Es war Freitag. Ich hatte mich entschieden, zum Treffe mit meiner Mutter und Frank zu gehen. Als der Wagen, den mir Frank geschickt hatte vor das Restaurant fuhr, öffnete ein junger Mann die Beifahrertür und so stieg ich aus.
Ich war keinesfalls overdressed, ich war umgeben von Männern mit Smoking und Frauen in Abendkleidern. Frank hatte mir ein viel zu teures Abendkleid und Schuhe geschenkt und ich hatte mir von Marlene ein Tuch geliehen, um die Narben zu kaschieren. Mit meinem Makeup hatte ich versucht den Rest zu retten, hatte mir die Haare hochgesteckt und Ohrringe, die ich Mal von Steffen bekommen hatte, eingesteckt.
Ein Kellner führte mich an unseren Tisch, an dem schon meine Mutter und Frank saßen, er begrüßte mich mit einem ,,Schön, dass du dich doch noch dazu entschieden hast, zu kommen."
Man konnte seiner Stimmlage entnehmen, dass es ihm klar war, dass ich kommen würde, ganz so als wäre ich ein junges Mädchen, das sich schnell mal mit ein paar netten Worten und etwas Materiellem umstimmen lassen würde.
,,Du siehst sehr schön aus, das Kleid schmeichelt dir sehr", sagte Frank.
,,Danke, das wäre wirklich nicht nötig gewesen", antwortete ich und er winkte nur halbherzig ab.Meine Mutter lächelte mich gefaked an, ich hasste den Laden hier jetzt schon, denn es war alles nur so gespielt. ,,Willst du dein Tuch nicht ablegen? Es gehört sich in einem schicken Restaurant wie diesem nicht, die Jacke oder das Tuch anzulassen", sagte meine Mutter gespielt freundlich.
Woher willst du das wissen? Vor einer Woche warst du noch ein versoffener Assi.
,,Mir ist ein wenig kalt", sagte ich, um das Tuch anlassen zu können, doch meine Mutter wurde durch den Kellner abgelenkt, der den ersten Gang brachte. Es roch köstlich, zu köstlich.
Sowas hast du nicht verdient.
Ich versuchte, den Gedanken der Selbstbestrafung so gut es ging auszublenden und nahm wie die Anderen einen Bissen. Es war alles wie es laufen sollte, meine Mutter erzählte von ihren Fortschritten in der Selbsthilfegruppe, Frank fragte mich nach meinen Interessen.
Als ich den Kopf wieder hob, nachdem ich mir wieder etwas auf die Gabel geladen hatte, blickte ich schlagartig zum Tisch gegenüber. Steffen saß dort. Alleine. Er grinste zu mir herüber und nahm einen Schluck aus seinem Weinglas. Sofort stieg die Panik in mir hoch. Was machte er hier? Wie konnte er sich so ein teures Essen leisten? Er kam zu mir herüber und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, so wie er es immer getan hatte. ,,Ich bin überrascht, dich hier zu sehen, aber pass auf mit wem du da isst."
Wie meinte er das? Mit wem aß ich denn? Mit meiner Mutter und Fra...
Ich blickte zu Frank herüber, er lächelte mich an. ,,Na, schmeckt es dir?"
,,Ich weiß doch wie geil du es findest meinen Saft zu trinken, steck meinen Schwanz noch weiter in deinen Mund." Ich tue was er von mir verlangt. ,,Oh ja, das ist geil." stöhnt er. Mir ist schlecht, doch ich muss weitermachen. Ich schlucke, als er kommt. Es schmeckt schrecklich, mir wird schlecht, sodass ich das Gesicht verziehe. Sein viel zu großer Schwanz verlässt meinen Mund, ich spüle ihn mir mit Wasser nach. ,,Ach komm, jetzt tu nicht so als würde es dir nicht schmecken", sagt er. ,,Ich bin nur durstig", erwidere ich schnell. Frank kommt jeden Donnerstag zu mir an den Strich, er ist sowas wie mein Stammkunde. Er gibt mir mein Geld, das ich sowieso gleich wieder abgeben muss an Steffen, und sagt: ,,Kauf dir was Schönes, Suzy. Du hast es dir verdient!", als ich sein Auto verlasse.
Auf einmal war Steffen weg, ich schwitzte und wurde rot. ,,Alles okay, Hannah?", fragte er und ich nickte nur. ,,Ich gehe kurz auf die Toilette." Sofort sprang ich von meinem Stuhl auf und nahm meine Krücke. Irgendetwas verhakte sich darin, sodass ich die Krücke kurz anhob und dann weiterging. Ein paar der Gäste verzogen ihr Gesicht, als ich an ihnen vorbeiging, doch ich versuchte, sie auszublenden. ,,Mama, was hat..." ein kleines Kind deutete auf mich, doch die Mutter zischte sofort: ,,Gar nichts!" und fügte hinzu ,,Wie oft habe ich dir gesagt, dass man nicht auf Leute deutet?"
Ich versuchte wieder die Anderen auszublenden und machte mich weiter auf den Weg zur Toilette. Ich hatte diese fast erreicht, da lehnte sich eine Frau zu ihrer Begleitung: ,,Also sowas ist wirklich abstoßend." Der Mann antwortete: ,,Da stimme ich dir zu, man sollte solche Leute in Kliniken unterbringen und nicht auf die Öffentlichkeit loslassen, nicht, dass man dann noch daran teilhaben muss, wie sich jemand das Leben nimmt." Er lachte.
Endlich begriff ich, um was es ging. Ich sah an mir herunter, das Tuch war weg. Sofort lief ich rot an und machte mich aus dem Staub. Während ich die Tür der Toilette schloss, hörte ich wie ein paar Andere tuschelten und lachten über mich. Ich stütze mich am Rand des Waschbeckens und schluchzte. Als ich wieder aufblickte, sah ich wie ein paar offenbar wohlhabende junge Frauen verstört die Toilette verließen. Ich wischte mir mein verschmiertes Augenmakeup mit einem Papiertuch ab und verließ auch die Toilette. Jetzt war mir alles klar, Frank war mein Freier gewesen.
Sofort wurde es still, die Blicke der Gäste durchbohrten mich, mit gesenktem Kopf lief ich wieder zu unserem Tisch und setzte mich. Frank stand erbost auf und steuerte zielsicher den Tisch mit den jungen Frauen an, die mich zuvor auf der Toilette gesehen hatten und sich jetzt darüber austauschten, wie verstörend unsere Begegnung doch war.
,,Was bilden Sie sich eigentlich ein über jemanden, der psychisch krank ist, herzuziehen?", schnauzte er sie an, dann steuerte er wieder auf mich zu: ,,Und was fällt dir ein, uns so zu blamieren! Hättest du nicht darauf achten können, dass dich niemand so sieht?!"
Ich war entsetzt, das konnte doch jetzt nicht sein Ernst sein.
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Fucked
Teen Fiction'Mir geht es gut, ich habe das alles hinter mir gelassen', sage ich, aber meine Vergangenheit verfolgt mich und zerfrisst mich. Mir geht es nicht gut, ich kann nicht mehr. Die 17 jährige Hannah scheint nach außen hin wie ein gewöhnliches junges Mäd...