11| Drugs

685 68 22
                                    

𝕲𝖊𝖑𝖉 𝖎𝖘𝖙 𝖏𝖊𝖉𝖊𝖘 𝖆𝖑𝖑𝖌𝖊𝖒𝖊𝖎𝖓 𝖆𝖓𝖊𝖗𝖐𝖆𝖓𝖓𝖙𝖊 𝕿𝖆𝖚𝖘𝖈𝖍- 𝖚𝖓𝖉 𝖅𝖆𝖍𝖑𝖚𝖓𝖌𝖘𝖒𝖎𝖙𝖙𝖊𝖑. 𝕰𝖘 𝖇𝖊𝖘𝖙𝖊𝖍𝖊𝖓 𝖚𝖓𝖙𝖊𝖗𝖘𝖈𝖍𝖎𝖊𝖉𝖑𝖎𝖈𝖍𝖊 𝕲𝖊𝖑𝖉𝖋𝖔𝖗𝖒𝖊𝖓, 𝖛𝖔𝖗 𝖆𝖑𝖑𝖊𝖒 𝕭𝖆𝖗𝖌𝖊𝖑𝖉 𝖚𝖓𝖉 𝖉𝖊𝖗 𝖅𝖆𝖍𝖑𝖚𝖓𝖌𝖘𝖆𝖓𝖘𝖕𝖗𝖚𝖈𝖍 𝖊𝖎𝖓𝖊𝖗 𝕹𝖎𝖈𝖍𝖙𝖇𝖆𝖓𝖐 𝖌𝖊𝖌𝖊𝖓ü𝖇𝖊𝖗 𝖊𝖎𝖓𝖊𝖗 𝕭𝖆𝖓𝖐. 𝕯𝖆𝖘 𝖎𝖓 𝖉𝖊𝖗 𝖂ä𝖍𝖗𝖚𝖓𝖌𝖘𝖛𝖊𝖗𝖋𝖆𝖘𝖘𝖚𝖓𝖌 𝖊𝖎𝖓𝖊𝖘 𝕷𝖆𝖓𝖉𝖊𝖘 𝖆𝖑𝖘 𝖌𝖊𝖘𝖊𝖙𝖟𝖑𝖎𝖈𝖍𝖊𝖘 𝖅𝖆𝖍𝖑𝖚𝖓𝖌𝖘𝖒𝖎𝖙𝖙𝖊𝖑 𝖇𝖊𝖘𝖙𝖎𝖒𝖒𝖙𝖊 𝕲𝖊𝖑𝖉 𝖇𝖊𝖟𝖊𝖎𝖈𝖍𝖓𝖊𝖙 𝖒𝖆𝖓 𝖆𝖑𝖘 𝖂ä𝖍𝖗𝖚𝖓𝖌.

[Lilith Green]

Ich stecke meine Hände in die Taschen meiner Lederjacke.

Eine Papierkarte versperrt mir den Weg. Ich versuche sie herauszufischen, wobei ich mir meine trockenen Hände aufreiße. Ich fluche, blicke dann aber auf die Karte in meiner Hand.

Sie ist von der Modelagentur.

Wie viel Geld bekommt man, wenn man modelt? Zu Anfang dürfte es wirklich nicht viel sein... Jedoch sollte es ein Versuch wert sein.

Ich halte inne. Habe ich das gerade wirklich gedacht? Habe ich gerade wirklich einen Modeljob in Erwägung gezogen?

"Kann ich dich zu einem Drink einladen?", höre ich Ryan fragen, als er seinen Kopf zu mir wendet. Ich ziehe die Nadel aus meiner Haut heraus.

"Ich habe dich vor zwei Minuten kennengelernt", gebe ich von mir und stehe auf. Ich mache meine Hände sauber, da an ihnen noch viele kleine Steinchen vom Abstützen kleben.

"Eben. Bei einem Drink können wir uns näher kennenlernen", antwortet er grinsend. Ich beiße mir kurz auf die Innenseite meiner Wange und sehe zur Seite.

"Na gut. Kostenlose Drinks sind immer gut", murmele ich und lache.

Meine Augen wandern über die Karte, in der Hoffnung das Datum des Castings zu finden.

Ich steige in die U-Bahn, die so stickig ist, dass ich beim Einsteigen befürchte keine Luft mehr zu bekommen. Sie ist warm, ganz im Gegensatz zu dem kalten Wind, der draußen weht.

Ich frage mich, ob mein Vater mich auf die Krankenhaussache ansprechen wird. Er wusste es und hat mich nicht besucht. Wieso sollte er auch? Wir sind wie Fremde.

Ich halte die kleine Pappkarte zwischen meinem Zeige- und Mittelfinger. Dann nehme ich sie wieder in meine andere Hand.

Modeln. Bah. Aber ich brauche das Geld.

Ich weiß, dass mir mein Vater immer irgendwelche teuren Geschenke mitbringt, wenn er von seinen Reisen kommt, aber mir nie Geld gibt. Wahrscheinlich, weil er genau weiß, was ich damit mache.

Scheiß teure Geschenke, die ich gar nicht haben will. Die ich nur bekomme, weil er ein schlechtes Gewissen wegen Moms Tod hat.

Ich seufze während ich mich gegen eine der dreckigen U-Bahnstangen lehne, an denen man sich festhalten kann. Mein Style braucht vielleicht ein neues Upgrade. Zumindest, als Model.

Allein diese Aussage klingt so absurd, dass ich fast einen Lachkrampf bekomme.

"Hier. Das habe ich gefunden. Es ist ein Programm bei dem Menschen wie Ihnen geholfen wird", flüstert er mir zu, während er sich neben mich stellt. Ich sehe von meinem Spind auf.

"Brauche ich nicht", brumme ich. Damit schlage ich meinen Spind zu.

"Doch, ich denke das brauchen Sie"

"Nein, aber danke", gebe ich von mir und drehe mich um. Ich atme tief aus und hoffe, dass er einfach wieder verschwindet.

"Sie können mir nicht entkommen, das wissen Sie oder? Vor allem nicht, wenn Sie gleich bei mir Unterricht haben", ruft er mir hinterher.

"Wenn Sie so überengagiert sind, wieso sind Sie dann an einer Privatschule?"

Damit verschwinde ich entgültig in dem Klassenraum.

Ich steige aus. Es ist wie eine Erleichterung, da ich nun endlich wieder durchatmen kann. Kleine Wölkchen werden durch meinen Atem verursacht.

Mein Handy klingelt und ich nehme den Anruf entgegen.

"Ryan, hi", sage ich mit zusammengebissenen Zähnen.

"Bist du wieder draußen? Weil ich im Krankenhaus bin und dein Zimmer leer ist"

Ein Schmunzeln schleicht sich auf meine spröden Lippen.

"Ja, ich wurde rausgelassen. Sehen wir uns heute Abend? Und bring den guten Stoff mit...Scheiße!", erkläre ich, wobei ich am Ende fluche.

"Was ist los?", fragt er alarmiert, obwohl er es gewohnt ist, dass ich fluche. Ich blicke auf meinen Schuh, der in etwas Klebrigem hängengeblieben ist.

Ich seufze: "Kaugummi"

Mit einem schnellen Ruck löse ich mich daraus und gehe weiter. Mit großen Schritten nähere ich mich dem Ausgang, der nach oben führt. Wenn es hier unten schon so kalt ist, will ich nicht wissen, wie es an der Luft ist.

Mir weht ein dreckiger Stoß Wind entgegen. So, wie immer, wenn man einen U-Bahnschacht verlässt.

Immer noch bin ich unheimlich wütend auf Kayden, weil ich meinen Job verloren habe.

"Ich habe meinen Job verloren", brumme ich genervt.

"Kannst du dann überhaupt das Metamphetamin bezahlen?"

"Ich finde einen Weg", damit lege ich auf.

Seine heißen Lippen liegen auf meinen, während er mich gegen die kalte Steinwand drückt. Mein Atem geht schnell und schwer. Meine Hände fahren über seinen Rücken und ziehen ihn näher zu mir.

"Ryan", hauche ich in sein Ohr, als er mit seinen Lippen meinen Hals hinunterfährt.

Ich schließe meine Augen.

"Dodge"

Ich schrecke zusammen und öffne meine Augen, sodass ich sehen kann, wo die Stimme herkommt. Doch auch ohne zu sehen, wer mit mir spricht, weiß ich, wer hinter Ryan steht.

Ein Blick über seine Schulter bestätigt mich nur. Ich drücke Ryan ein wenig von mir weg.

"Hardin", stoße ich mit viel Luft aus. Ryans Blick durchbohrt meinen Körper, während meiner auf dem braunhaarigen Jungen liegt. Auf seinen grünen Augen.

"Dein Freund?"

Ich schüttele meinen Kopf und gehe an Beiden vorbei.

"Keiner von euch"

-

Mit meiner Hand fahre ich durch meine nassen Haare. Sie fallen über meine Schultern. Obwohl sie schon schwarz sind, sehen sie nass noch dunkler aus.

"Ich und ein Model..."

Bitter lache ich und schmiere mir Conditioner von der Freundin meines Vaters in meine Haare.

Ich will nur meinen Job im Plattenladen zurück. Den verfickten Job im Plattenladen.

Mit meinen Fingern streiche ich über mein Handy. Vielleicht lässt sich Kayden noch einmal überreden...
Nach dem Auftritt sicherlich nicht.

"Niemand will dich hier", flüstert mir das blonde Mädchen zu, als ich an ihr vorbeigehen will. Sie hält mich an meinem Arm fest und dreht mich zu sich.

"Was, ist das hier eine Privatparty? Ich glaube schon, dass man mich hier will. Zumindest Hardin will das", zische ich.

"Nein. Ich meine auf der Welt. Niemand will dich hier"

 drugs [s.m] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt