Kapitel 12

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Es war mittlerweile spät am Abend. Ich saß am Schreibtisch und dachte nach, während John duschen gegangen war. Ich merkte wie ich jede Stunde etwas aufgekratzter und nervöser wurde. Lestrade hatte sich schon seit einigen Tagen nicht gemeldet, wegen eines neuen Verbrechens. Ebenso wie Mycroft. Er fragte nicht Mal John nach den Fortschritten in seinem ach so schwierigen Fall. Langsam keimte in mir der Verdacht auf, dass er genau wusste, dass es keine Komplizen gab und er dies nur behauptet hatte, damit John und ich endlich wieder miteinander reden, denn diesen "Fall" zu "lösen" war nun echt kein Hexenwerk gewesen und selbst Mycroft wäre nach weniger Zeit selbst darauf gekommen. 
Irgendwie war ich ihm auch dankbar, denn ohne den Auftrag wäre John wohl nie wieder zu mir zurück gekommen, oder? Ich wusste es nicht. Ich kannte mich in Gefühlen kein Stück aus, aber ich wusste, dass das was ich für John fühlte mehr als nur reine Freundschaft war und nach dem ich Johns Reaktion auf mein Geständnis gesehen hatte, wusste ich das er genauso fühlte. Wer liebt ist schwach. Egal was ich für Gefühle für meinen Mitbewohner hegte, ich musste mich zusammenreißen und mich kontrollieren. Ich durfte auf keinen Fall Leben aufs Spiel setzen, wegen selbstsüchtigen Entscheidungen. Für das größere Wohl.
Ich erwachte aus meinem Wachschlaf, als John aus dem Badezimmer trat. Seine Haare waren noch nass und hingen ihm strähnig ins Gesicht. Er sah einfach wundervoll aus. Er kam auf mich zu, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu mir. "Worüber denkst du nach?" Da er kleiner war als ich, musste er zu mir hoch schauen. "Über uns und darüber was passiert, wenn du in Gefahr bist. Ich werde rein aus Instinkt immer zuerst dich retten wollen, auch wenn alle anderen viel schlimmer dran sind als du und ich weiß, dass das nicht richtig ist, aber ich liebe dich nunmal."
Der Blonde nickte verständnisvoll. "Ich weiß was du meinst Sher. Mir geht es genauso wie dir und du musst dich auch nicht dafür entschuldigen. Liebe ist und bleibt eine Schwachstelle, aber irgendwann findet man die oder den einen, für den man alles tun würde. Liebe macht egoistisch und das ist nunmal so. Niemand kann daran etwas ändern und selbst wenn du mir deine Gefühle nicht gestanden hättest, hast du dennoch so gefühlt und du hättest dennoch nicht anders gehandelt als jetzt.
Aber Sherlock, Liebe ist wunderschön. Sie macht einen stärker, lebensfroher. Wenn ich bei dir bin, fühle ich mich sofort viel wohler und angekommen. Du hast mir schon früher das Gefühl gegeben, dass es, ich benutze deine Wort, 'effizient ist, dass ich lebe und dich unterstütze.' Nach all dem Gelaber habe ich noch ein paar kitschige Sätze. Ohne dich wüsste ich nicht, was ich hier überhaupt noch soll. Du hast mich aus dem Dreck geholt und bezweckt, dass ich wieder unter Menschen gehe und dafür liebe und bewundere ich dich. Für mich bist du mit jeder Faser deines Körpers perfekt und so wird es auch immer bleiben."

You mean the universe to me||Johnlock FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt