Kapitel 5

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POV SHERLOCK

Ich wand mich von ihm ab. Es stand mir ins Gesicht geschrieben, dass all das was ich gerade gesagt hatte, gelogen war und John würde dies gewiss merken. "Experimente" pf. Ich musste mich zusammenreißen ihn nicht auf der Stelle zu küssen, ihm meine Liebe zu gestehen, ihn einfach nur im Arm zu halten. Wieso macht mich dieser Mann nur so verrückt? Vor John wusste ich nicht einmal wie es sich anfühlte einem Menschen körperlich nah sein zu wollen und jetzt überwältigten mich diese Gefühle alle auf einmal. Aber ich würde das nicht zulassen. Ich würde ihn nie so einer Gefahr aussetzen, was ich täte wenn ich einer Beziehung eine Chance geben würde. Wir mussten uns auf den Fall konzentrieren, wobei ich schon ein paar Leute in Verdacht hatte mit Moriarty gemeinsame Sache gemacht zu haben. "Ich habe einige Verdächtige. Wenn du möchtest, können wir das gerne jetzt besprechen", sagte ich etwas zu freundlich für meine Verhältnisse und hoffte damit, das Thema wechseln zu können. "Okay. Lass mich mir nur noch kurz einen Kaffee machen." Das Leid in seiner Stimme war nicht zu überhören und tat unsagbar weh. Ich hörte Johns Schritte hinter mir verklingen und ließ mich auf dem roten Sessel fallen, der direkt neben dem Kamin stand. Von hier aus konnte man direkt in die Küche schauen, aus der John gerade mit einer dampfenden Tasse Kaffee trat. "Dann schieß mal los", sagte der Blonde. Er klang aufgesetzt fröhlich und ich musste schlucken, bevor ich zu sprechen begann. "Nun ja, also ich habe durch meine Leute im Untergrund ein paar Dinge erfahren, die von großer Bedeutung sind bei unserer Suche." John nickte und ich begann ihm von meinen Vermutungen zu berichten. Der Militärsatz war schon immer ein guter Zuhörer gewesen. Er stellte an der richtigen Stelle Fragen und am Ende meines Berichts fasste er alles noch einmal auf den Punkt genau zusammen. "Und diese Menschen sollen also was mit den Anschlägen zu tun haben? So hochgestellte Menschen?", bemerkte er kritisch. "Offenkundig. Er hat sie manipuliert, um an mehr Macht zu kommen, hat ihren Druckpunkt ausgenutzt und bekam schließlich alles was er wollte. Das sieht ihm ähnlich. Wie du sicher weißt ist er sehr gut darin die Schwächen der Menschen auszunutzen." John schüttelte sich und ich wusste, dass er an den Reichenbach Fall dachte. Ich hatte ja keine Ahnung, wie er sich gefühlt haben musste. Wenn er zu dem Zeitpunkt nur halb so viele Gefühle für mich hatte, wie ich jetzt für ihn, musste es ihn innerlich zerstört haben.
"Es tut mir leid", flüsterte ich in die aufgestaute Stille hinein. "Es ist wie es ist und ich werde schon irgendwann darüber hinweg kommen." Ich glaubte ihm nicht, denn ich konnte mir selbst nicht glauben, dass es so sein wird, denn das würde nie geschehen.
Es war so leise, dass ich den Wasserhahn in der Küche auf einen Porzellanteller tropfen hörte. John unterbrach das Schweigen mit einem herzhaften Gähnen. Ich musste ein Lachen unterdrücken. Ich gähnte ebenfalls, aber der Blonde lachte nicht. Er machte keine Anstalten zu lachen. In seinem Blick stand nur die nackte Angst und das letzte was ich hörte war ein lauter Knall, der durch Mark und Bein ging.

You mean the universe to me||Johnlock FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt