Camila
Ich ging mit Lauren hinunter in ihre Küche. Waren die Mädchen gestern noch gegangen? Bestimmt. Meine verweinten Augen gewöhnten sich langsam an die Sonne, die durch ihr Loft strahlte. Ich setzte mich zögerlich an die Theke und wurde dabei durchgehend von Lauren gemustert.
L: Ehm... was möchtest du essen?
Fragte sie sanft und stellte sich an den Kühlschrank. Ich brachte kein Ton heraus. Warum wusste ich nicht, aber meine Kehle war wie zugeschnürt. Dann senkte ich meinen Kopf und es zog mich sofort wieder zu Mom. Wie sie dort lag. Der Knall und dann war auf einmal alles vorbei. Wieso hatte ich nur so wenig Zeit mit ihr verbracht? Aus diesen Fragen wurden schließlich Vorwürfe und ich kam dem Punkt immer näher, andem ich nur noch vor Trauer schreien wollte.
L: Ist schon okay.... ich... habe-
Dann stoppte Lauren, als sie mein Gesicht sah. Ich wollte nichts essen. Ich wollte nicht mehr hier sein und reden. Ich wollte zu meiner Mutter. Ich wollte nur noch zu Sofia und mit ihr zusammen sein.
L: Camil-
Dann sprang ich auf und rannte wieder hoch. Es lag nicht an ihr. Auf keinen Fall! Lauren war der Mensch, der mich hielt und mich stützte, doch momentan wollte ich nur weg. Meine Welt war kaputt.
Schritte nährten sich Laurens Schlafzimmer, in dem ich seit gestern wohnte. Ich schloss die Augen und hielt für einen kurzen Moment den Atem an. Es kloppfte und die Latina trat leise ein. Ich dachte sie würde auf mich einreden oder sowas, doch sie setzte sich nur wieder zu mir. So wie gestern Abend. Ich kniff meine Augen jedoch weiter zusammen und unterdrückte ein Weinen. Ich hatte die Schnauze voll vom Weinen!Timeskip: 7 Tage
Lauren
Seit einer Woche redet Camila kaum. Sie isst fast nichts und wenn sie etwas oft tut, dann ist es Weinen. Ich wünschte ich könnte ihr den Schmerz ansatzweise abnehmen, doch leider habe ich diese Fähigkeit nicht. Ich war oft bei ihr, um sie zu trösten, da ich reichlich Zeit hatte. Mein Captain hatte mich von allen Fällen abgezogen und gab mir "Urlaub". Schon komisch, dieses Wort. Ally, Dinah und Mani wollten in einer Stunde vorbeikommen. Letzte Woche hatten sie versucht mit Camila zu reden, doch sie machte dicht. Alle verstanden es. Nun machte ich mich erneut zu Camila, um für sie da zu sein.
Das wollte sie. Sie kam ohne meine Anwesenheit nicht zur Ruhe. Also setzte ich mich ans Kopfende und streichte ihr durchs Haar. Es war zerzaust, doch immer noch wunderschön. Manchmal brach die Kubanerin dann das Schweigen.C: Sofia....
Sagte Camila ruhig und starrte an die Wand. Ihre Schwester würde kommen! Ganz bald, doch fürs erste musste sie wieder stabil genug werden. Sofia war mehrmals zusammengebrochen und konnte noch nicht reisen.
L: Sie kommt bald...
C: Wann?
L: Camila, sie muss sich erst wieder erholen! Das Krankenhaus sagt mir Bescheid, wenns losgehen kann....
Meine Finger fuhren weiter durch ihre dunkelbraunen Strähnen und ich liebte es. Ihr Atem beschleunigte sich plötzlich. Ich spürte die Tränen, die sich auf meiner Shorts niederlegten. Warum konnte ich sie nicht aufmuntern? Konnte ich nicht einfach die Erinnerungen löschen?
L: Lass es raus! Lass alles raus, Camila!
Sie schmiegte sich enger an mich und umklammerte mich leicht. Ich hätte nie gedacht, dass wir mal so zusammenwachsen.... Es wäre schöner, wenn uns das Schicksal anders zusammengeführt hätte.
Nach gut einer halben Stunde stand ich schließlich auf, um mich nochmal frisch zu machen. Die Mädchen waren schon auf dem Weg, also begab ich mich ins Bad.
Mein Spiegelbild war abscheulich. Seit Tagen schlief ich nicht mehr. Camila war eindeutig wichtiger und wenn ich schlief, hatte ich Albträume. Meine Haut war bleicher als sonst und ungeschminkt sah ich noch fertiger aus. Ich spritzte mir Wasser ins Gesicht und zog mir dann etwas neues an....D: Hey!
Sagte Dinah, als ich die Tür öffnete und mich alle umarmten.
A: Wie geht's dir?
L: Gut.... den Umständen entsprechend....
N: Und Mila?
A: Ja, verkraftet sie's?
Ich schüttelte langsam den Kopf und führte alle in mein Schlafzimmer.
Als ich sah, dass Camila sich kein Stück gerührt hatte, merkten wir, dass sie schlief.D: M...Mila....
Flüsterte Dinah und das erschöpfte Mädchen öffnete ihre rehbraunen Augen.
C: Hey....
A: Baby... wie geht's dir?
Camila setzte sich auf und guckte mich nur still an. Ich erwiderte ihren Blick und dann kam sie zu mir.
C: Ohne Lauren.... wäre ich jetzt nicht hier.... glaube ich....
Ich schluckte, als ich diese Worte hörte. War ich wirklich der Grund, wieso sie noch lebte? Dinah legte ihre Hand auf Camilas Schulter und gemeinsam gingen wir nach unten. Es war seit langem das erste Mal, dass Camila mein Schlafzimmer verließ....
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Dont care what they say (Camren)
FanfictionCamila, 19 Jahre alt, verliert ihre Eltern und wird von Lauren, einem Cop adoptiert. Doch es entwickelt sich mehr als nur eine Freundschaft: Eine Beziehung mit Höhen und Tiefen. Lauren nimmt Drogen, fällt ins Koma und kann sich an Camila nicht mehr...