Kündigung

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Lauren

L: Ruf mich an, wenn du fertig bist, ja?

C: Mach ich, Lo! Bis dann!

Camila gab mir einen flüchtigen Kuss und schloss sich dann den Mädchen an, um ins Schulgebäude zu gehen. Sie war immer noch etwas geschockt, dass jeder von dem Polaroid wusste. Wie gern wäre ich nur mit reingekommen und hätte all diesen frechen, unreifen Jungs die Fresse poliert. Ich habe gesagt, dass Camz nicht gehen muss, wenn sie Angst hat, doch sie wollte unbedingt gehen. Auch wenn ich sah, dass sie sich innerlich davor drückte. Anscheinend beruhigte sie die Gewissheit, dass es nur noch eine Woche war, bis die Herbstferien anfangen würden.

Es tat mir so leid, dass es gerade jetzt so mies für Camz war.
Es war so unfair und verzeihen würde ich es Lucy nie, dass sie das mit mir und Camila gemacht hat. Und mit diesem Gedanken fuhr ich schließlich zum Revier. Es war jetzt 10:00 Uhr und in einer Stunde würde ich mit Lucy im Vernehmungsraum sitzen und sie fertig machen, sodass sie alles bereut und um eine mildere Strafe bettelt. Diese Bitch wird schön dafür büßen, dachte ich und kam auch schon auf der Arbeit an. Ich fuhr in den 3. Stock und den Ersten den ich sah, war mein Captain.

Captain: Detective Jauregui!

L: Captain Montgomery!

Captain: Kommen Sie bitte kurz in mein Büro?

L: Natürlich, Sir!

Mein Blick fiel auf die anderen Detectives. Sie sahen mich verunsichert an und auch Ty machte den Eindruck, als ob gleich ein Krieg beginnen würde. Matthew war noch im Krankenhaus, er hatte eine Gehirnerschütterung von dem Schlag. Ich schmiss meine Tasche auf meinen Schreibtisch und ging ins Büro von meinem Captain.

L: Hier bin ich!

Captain: Also Detective Jauregui....

Er nahm einen Schluck von seinem Kaffe und bat mich, mich hinzusetzen. Ich tat es und versuchte aus seinem Blick zu erkennen, was jetzt auf mich zukommt.

Captain: Das, was sich vor wenigen Tagen im Hanga abgespielt hat, war äußerst gefährlich und Sie haben wahre Loyalität gezeigt. Ich muss sagen, dass Sie ihren Job gut gemacht haben!

L: Danke, Captain!

Ich lächelte und er auch, doch dann wurde er ernst und lehnte sich nach vorne.

Captain: Es gibt jedoch eine Sache, die ich noch nie in meiner Karriere erlebt habe....

Er stoppte. Der Kloß in meinem Hals wurde größer und größer und so langsam dämmerte mir der Anschein, dass er von Camila und mir wusste. Nach ein paar Sekunden fuhr er fort.

Captain: Jauregui, wie soll ich's sagen, Sie wissen es gibt diese Regel, dass..... Sie persönliches von Arbeit differenzieren und jegliche Emotionen ausblenden müssen.

L: Ja, Sir.... ich verstehe nicht ganz-

Captain: Oh doch, ich glaube Sie wissen ganz genau, wovon ich spreche! Der Fall von Camila Cabello!

Ich wurde blass. Fuck, er wusste es!

Captain: Ich weiß, dass dieses Mädchen eine schwere Zeit durchmachen musste, doch das ist nicht Ihr Problem!

Aus meiner Angst wurde jetzt Wut. Der Kloß löste sich und mein Atem wurde schneller. Was hatte er gerade gesagt? Lauren, reiß dich zusammen, er ist dein Captain!

L: Captain Montgomery-

Captain: Jauregui, ich entlasse Sie nur ungern. Sie sind der beste Detective, den ich je hatte..... doch ich kann Sie nicht einstellen, wenn Sie eine derart starke Verbindung mit einem Beteiligten in einem Mordfall haben. Sie haben sich strafbar gemacht und Sie gefährden nicht nur dem ganzen MPD, nein, Sie gefährden dem ganzen Gesetz!

L: Ich kann das erklären! Hören Sie mir zu!

Captain Montgomery schwieg und sah mich überrascht an. Ich wurde etwas lauter und das wurde ich zum ersten Mal. Ich hatte mich noch nie im Ton vergriffen.

L: Ich.... gebe zu, mir ist Camz- ich meine Camila ans Herz gewachsen und ich habe sie bei mir aufgenommen, weil ich mich um sie kümmern wollte.

Captain: Das ist ja okay, doch das, was ihre Kollegen berichtet haben, wie Sie mit Cabello "umgegangen" sind, ist mehr als nur ein gewöhnliches Verhältnis!
Unteranderem hat Mrs. Vives ausgesagt und hat das gleiche gesagt.

L: Und was??? Hm?

Brach es aus mir raus. Ich könnte kotzen!

Captain: Jauregui!! Zügeln Sie ihren Ton, verdammt!

L: Verzeihung..... ich meinte >>und was hat Ihnen Mrs. Vives erzählt?<<

Captain: Lauren, sind Sie in einer Beziehung mit Mrs. Cabello?

Was sollte ich sagen? Ja? Nein? Lügen?

L: Das ist privat!!

Captain: Jetzt nicht mehr! Detective, Sie wollten von mir wissen, was Lucy Vives sagte und ich frage Sie nun, ob Sie und Camila zusammen sind.

Ich machte dicht. Ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren sollte. Entweder ich würde lügen und wie bekanntlich kommt die Wahrheit am Ende immer raus, oder ich könnte auch ehrlich sein und ich verliere meinen Job. Während ich zwischen diesen beiden Optionen hin und her schwankte, verstrich Zeit. Es dauerte meinem Captain zu lange und er nahm mir die Antwort ab.

Captain: Also gut, ich verstehe! Jeder hat so seine Schwächen und dieses Mädchen ist eines Ihrer! Es tut mir Leid, dass es hier so für Sie endet, doch.... ich kann leider kein Risiko mehr eingehen! Detective, soll ich sie feuern oder möchten Sie von selber..... naja.... den Dienst quittieren?

Ich lehnte mich wieder zurück und verschränkte meine Arme. Ich saß dort so gefühlte Minuten, bis ich schließlich, den Tränen nah, meine Marke mit der Kette ablegte.

L: Ich.... kündige.....

Schluckte ich und strich mir durch die Haare.

Captain: Es tut mir Leid!

L: Kommen Sie, das tut es nicht, oder?

Captain: Hören Sie, ich konnte mich immer auf Sie verlassen und Sie waren immer die Beste. Jauregui, ich weiß, dass man Gefühle nicht verhindern kann, doch.....

L: doch solche Gefühle sind fehl am Platz!

Beendete ich den Satz. Er nickte mitfühlend und reichte mir die Hand. Nach einem kurzen Zögern, tat ich es ihm gleich. Ich drehte mich schweigend um und öffnete die Tür. Dann sagte Montgomery nochmal meinen Namen und ich hielt an. Hatte er es sich doch noch anders überlegt? Hatte er Mitleid? Die Hoffnung stirbt zuletzt, dachte ich.

Captain: Haben Sie nicht noch etwas vergessen?

Ich verstand nicht so ganz, bis er seine Hand aufhielt und ich dann erst bemerkte, dass ich natürlich meine Waffe abgeben musste.
Ich holte meine Glock aus dem Schaft und zog das Magazin raus. Die letzte Kugel, die im Lauf war, ließ ich zusätzlich rausfallen. Dann gab ich sie ab.

Captain: Danke! Es war mir trotzdem eine Ehre mit Ihnen arbeiten zu dürfen....

Ein betrübtes Lächeln überzog meine Lippen bis ich das Büro verließ. Ich griff meine Tasche und packte alle Sachen von meinem Schreibtisch in einen Karton. Ich guckte Ty verärgert an, denn irgendwas sagte mir, dass nicht nur Lucy mich verpetzt hatte. Tyrone war noch nie besonders dicht gewesen. Geheimnisse konnte er einfach nicht für sich behalten.

L: Wir sehen uns!

Ty: Lauren..... bitte, ich habe nichts gesagt!

L: Mhm Ty, lass gut sein....

Die anderen Detectives sahen mich traurig an und winkten mir kurz zu als ich in den Fahrstuhl lief. Als die Tür schloss, sah ich ein letztes Mal zu Ty. Ich zeigte ihm kalt den Mittelfinger. Nur er und Lucy konnten mich verraten haben, Matt war im Krankenhaus und lag im künstlichen Koma. Im Auto angekommen, legte ich den Karton auf den Beifahrersitz und holte tief Luft. Es gab jetzt nur noch zwei Aufgaben für mich.

Erstens, wie erklärst du Camila, dass du deinen Job losgeworden bist und zweitens, besorge dir ne neue Waffe, denn Lucys Abreibung wartet!









Dont care what they say (Camren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt