32.Kapitel

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Das kühle Wasser tut meinem Sonnenbrand gut und das Sperma geht auch gut ab. Wenn man es zu heiß abwäscht, klumpt es und verklebt, aber da ich kalt dusche, bin ich in Nullkommanichts sauber.

Mit trockenen Haaren und einem Handtuch um die Hüfte, trete ich wenig später wieder ins Zimmer, lasse es kurzerhand fallen und werfe mich wieder ins Bett. Louis ist noch wach, blinzelt mich aber schon ziemlich müde an. „Na, fertig?", frage ich ihn und er gähnt. „Ich dachte schon, du fragst mich jetzt, wie es war", antwortet er und grinst verschmitzt. „Na, wenn du es schon so direkt ansprichst: wie war es für dich?"

„Du fragst jetzt wirklich? Das kann nicht wahr sein", jammert Louis, dreht sich weg und vergräbt beschämt das Gesicht in seinem Kissen. „Ach komm jetzt hab dich doch nicht so, ich will doch nur wissen, ob es dir gefallen hat. Immerhin war es dein erstes Mal", schnurre ich, rutsche zu ihm hin und streiche mit meiner Nasenspitze über seine Ohrmuschel. Louis kichert und presst sich die flache Hand aufs Ohr. „Lass das, Harry"

„Nur, wenn du mir meine Frage beantwortest", beharre ich und drücke meine Lippen direkt hinter seinem Ohr auf die dünne Haut. „Das ist mir aber jetzt peinlich, ich will darüber jetzt nicht sprechen."

Ach Louis, sowas ist doch nicht schlimm, denke ich, doch dann wird mir wieder bewusst, dass der Junge eben erst 18 Jahre alt und da ist es eben peinlich über sowas zu sprechen. Vermutlich hätte ich das in diesem Alter auch nicht gemacht. „Na gut...dann beantworte mir noch eine Frage: bist du gerade zufrieden?"

Louis dreht sich auf den Rücken, sieht mich kurz an und nickt dann lächelnd: „Ja, das bin ich." Er stupst mir mit dem Finger auf die Nasenspitze und streckt sich dann, um das Licht im Zimmer auszuschalten. Mit einem Klack-Geräusch geht das Licht aus und ich sehe nur den Himmel durch das offene Fenster.

Seltsamerweise stört es mich nicht, dass ich nackt neben Louis liege. Ich drehe mich auf den Bauch, knautsche mein Kissen zusammen und mache es mir bequem. „Harry?", kommt es leise von Louis. Wusste ich es doch, dass ihm noch etwas auf der Seele brennt. „Hm, was denn?"

„Es tut mir leid, dass ich weggelaufen bin. Ich hätte mich nicht so anstellen dürfen, aber ich war in dem Moment einfach so wütend...mehr auf meinen Onkel und auf mich selbst, als auf dich. Aber du warst der Auslöser und da musste ich einfach weg..." Louis stockt und atmet scharf durch die Nase aus. „Du hast mir wirklich Angst gemacht, ich dachte schon, die Polizei hätte dich geschnappt oder sowas. Das war wirklich kein schöner Tag heute."

Im Dunkeln wende ich mich Louis zu und erkenne, dass er mich ansieht. Mit ausgestrecktem Arm streiche ich ihm über die Wange. „Entschuldigung angenommen...mir tuts auch leid. Ich war total unsensibel. Mir müsste klar sein, dass du nicht alles wissen kannst. Woher auch...dein Arschloch von einem Onkel hat dich ja nicht leben lassen." Seufzend rutsche ich wieder näher an ihn heran und spüre seine Körperwärme, die zu mir hin strahlt. Es fühlt sich angenehm an, obwohl es im Zimmer warm ist. „Gib mir deine Hand."

Zögernd greift Louis zu und ich umfasse seine Finger noch mit der anderen Hand. „Wenn ich sowas je wieder sagen sollte, dann darfst du das nicht ernst nehmen, ja? Versprich mir das. Manchmal sage ich Sachen, die ich nicht durchdenke und ich will dir nicht wehtun."

„Okay", haucht Louis und schließt die Augen. Auch ich bin müde, lasse seine Hand wieder los und drehe mich wieder auf den Bauch. „Schlaf gut, Kleiner."

„Schlaf gut, Harry."

Ich schlafe gut. Sicherlich trägt die Erleichterung, dass ich Louis wieder gefunden habe dazu bei und auch der Sex, den wir hatten, hat mich müde gemacht. Kurzum, ich bin einfach vollkommen fertig.

9-2-9 • Buch I (Two Hearts Reihe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt