KAPITEL 13

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EIN NEUER FEIND?

Veerd stand wie angewurzelt da. Ihm war, als hätte dieses Wort einen Schalter in ihm umgelegt. Er konnte nicht mehr klar denken, ihm wurde schwindelig. Er brauchte ein paar Minuten um sich wieder zu fassen und die hoffnungsvollen Blicke der jungen Frau beschleunigten dies nicht wirklich. „W… was sagten Sie?“, stammelte er. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und darüber hinaus. Er dachte, er würde jeden Moment umfallen, das war einfach zu viel für ihn. „Sagten Sie… Sagtest du… ge… gerade etwa… meinen Namen?“, krächzte er und lies seinen Blaster auf den Boden fallen. Die Frau richtete sich auf und legte ihre Hand auf die schussgesicherte Glasscheibe, welche die beiden trennte. „Ja, ja hab ich. Nach all den Jahren… kommst du endlich, um mich zu holen.“, schluchzte die Frau mit gereizten Augen. „Ich habe nie daran gezweifelt! Ich habe die Tage gezählt… jeden Tag daran geglaubt, dass du durch diese Tür kommst und mich rettest! Habe nie die Hoffnung aufgegeben. Manson Veerd… endlich!“, erklärte sie gerührt, während ihr eine Träne die rechte Wange herunterlief. Nun legte auch Veerd seine Hand an die Scheibe und ihn überkam es fast, aber er hatte sich geschworen nicht zu weinen. Nicht jetzt. „Jean… Jean, du bist es wirklich!“, flüsterte er eher zu sich selbst. Plötzlich setzte das Licht für einen Moment aus, sprang aber sofort wieder an. Dann ein Klirren. Und etwas war anders. Veerd spürte nun die sanfte Hand von Jean. Die Glaswand ist zersprungen. Beide fielen sich sofort in die Arme. „Jean, du bist es wirklich!“, rief Veerd fassungslos und mit Freudentränen in den Augen. „Du hast mir so, so sehr gefehlt!“ „Du mir auch. Vor allem als die versuchten mich auszufragen, zu verhören.“, hörte Veerd Jean sprechen und fühlte plötzlich, wie sie ihren Kopf nun an seine Brust legte. Sie fing an zu weinen. „Alles ist gut… Jean. Ich bin ja da!“, meinte er tröstend. „Jede Woche, diese verdammten Verhöre… sie haben gedroht mir alles zu nehmen!“, stieß sie stotternd aus. Veerd trat einen Schritt zurück und hob ihr Kinn so an, dass sie ihn ansehen musste. „Jean… was für Verhöre? Du musst mir alles erzählen. Du musst darüber reden. Wer hat dir das angetan? Wenn ich diesen Rebell finde dann…“, sprach er wohlwollend zu ihr. „Nein! Das war kein Rebell. Das ist keiner... Das… das ist ein Monster!“, meinte sie und brach jetzt noch stärker in Tränen aus. „Was haben sie dir angetan?“, fragte Veerd sie besorgt. Daraufhin ging sie einen Schritt zurück und machte ihren linken Arm frei. Das Bild war schockierend. Veerd entdeckte auf ihrem Oberarm mehrere dunkle Narben und Verbrennungen. Ihm stockte der Atem. „Gut, wir gehen jetzt erstmal nach oben und dann schauen wir uns das mal genauer an. Einverstanden?“, fragte er Jean zuvorkommend. Diese lächelte getrübt, aber dennoch dankbar und nickte dann. Hand in Hand gingen sie eine naheliegende Treppe hoch, ohne zu merken das diese eine andere war als die, welche Veerd herunterkam.

„Der General ist aber schon lange da unten!“ meinte Gorden besorgt zu Pilamie. „Sie haben Recht.“, meinte dieser. Er hatte seinen Helm abgenommen und fuhr sich nachdenklich durch die Haare. „Ich sollte darunter gehen und ihn suchen.“, schlug Pilamie vor. „Gut, aber nehmen Sie Zinger und Deemu mit. Der wird seinen Spaß haben!“, meinte Gorden. „Deemu?!“, fragte Pilamie misstrauisch. „Ja, weil… nun… nehmen Sie den Kerl einfach mit!“ warf Gorden gereizt zurück. „Schon gut! Schon gut! Bevor Sie mir den Kopf abreißen.“, lachte Pilamie und verschwand. „Hoffentlich schaffen Sie es…“, murmelte Gorden und starrte in die Ferne.

Veerd und Jean schlugen sich nun schon seit einer Dreiviertelstunde durch die beschädigte Basis. „Und wir haben uns wirklich nicht verlaufen, Manson?“, fragte Jean hämisch. „Ach, sei doch ruhig!“ antwortete er gespielt beleidigt. „He, warte mal. Hinter der Tür da… ist das nicht Tageslicht?“, fragte Jean und deutete an das Ende des Ganges. „Veerd kniff die Augen zu. „Du hast Recht!“, meinte er und zog seinen Blaster. Sie stürmten durch den Gang und rissen die Tür auf. Tatsächlich, es war Tageslicht, allerdings fiel es nur durch eine Scheibe ein, vor der ein Mann unbeirrt rausschaute. „Ouuuh, General Veerd! Ich freue mich, Sie endlich mal kennenzulernen.“ „Wer sind Sie?“, warf Veerd misstrauisch zurück. „Huch, wo sind denn meine und Ihre Manieren. Mein Name ist nicht wichtig… Hallöchen. Und Ihren ‚Gast' müssen Sie mir nicht vorstellen, wir kennen uns schon.“, meinte der Mann und drehte sich um. Er lächelte Jean verschmitzt an. Jean harkte sich an Veerd fest. „Für wen arbeiten Sie? Wieso haben Sie das getan?“ „Ach, wer tut dies? Wer tut das? Das ist doch langweilig!“, schrie der Mann die beiden an. „Das brauchen Sie eh gar nicht zu wissen. Wir werden sie beide wieder gefangen nehmen und dann… nun das kann Ihnen Ihre Freundin erzählen!“ „Ich warne Sie!“, meinte Veerd und entsicherte seinen Blaster. „Ach, denken Sie wirklich, dass mir das Angst macht… denken Sie wirklich, ich hätte Angst davor zu Sterben! Und überhaupt, die Angst vor dem Tod ist sowas dummes… Wieso hat man Angst vor etwas, dass jedem von uns, eines Tages passieren wird.“, referierte der Mann. „Wieso haben Sie das mit Ihr getan?“, kläffte Veerd ihn an. „Oh, hab ich Sie wütend gemacht?“, fragte der Mann ironisch. „Das tut mir aber leid. Wissen Sie, dass ist alles ein Plan. Ein Plan, der bei ihr und Ihrer Crew anfängt und bei Ihnen und Irondeath aufhört!“ „Irondeath?“, murmelte Veerd. „Ja, aber das habe ich Ihnen nur gesagt, weil Sie gleich sterben!“ „Seien Sie sich da mal nicht so sicher!“, sprach Veerd ruhig. „Was!? Wieso?“, fragte der Mann. „Wollen Sie etwa uns einfach nur erschießen? Wie sollen wir denn sterben?“, provozierte Veerd den Mann. „Das… das ist egal! Von mir aus könnte da jetzt ein Tauntaun reinstürmen und uns alle erschießen… wo ist da der Unterschied?!“, schrie der Mann. „Nun ja, haben Sie schon einmal einen Sonnensturm miterlebt? Das ist ein unglaubliches Spektakel, so ein Sonnensturm. Aber, ein Sonnensturm ist auch ganz schön tödlich! Das wäre ein schöner Tod. Ein Tod durch Sonnensturm. Man könnte die Schönheit von ihm bewundern und da man verdampft, würde es sehr schnell gehen. Schmerzlos. Und“ „Was!? Warum sagen Sie so oft Sonnensturm? Hören Sie auf damit!“, befahl der Mann. „Wieso?“ widersprach Veerd. „ Das ist doch ein schönes Wort. Sonnensturm. Sonnensturm. Kommen Sie, machen Sie mit. So- ho-nnensturm.“ „Aufhören! Aufhören! Hören Sie gefälligst damit auf! Und sagen Sie mir endlich warum Sie so oft Sonnensturm sagen!“, brüllte der Mann Veerd an. „Ach, nein. Ich sage es nicht nur. Ich kann es auch singen. So-ho-ho-honnenst-uu-hu-hurm! Nein, aber gut. Ich singe es, weil dort hinten zwei AT-ATs stehen. Also besser gesagt: Operation Sonnensturm!“, lachte Veerd. „Sie können nicht das Feuer auf uns eröffnen, Sie würden auch sterben!“, meinte der Mann schnippisch. „Nein, nein würden wir nicht!“, meinte Veerd. Jean sah ihn mit einem fragenden Blick an. Aber Veerd schoß nur auf einen Schalter, der einen Strahlenschild um die beiden bildete und sie von dem Mann trennte. „Damit kommen Sie nicht davon! Irondeath wird…“, doch weiter kam der Mann nicht, da die AT-ATs das Feuer eröffnet hatten und die herunterfallenden Steinblöcke der Basis, den Mann unter sich begruben. Veerd und Jean waren in Sicherheit, doch nun mussten sie unter den Trümmern ausharren, darauf wartend, dass ein Bergungsteam die beiden rettet.

Veerd A Star Wars StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt