Streit

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Camila

Lauren hörte nicht auf mich zu küssen, bis sie merkte wie Dianh uns zusah.

C: Fuck, Dinah!!!

Lo ließ los, doch es war zu spät.

D: Oh mein Gott, Mila! Lauren???

C: Dinah also... nein ich.... ehm-

D: Wooow!!

Ich drückte mich näher an die Kante um meine Brust zu verdecken. Mein Herz raste und es war mir so unglaublich peinlich.

C: Es ist nicht so wie's aussieht, ja? Ich ruf dich später zurück!

Ohne eine Antwort zubekommen, legte ich auf. Scheiße, dachte ich und sah zu Lauren, die mittlerweile aus dem Wasser ging und sich abtrocknete.

C: Laur, es tut mir leid!

L: Nein, schon okay....

Ihr Rücken war zu mir gedreht und ich wusste, wie peinlich es auch für sie war. Hätte ich bloß nie auf grün gedrückt.

C: Aber ich.... konnte doch nicht wissen, dass-

L: Ich hab dich auch noch gefragt, ob das sein muss! Wir hatten mal eine Minute nur Zeit für uns, doch dann...

Ihr Blick war voller Enttäuschung und ich schämte mich. Ich hatte alles kaputt gemacht. Wieso hatte ich nicht gesehen, dass es ein Videocall war? Warum??? Ich ohrfeigte mich innerlich und kam dann auch aus dem Wasser. Die abgekühlte Luft legte sich wie ein Tuch um meinen nassen Körper und ich begann zu zittern.

C: Ich weiß, ich hab es verkackt!

Ich wartete und nahm ebenfalls ein Handtuch. Lauren zog sich schon an und sah mir nicht in die Augen.

C: Lo, bitte!

Ich griff sie am Arm und sie hielt inne. Ihr Blick war anders als sonst.

L: Camila, was ist?

C: Man, es tut mir leid!!

L: Ist schon gut.... ich bin müde....

Sie drehte sich weg, doch ich ließ sie nicht los und zog sie ruckig an mich. Wir waren wie erstarrt. Sie war wie erstarrt. Noch nie hatte ich sie so im Griff.

L: Was soll das, Camila?

C: Ich... ehm...

L: Lass mich los!

Ihr Ausdruck wurde finster und ihr Ton verschärfte sich. Ich erschrak, doch irgendwie konnte ich nicht loslassen. Meine Augen fielen auf meine Hand, die ihren Arm umkrallte.

L: Camila! Lass. Mich. Los!

C: Nein!

Sagte ich ohne darüber nachzudenken. Ich schwieg und sah in ihre funkelnden, grünen Augen, die mich durchbohrten.

C: Lauren, es war dumm von mir, okay? Ich hätte nicht rangehen sollen und-

L: Wieso muss alles immer schieflaufen??

Unterbrach sie mich laut.

L: Ich versuche alles so erträglich wie möglich zu machen, aber immer zerstört es einer!

C: Was?

L: Camila, ich tue alles für dich! Alllles!!! Ich hätte dich und deine Schwester auch weggeben können!

Lauren traf jetzt genau meine wunden Punkte und es klang alles wie ein Vorwurf. Sofort füllten sich meine Augen mit Tränen, denn ich hatte die ganze Sache noch nicht weggesteckt. Wie auch?

C: Aber ich... ich weiß-

L: Was bin ich für dich??

C: Lauren....

L: Was sind wir?? Sag es mir! Denn ich weiß es nicht und.... ich glaube ich war wieder zu schnell....

Mein Hals schnürte sich zu und millionen von Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher. Jetzt ging es nicht mehr um die Videocallsache. Es ging jetzt um uns.

L: Bin ich nur ein Mensch, mit dem du spielen kannst? Hm? Manchmal willst du und manchmal nicht!

C: Ohh wow, Lauren! Sorry, dass ich noch nicht so bereit bin, wie du!! Siehst du nicht, dass ich es versuche?? Hör zu, meine Mom ist nichtmal seit 2 Monaten tot und es tut mir wirklich leid, dass ich noch nicht 100 prozentig happy bin! Ausserdem hätte ich mir mein scheiß Leben auch anders vorstellen können!

L: Ach ja? Ist dein Leben so scheiße? Hast du auch mal mich gefragt? Du musstest keine Menschen erschießen und tagelang davon träumen!

Bei uns beiden brannten alle Sicherungen durch. Ich kochte vor Wut und Schmerz. Lauren war genau so verletzt wie ich und das konnte sie nicht mehr verbergen.

C: Fick dich!!

Dann ließ ich ihren Arm los und merkte, wie sie stoppte. Lo wich zurück und ging rein.

L: Du dich auch...

Flüsterte sie während wir uns voneinander entfernten. Sie ließ mich stehen. Sie hatte mich so sehr verletzt und.... ich sie auch. Lauren hatte Recht, ich habe sie nicht einmal gefragt, wie es ihr geht. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Sie wollte einfach nur wissen, was das zwischen uns ist...

Lauren

Ich ließ sie stehen. Ich war gemein und unfair gewesen, doch das Ganze setzte mir zu. Ich wollte mehr von ihr, doch sie schien sich nicht sicher zu sein. Oder doch? War ich zu blind gewesen? Sie versuchte es wirklich....
Dann erinnerte ich mich an Lucys Worte. Manchmal reicht nur die Körpersprache. Doch das kann auch täuschen, dachte ich und schüttelte wütend den Kopf. Ich war sauer, auf das, was ich Camz vorwarf. Ich begann mich dafür zu hassen. Erschöpft ließ ich mich auf die Couch fallen und schloss die Augen. Ich konzentrierte mich auf meinen Atem und vernahm Schritte, die an meinem Sofa vorbeikamen und schließlich die Treppen hinaufgingen. Dann erklang ihre Stimme leise. Camila telefonierte. Wahrscheinlich mit Dinah. Oh Gott war das vorhin peinlich! Ich schlug meine Hände vor meine Augen und versank in Peinlichkeit.

C: Ist okay, aber bitte sag es niemandem, ja?..... Ja.... Danke.... okay! Bis dann! Hab dich lieb!

Sie legte auf. Nach einer Weile vermutete ich, dass sie sich hingelegt hatte und holte meine Tasche. Ich drehte die Musik auf und nahm den Alkohol aus dem Schrank neben dem Fernseher. Ich wollte abschalten und nur noch das tun, was ich gerade einfach brauchte. Ich schüttete mir ein Glas mit dem Bourbon ein und holte ein kleines, durchsichtiges Tütchen heraus. Dann stoppte ich kurz.

L: Ach scheiß drauf!

Fluchte ich und schüttete die Pillen auf den Couchtisch. Sie sollten mich beruhigen, meine Angst lindern. Wie sie allerdings in Verbindung mit 65 prozentigem Alk wirkten, wusste ich nicht genau. Es war ein Rezept von Lucy und... sie sagte, sie würde es selbst konsumieren. Als ob da jetzt was passiert! Also nahm ich eine der weißen Pillen und spülte sie mit dem Getränk runter. Ich legte meinen Kopf nach hinten und horchte der Musik.








Dont care what they say (Camren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt