen würde!

Während ich weiterhin in meinen Gedanken gefangen war, begann mein Handy zu klingeln.
,, Hey, Oscar!", ging ich erfreut dran. Oscar war mein Tattoowierer und schon vor einigen Tagen hatte ich mich bei ihm gemeldet, da ich etwas besonderes vorhatte.
,, Hey, Marco! Schön, dich endlich mal wieder zu hören! Ich habe mir deinen Plan durch den Kopf gehen lassen.. Das ist gut und lässt sämtliche Stimmen, die an euch gezweifelt haben, verstummen.."
,, Aber?"
,, Aber bist du dir sicher, dass du das auf deiner Haut tragen möchtest? Das ist permanent und das ist schon ziemlich.. Gewagt.." Ich lachte.
,, Oskar, glaub mir. Ich will das sowas von. Ich bin gerade in den Staaten, aber sobald ich wieder Zuhause bin, erkläre ich dir die genauen Umstände."
,, Dann fange ich also schon einmal an, das Tattoo zu planen?"
,, Das wäre super! Lass dir aber Zeit, es soll ein Meisterwerk werden!" Er lachte auf.
,, Du stellst hohe Ansprüche."
,, Ach, Oskar. Bei dir weiß ich doch, dass es ein wahres Meisterwerk wird!"
,, Du wirst bald ein verdammtes Kunstwerk mit den vielen Tattoos!"
Ich hatte eine ganz besondere Aktion, welche
an Lynn und Jonas gerichtet war, geplant. Der Fokus lag dabei aber klar auf Lynn, ihr Gesicht würde nämlich bald meinen Rücken zieren. Dazu war bereits meine kompletter, bereits tattoowierter, Unterarm allein an Jonas gerichtet.
Klar, mein noch recht neues Tattoo des Löwens war ja symbolisch an Lynn gerichtet.

Natürlich ließ ich mir ein kleines Detail nicht entgehen, das konnte aber erst auf meine Haut eingraviert werden, sobald sie meinen Nachnamen tragen würde.
Apropos Nachnamen, ich musste mich noch bei der Hochzeitsplanerin melden und ich wusste, dass sie ziemlich sauer auf mich war, weil ich ihre kompletten Pläne über den Haufen geworfen hatte.
,, Ich werde versuchen, einen Termin für den 31. Oktober zu bekommen. Die restlichen Dinge werde ich dann nur auf das genannte Datum umändern.
Ich hoffe für Sie, dass das möglich ist." Ich verdrehte die Augen.
,, Was nicht möglich ist, wird möglich gemacht, ganz einfach." Sie lachte hysterisch auf.
,, Sie werden in drei Monaten heiraten, das ist purer Stress!" Ich schluckte.
Sie hatte Recht, es waren drei Monate. Nur noch drei.
Diese drei Monate musste Lynn noch durchhalten. Sie sollte ihren letzten großen Wunsch erfüllt bekommen, bevor sie diese Erde verlassen würde.

,, Na, Woody? Hochzeitsplanungen?" Ich grinste in Millis Richtung.
,, Ja, das ist ziemlich stressig!" Er lachte laut auf.
,, Das hätte ich auch gesagt, wenn ich mich um nichts kümmern muss!" Hysterisch begann ich, mit dem Kopf zu schütteln.
,, Nein, nein! Ich habe mir jede Location mit ihr angesehen, Lynn war bei der finalen Entscheidung auch dabei.
Ich habe immer ganz viele Bilder für sie gemacht.
Du weißt ja, sie kann noch nicht so, wie sie will.." kurz seufzte ich und führte meine Worte schließlich fort.,,.. Ich habe das Standesamt selbst informieren müssen und mit der Frau diskussiert, bis sie endlich zugestimmt hat.
Und jetzt ist mein Anzug dran, die Ringe natürlich auch!"
,, Und Lynns Kleid?" Ich zuckte mit den Schultern.
,, Sagen wir es so, sie müsste jetzt mit Jonas und ihren Mädels unterwegs sein!" Er grinste breit.
,, Hach, manchmal wäre ich auch gerne eine Frau.." Aprupt verlor ich jegliche Gesichtszüge und blickte ihn einfach nur an.
,, W-.. Was?"
,, Ja. Stell dir mal vor, welch ein Spaß das aussuchen der Kleider machen muss!"
,, Du hast sie nicht mehr alle, Junge.", stellte ich fest und verdrehte erneut die Augen.

,, Und wann ist dein Junggesellenabschied?" Ich schlug mir gegen die Stirn.
,, Verdammt!" Er lachte laut auf.
,, Wie gut, dass du so eine tolle Verlobte hast. Ihrer ist schon in Planung aber gut, dass du uns ja hast." Ich runzelte die Stirn.
,, Wie?"
,, Sie hat uns beauftragt, den zu planen." Mili zuckte grinsend mit den Augenbrauen.,, Wir sind wie deine zweite Familie und wer kennt dich schon nicht besser? Mach dich bereit, der 28. Oktober ist schon bald."
,, Dann ist bestimmt Spieltag!" Er schüttelte grinsend den Kopf.
,, Nein, mein Freund. Samstag gegen Hertha daheim. Alles schon mit den Bossen geklärt, mach dir keine Sorgen." Lachend lief er davon und ich sah ihm entsetzt nach.
Wie konnte ich all das denn nicht bemerkt haben? Die Jungs müssten mitten in den Planungen dafür stecken und ich habe einfach den Kopf ausgeschaltet und absolut nichts mitbekommen.
,, Na, Marco?" Ich drehte mich verwirrt um, da hinter mir die ganze Sippe stand und mich ziemlich dumm angrinste.,, Nichts mitbekommen, huh?"
,, Na, scheint ja nicht so.", gab ich gespielt genervt zu und lachte schließlich.,, Im Ernst, ihr seid der Hammer!"
,, Da musst du dich bei deiner Verlobten bedanken. Sie wollte, dass wir das machen.
Das hat sie aber auch gut durchdacht. Nicht nur, dass wir wie deine Familie sind, wir sind auch deine besten Freunde und außerdem ist das wahnsinnig wichtig, um unser Teamspitit wieder anzukurbeln!
Schon alleine die Planungen haben uns wieder so nah aneinander gebracht!" Etwas übertrieben nahmen sich alle in den Arm, um mir zu demonstrieren, wie lieb sie sich nun wieder hatten.
,, Und.. Was macht ihr mit mir?" Laut lachten allesamt auf.
,, Marco, ich bitte dich. Was ist das denn für ein Junggesellenabschied, von dem du weißt, wie er ablaufen wird? Nein, nein. Das ist in unserer Hand!", sagte Roman und grinste mich fies an.
,, Oh, ich bitte euch. Keine Stripperin, dann gehe ich!" Erneut lachten sie und ich stand etwas schockiert da.
,, Das okay deiner Zukünftigen haben wir, sehen wir mal ganz davon ab, dass wir das so oder so nicht gebraucht hätten!
Marco, du wirst es lieben, glaube mir!
Alle Leute, die kommen sollen, wissen schon Bescheid!"
,, Wenigstens das könnt ihr mir verraten." Allesamt verzogen sie das Gesicht und grübelten.
,, Teambesprechung bitte!", rief Nuri und alle versammelten sich in einem Kreis. Ich stand natürlich außenvor.
,, Gut, Marco." Alle drehten sich wieder um.,, Wir haben erbahmen mit dir!
Natürlich kommen wir! Dann wird Jerôme kommen, wir haben uns gedacht, dass du das bestimmt möchtest.
Gonzo und Matze auch und ganz wichtig, Auba natürlich!
Die Männer deiner Schwestern.. Das wollten wir dich noch fragen! Bei unserem Massentelefonat konnten wir nicht so Recht herausfinden, wie du zu ihnen stehst." Fassungslos starrte ich sie an.
,, Ja.. Nein. Keine Ahnung." Wie auf Knopfdruck verdrehten sämtliche Jungs die Augen.
,, Sehr weise Antwort!"
,, Ich finde sie in Ordnung.. Ich mag sie. Aber in solch eine Veranstaltung von mir passen sie nicht."
,, Punkt abgehakt, Marco mag sie nicht!", rief Jule.
,, Hey, das.. Okay, es stimmt. Nicht sonderlich jedenfalls."
,, Ohh, ist da etwas jemand sauer, weil einem die großen Schwestern weggenommen wurden? Ach, der kleine Marco!" Rot lief ich an..

fix you - Ich rette Dich [ Marco Reus ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt