Camila
C: Mom.... es geht mir gut! Bitte mach dir keine Sorgen, ja?
Ich hörte ihre angespannte Stimme und das schnelle Atmen durch mein Handy. Dann weinte meine Mom. Sie war aufgelöst und starb fast vor Angst um mich. Wie oft sie mir doch gesagt hatte, ich könne mit nach New York kommen und dort leben. Wieso ich es nicht getan habe? Weil ich hier in Miami Dinah, Ally und Normani hatte. Sie waren wie meine Familie und ich dachte ich könnte es mit ihnen gemeinsam schaffen.
S: Mija... ich bin auf dem Weg zu dir! Der Flieger geht in einer Stunde und dann bin ich da! Sofia kommt auch mit!
Ich lächelte. Meine kleine Schwester hatte es Gott sei Dank nicht so wie ich. Ich war so froh, dass sie meinen Vater nicht ertragen musste.
S: Ich hole dich da raus, Liebling!
C: Mom ich-
S: Hör zu, egal wie viel es uns kostet, ich hole dich da raus! Selbst wenn es vors Gericht geht, ich werde kämpfen!
Nun liefen mir auch die Tränen. Meine Mutter hatte immer ihr Bestes gegeben, trotz der Drogen. Es war nur kurz, aber dafür verlor sie gleich das Sorgerecht. Für Sofia konnte sie es wiederbekommen, aber ich wollte in Miami bleiben und deswegen lehnte ich den Antrag ab.
S: Shh.... Mija, ich bin morgen früh da! Halt durch!
Camila und ihre Mutter telefonierten noch eine Weile, bis sie sich verabschiedeten und Camila zur Visite musste.
Arzt: So Miss Cabello, wie gehts Ihnen denn?
C: Gut....
Was sollte ich auch sagen? Mir ging es überhaupt nicht gut, aber den Umständen entsprechend, ging es mir besser als gestern. Der Arzt tastete meinen Bauch ab und wechselte meinen Verband. Als ich die genähte Wunde sah, wurde mir schlecht. Bald bekomme ich da eine hässliche Narbe, dachte ich und drehte meinen Kopf weg.
Arzt: Sie gewöhnen sich dran, Camila!
C: Es gibt eine Narbe....
Arzt: Was nicht bedeutet, dass Sie dann weniger gut aussehen!
Der Arzt zwinkerte mir zu und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Hatte er gerade mit mir geflirtet? Ist auch egal, aber das war mit Abstand das Süßeste was ich seit langem gehört habe.
Arzt: Übrigens...
Er unterbrach sein Tun kurzweilig und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett.
Arzt: Nachher kommt die Polizei um Einzelheiten zu klären, wenn Sie aber sagen, dass Sie vielleicht lieber mit einem von uns reden möchten, dann können wir auch erstmal über das Gröbste sprechen....
Ich überlegte und nickte. Ich wollte reden. Egal mit wem, Hauptsache jemand weiß genau was passiert ist.
C: Okay.... ehm.... wissen meine Freunde Bescheid?
Arzt: Ja, sie sind bei der Polizei und werden befragt.... Ihre Mutter hat Miss Hansen und Miss Cordei angerufen.
C: Was ist mit Ally? Ich meine mit Miss Hernandez...
Arzt: Oh ja, sie ist schon auf dem Weg hier her!
Was? Ally war schon auf dem Weg? Ich fühlte mich jetzt wieder besser. Das Gefühl, dass ich immer auf die Mädchen zählen konnte, war toll.
Arzt: Also... wollen Sie mit mir darüber reden?
C: Ja... ich denke schon....
Arzt: Schön, können Sie sich an alles erinnern?
C: Ich habe mich mit meinem Dad gestritten und er war wie immer besoffen. Ich dachte ich könnte.... mich diesmal wehren, aber es hat nicht geklappt.
Arzt: Was war das für ein Gegenstand, welches er Ihnen in den Unterleib gestochen hat?
C: Eine.... zerbrochene Flasche....
Arzt: Und die blauen Flecken?
C: Manche davon sind älter und.... es kommen eigentlich jeden Tag welche dazu....
Der Arzt sah mich aufmerksam an und protokollierte alles.
Arzt: Miss Cabello... warum sind Sie nicht schon früher zur Polizei gegangen?
Ich stockte und versank augenblicklich in Gedanken. Wie mein Dad mir drohte. Seine großen Hände, die mich packten, mich gegen die Wand drückten und meinen Hals fest umschlossen. Die raue, dunkle Stimme, die meinen Atem gefrieren ließ....
C: Er sagte, er würde mich umbringen und-
Plötzlich klopfte es an der Tür und ich unterbrach.
Artzt: Herein!
Als ich zu der Tür sah, erkannte ich die Krankenschwester von gestern. Sie lächelte und sagte:
Schwester: Sie haben Besuch!
Hinter ihr trat Ally zum Vorschein und schon lief sie zu mir und umarmte mich fest.
A: Mila! Was ist nur mit dir passiert??
C: Ally.... ich...
Tränen liefen mir nun wieder die Wangen herunter und ich verschlug meine Hände vor meinen Augen. Ally umklammerte mich wieder und strich mir sanft über den Rücken.
A: Ist schon gut.... Hauptsache du lebst!
Eine kurze Zeit verweilten wir Arm in Arm auf meinem Bett, bis der Arzt uns schließlich alleine ließ. Nun konnte ich ihr alles erzählen.
A: Milababy, was ist da passiert?
C: Wir haben uns gestritten und er hat mich geschlagen.... Dann hat er mich geschubst und meinen Arm gebrochen.
Ally wurde von Satz zu Satz emotionaler und unterdrückte ihre Tränen. Sie nahm meine Hand und gab mir einen Kuss auf die Wange, während sie mich erneut umklammerte.
C: Er hat... mir eine zerbrochene Glasflasche in den Bauch gerammt und dann bin ich rausgelaufen....
A: Den ganzen Weg zur Polizei?
Ich nickte und bekam kein weiteres Wort raus. Meine Kehle schnürte sich zu und das Gefühl von Hilflosigkeit schlich sich wieder ein.
C: Al... ich habe es.... immer versucht aber-
A: Ich weiß, Camila! Ich weiß!
Die beiden Mädchen redeten und Ally tröstete ihre beste Freundin liebevoll. Als nach einer guten Stunde auch die anderen ankamen, freute sich Camila umso mehr....
D: Scheiße Baby, was hast du nur wieder angestellt?
C: Au!
Dinah drückte mich fest. Zu fest. Ich musste leicht grinsen, als sie sich entschuldigte. Sie war irgendwie süß.
N: Wie schlimm sind die Verletzungen?
C: Keine Ahnung.... schlimm? Sehr schlimm?
N: Ach Mila.... Gott sei Dank sind wir jetzt wieder da und können auf dich aufpassen....
Wir machten noch eine Gruppenumarmung und die Mädchen holten sich Caffe. Ich durfte nur Wasser trinken und sah zu wie alle genüsslich die warme Flüssigkeit tranken. Gemein....
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Dont care what they say (Camren)
FanfictionCamila, 19 Jahre alt, verliert ihre Eltern und wird von Lauren, einem Cop adoptiert. Doch es entwickelt sich mehr als nur eine Freundschaft: Eine Beziehung mit Höhen und Tiefen. Lauren nimmt Drogen, fällt ins Koma und kann sich an Camila nicht mehr...