Happy Birthday _call__me__queen_
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Der Markusplatz ist leer, als ich aus dem Hotel trete und ich unterdrücke ein leises Fluchen. Mist, die Person ist wieder weg. „Louis!", rufe ich laut und meine Stimme hallt einmal quer über den Platz. Einige Leute, die noch auf ihren Plätzen vor einer Pizzeria sitzen, drehen den Kopf in meine Richtung und ich wende mich rasch ab. Vielleicht sitzt er ja hinter einer der Säulen und ich kann ihn einfach nicht sehen.
Kurzerhand gehe ich einmal die Säulengänge entlang und hoffe, dass sich Louis irgendwo dort hingesetzt hat, doch ich treffe niemanden. In einem Papierkorb liegt eine Tageszeitung und mir fällt siedend heiß wieder ein, dass Louis ja von der Polizei gesucht wird. Was, wenn man ihn gefunden hat? Dann kann ich hier noch eine ganze Weile suchen und er sitzt vielleicht schon auf einer Wache und wartet darauf, dass sein Onkel ihn abholen kommt. Er könnte mir aber in diesem Fall wenigstens Bescheid geben, immerhin hat er meine Handynummer.
Handynummer! Wieso bin ich nicht schon früher drauf gekommen? Ich bin ein solcher Hornochse! Rasch ziehe ich das Handy aus meiner Hosentasche und tippe eine SMS an Louis. Doch er antwortet nicht. Vielleicht hat er es verloren.
Betrübt schiebe ich das Telefon zurück in die Tasche. Das schlechte Gewissen beschäftigt mich und ich will einfach nur Louis wieder finden um ihm zu sagen, dass es mir wirklich Leid tut. Ich war total unsensibel. Hoffentlich nimmt er meine Entschuldigung an. Ich lasse den Blick über den Markusplatz schweifen und sehe den Löwen auf seiner Statue stehen. Er ist schön angeleuchtet und ich gehe langsam darauf zu. Vielleicht steht Louis ja dort und sieht ihn sich an, immerhin hat der Löwe ihm heute Morgen so gut gefallen.
Die salzige Luft der Lagune weht mir um die Nase, als ich auf die freie Fläche vor dem Dogenpalast trete. Es riecht nach Sommer, Fisch und nassem Holz und Stein. Das leise Schwappen der niedrigen Wellen, ist das einzige Geräusch hier und ich lege den Kopf in den Nacken, um ebenfalls hinauf zu dem geflügelten Löwen zu sehen. Der hat einen ganz guten Platz da oben, denke ich und sehe mich um, in der Hoffnung irgendwo eine erhöhte Position zu finden, aber es gibt nichts, auf das man klettern könnte, ohne sich den Hals zu brechen.
Einige Minuten bleibe ich bei der Statue und sehe mich dauernd um, weil ich hoffe, Louis könnte doch noch auftauchen, doch er tut es nicht und als die Glocke 23:45 schlägt, mache ich mich auf den Rückweg. Was soll ich auch anders machen. Hoffentlich ist Louis mittlerweile im Hotel angekommen und wartet dort auf mich.
In den Restaurants sitzen jetzt nur noch wenige Gäste und die Kellner wischen die nicht mehr genutzten Tische ab. Sicherlich haben sie bald Feierabend, dann wird es hier still und verlassen sein. Aus einigen Hotelfenstern scheint noch Licht auf die großen Steinplatten am Boden, die noch immer eine unglaubliche Wärme abstrahlen. Natürlich, wenn den ganzen Tag die Sonne draufscheint.
Ich betrete die Hotellobby, zeige dem Bodyguard meinen Zimmerschlüssel, zum Beweis, dass ich auch wirklich hier Gast bin, er nickt mir zu und ich durchquere den Eingangsbereich. Die Sessel sind leer. Kein Louis zu sehen. Verdammter Mist.
Betreten, weil ich über meine Äußerung nicht nachgedacht habe, nehme ich die ersten Stufen hinauf in den ersten Stock. Die Treppe windet sich immer im Kreis und man bekommt einen Drehwurm, wenn man ständig auf seine Füße schaut, weshalb ich den Blick hebe und direkt vor Louis stehe. Vor Schreck falle ich fast rückwärts die Treppe herunter, fange mich aber noch am Geländer. „Wo warst du?", frage ich erschrocken und starre Louis an, wie einen Geist. „Ich hab den ganzen Tag lang nach dir gesucht, verdammt."
„Du hast einen Sonnenbrand auf der Nase und im Nacken", sagt Louis und sieht mich mit schiefgelegtem Kopf an. „Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Ich hab mir Sorgen gemacht, ich dachte du bist vielleicht im Kanal ertrunken", sage ich schnell und richte mich wieder auf. „Nein, ich kann doch schwimmen", sagt Louis und klingt, als wäre diese Idee vollkommen lächerlich. „Wo warst du?", wiederhole ich und mache einen Schritt auf ihn zu. Louis weicht zurück und steigt so weiter die Treppe hinauf. „Ich bin ein bisschen durch die Gassen gelaufen...ich war so sauer, dass ich mal kurz eine Auszeit gebraucht habe..."
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9-2-9 • Buch I (Two Hearts Reihe)
FanficWenn man kleinkriminell ist und dann auch noch die falsche Ware abliefert, dann steckt man in der Klemme. Harry ist in dieser Situation und versucht, seine Schulden durch einen Einbruch loszuwerden. Er nimmt einiges an Beute mit, aber auch etwas, d...