Kapitel 2

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Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich sah ihm ungläubig in die Augen. Sie waren trüb vor Müdigkeit und Panik. "Was ist passiert?", fragte ich und richtete mich auf. Ich stand jetzt nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt, mein Herz klopfte mir bis zum Hals. "Anscheinend streunern immernoch einige seiner Komplizen umher. Nur kann weder Scotland Yard, noch die britische Regierung sie finden. Wir haben keine Anhaltspunkte wer sie sein könnten, denn Moriarty hatte keine Freunde und seine Kontaktmänner waren Profis. Sie haben gut hinter sich aufgeräumt und keine Spuren hinterlassen."
Ich nickte stumm. Er hatte Recht. Es war beinahe unmöglich sie zu finden, aber dennoch Moriarty lag nichts an diesen Menschen. Es hatte ihn nie interessiert, was mit ihnen geschehen würde, wenn er seinen Plan ausgeführt hatte. Es sollten nie unabsichtliche Hinweise auf diese Menschen geben, um den Verdacht von sich abzulenken. Es sollten alle Spuren verwischt werden, dass ich ihn nicht mit diesen Personen in Verbindung bringen konnte
"Ich helfe dir. Aber warum wollt ihr sie finden? Was bringt das euch für einen Nutzen?" Ich fand die Frage war berechtigt, denn warum sollten man jemanden suchen, der sich im Verborgenen hielt, so wenig auffallen wollte wie möglich und somit auch kein Verbrechen begehen würde?
"Es stand in keiner Zeitung und auch im Fernsehen wurde nicht davon berichtet, aber einige Verbrecher beginnen im Namen von Moriarty zu morden und wenn wir seine Anhänger fassen, dann wird dieses grundlose Töten aufhören."
Es schockte mich nicht. Mir war klar gewesen, dass Moriarty nicht wirklich tot war, auch wenn er sich erschossen hatte würde er immer in den Gedächtnissen der Menschen bleiben und so sagte ich: "Okay, ich finde sie." "Danke." Mein Herz setzte einen Schlag lang aus. John hatte sich bedankt, dass hatte er schon seit einer Weile nicht mehr getan. "John? Ich würde gerne mit dir darüber reden warum du gegangen bist." Schock stand in seinem Blick als er mir endlich in die Augen sah. "Warum ich gegangen bin? Das ist nicht dein Ernst oder Sherlock? Bist du wirklich so blind? Ich dachte du wärst schlau und wüssten alles über Menschen. Bei Irene Adler hast du es doch auch gesehen oder nicht? Ich fasse es nicht. Der große Sherlock Holmes erkennt die Liebe nicht, selbst wenn sie ihm direkt ins Gesicht springt." Ich riss meine Augen auf und sah in bestürzt an. Er liebte mich? John Watson liebte mich? Ich unterdrückte den Drang mich zu zwicken. "Du...du liebst mich?", stotterte ich. "Ja", sagte er kurz angebunden. "Ja, ich liebe dich." Für einen Augenblick sah ich Tränen in Johns Augen, die er aber gleich wieder wegblinzelte. Ich stand wie angewurzelt da und sah ihn nur an. "John...ich wusste nicht. Ich hätte nie gedacht...du warst doch mit so vielen Frauen zusammen. Warum?" "Ich bin nicht schwul. Ich habe auch Interesse an Frauen, aber noch nie so sehr wie ich an dir Interesse hatte", flüsterte er. Er hatte seinen Kopf gesenkt und blickte auf den Boden. Ich wollte ihn umarmen, aber ich konnte nicht. Ich konnte nicht zulassen, dass eine Beziehung Johns Tod bedeuten könnte. Wenn jemand herausfand, dass ich ihn liebte, würde es mehr Schaden anrichten, als uns nutzen. Vorallem jetzt. "Es...es tut mir leid John, aber ich...ich empfinde nicht das gleich für dich." Da war sie, da war die größte Lüge meines Lebens und sie schmerzte so sehr, dass ich die Tränen kaum unterdrücken konnte. Ich war kurz versucht seine Hand zu nehmen, beließ es aber bei einem tröstenden Blick, der nicht nur ihn sondern auch mich trösten sollte. Ich scheiterte kläglich, in beiden Positionen.  Diese Gefühlssache war etwas ganz neues für mich, mit der ich erstmal lernen musste umzugehen. Es war als wäre eine Pinata in meiner Brust aufgebrochen worden, aus der jetzt alle Süßigkeiten auf einmal herraus fielen. Nur das die Süßigkeiten meine versteckten Gefühle waren und die Pinata mein Herz und das kleine Kind, das den Schläger, nach seinem Erfolg, immer noch in der Hand hält, John Hamish Watson war.

You mean the universe to me||Johnlock FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt