𝖁𝖊𝖗𝖙𝖗𝖆𝖚𝖊𝖓 𝖇𝖊𝖟𝖊𝖎𝖈𝖍𝖓𝖊𝖙 𝖉𝖎𝖊 𝖘𝖚𝖇𝖏𝖊𝖐𝖙𝖎𝖛𝖊 Ü𝖇𝖊𝖗𝖟𝖊𝖚𝖌𝖚𝖓𝖌 (𝖔𝖉𝖊𝖗 𝖆𝖚𝖈𝖍 𝖉𝖆𝖘 𝕲𝖊𝖋ü𝖍𝖑 𝖋ü𝖗 𝖔𝖉𝖊𝖗 𝕲𝖑𝖆𝖚𝖇𝖊 𝖆𝖓 𝖉𝖎𝖊) 𝖛𝖔𝖓 𝖉𝖊𝖗 𝕽𝖎𝖈𝖍𝖙𝖎𝖌𝖐𝖊𝖎𝖙, 𝖂𝖆𝖍𝖗𝖍𝖊𝖎𝖙 𝖛𝖔𝖓 𝕳𝖆𝖓𝖉𝖑𝖚𝖓𝖌𝖊𝖓, 𝕰𝖎𝖓𝖘𝖎𝖈𝖍𝖙𝖊𝖓 𝖚𝖓𝖉 𝕬𝖚𝖘𝖘𝖆𝖌𝖊𝖓 𝖇𝖟𝖜. 𝖉𝖊𝖗 𝕽𝖊𝖉𝖑𝖎𝖈𝖍𝖐𝖊𝖎𝖙 𝖛𝖔𝖓 𝕻𝖊𝖗𝖘𝖔𝖓𝖊𝖓.
[Lilith Green]
Ich atme noch ein letztes mal tief durch, bevor ich gegen die Tür klopfe, die mich von David trennt. Eine Tür, die zu einem erstaunlich großen Wohnhaus, in einer eher spießigen Wohngegend, gehört. Ich hätte nicht gedacht, dass man als Lehrer, vor allem in dem Alter, so viel verdient. Vermutlich hängt es aber auch damit zusammen, dass er an der teuersten Privatschule Torontos unterrichtet und zudem wahrscheinlich reiche Eltern hat. Das letzte mal, als ich hier war, war es so dunkel, dass ich nicht wirklich viel erkennen konnte.
Nach einer Weile steht er schließlich vor mir. Seine blonden Haare sind zerzaust. Sein weißes Hemd hängt ihm locker und zerknittert vom Körper runter. Eine Haarsträhne fällt ihm ins Gesicht. Dieses verzieht sich zu einem Ausdruck der Überraschung.
"Was machst du hier?", fragt er ebenso überrascht, wie er aussieht. Ich schlucke den dicken Kloß, der in meinem Hals sitzt, hinunter. Ich habe keine Ahnung mehr, wie es ist, nicht high zu sein. Keine Ahnung, wie es ist, in seiner Nähe auf keinerlei Drogen zu sein. Zugegeben, das macht mir Angst.
"Ich wollte dir sagen, dass ich-", setze ich an. Ich will ihm sagen, dass ich wegen ihm clean geworden bin. Doch mein Blick fällt auf die Hand, die sich auf seine Schulter legt. Eine weibliche, dürre Hand. Gefolgt von einer Tussi, die sich hinter ihm auf Zehenspitzen gegen ihn presst.
"Schatz, wer ist das?", platzt sie schließlich verdutzt heraus. Mein Blick fährt wieder zu David. Er scheint mit der Situation gerade viel zu überfordert zu sein. Ist ja auch kein Wunder, wenn die Affäre und die Freundin oder was auch immer sie ist, auf einmal direkt vor einander stehen.
Ich verdrehe meine Augen.
"Jemand, der leider an der falschen Tür geklopft hat. Anscheinend habe ich doch eine Ausfahrt zu früh genommen. Die in Richtung Flachwichser. Aber passt schon", antworte ich schließlich und setze mein fake Lachen auf.
"Was erlaubt sie sich?"
Ich drehe einfach nur um und verpisse mich. Die Erkenntnis, dass er mich betrogen hat oder besser noch, mit mir jemanden betrogen hat, setzt erst auf dem Weg zu meinem Motorrad so richtig ein.
Sie trifft mich wie eine Kugel mitten ins Herz. Vertraut habe ich ihm, wie niemandem sonst. Für diesen Idioten bin ich durch höllen Qualen gegangen. Qualen, die er sich nicht einmal vorstellen kann. Ich könnte ihn eigenhändig erwürgen. Er meinte, dass es nicht nur körperlich ist. Keine dieser Affären, die ein Lehrer mit einer Schülerin hat. Es sei so viel mehr. Mir hätte gleich klar sein sollen, dass er einfach nur ein pedofiler Vollarsch ist, der sich nicht kontrollieren kann. Liebe dachte ich. Absolut lächerlich und ich könnte mich selbst schlagen, wenn ich nur daran denke. Er hat mich in dem schwachsten Moment meines Lebens erwischt und ausgenutzt.
Liebe gibt es doch gar nicht. Wie konnte ich mir nur einbilden, dass es doch so etwas gibt. All seine Worte waren für die Tonne. Lieber wäre ich mir selbst treu geblieben, als ihn in mein Leben zu lassen. Wieso sollte er auch anders sein, als alle anderen Männer? Mein eigener Vater schafft es ja nicht einmal seine vierzig Jahre jüngeren Tussis nicht zu betrügen, warum sollte es David dann können?
Männer sind Arschlöcher, gesteuert von Trieben. Und ich einfach nur dumm. Mein Herz sticht dennoch, wenn ich daran denke, wie viel Vertrauen ich ihm geschenkt habe. Gerade, als ich auf mein Motorrad steige, merke ich, wie mich eine Hand aufhält.
"Was ist?", pampe ich David an, der hinter mir steht und mich zu sich dreht.
"Ich habe nicht dich betrogen, sondern sie."
Ein bitteres Lachen entflieht mir. Es ist schon fast wieder amüsant, wie hirnverbrannt diese Aussage klingt.
"Ist das dein Ernst?", zische ich ihn an. Wie eine giftige Schlange, die ihm gleich den Todesbiss verpasst, wenn er sich ihr weiter nähert. Meine Hände zittern wieder. Nicht wegen der Drogen, sondern wegen meiner Wut. Der Wut, die in mir brodelt, wie ein Vulkan. Zudem wird mir mit jeder Sekunde bewusster, dass er mich anfasst.
Ich blaffe ihn noch an, bevor er antworten kann:"Lass mich los!"
"Lilith, du bedeutest mir mehr, als du denkst. Sie ist meine Verlobte...Keine Ahnung, was sie hier macht!"
Nun kann ich vollends nicht mehr die Kontrolle bewahren. Ich breche in schallendes Gelächter aus.
"Was sie hier macht? Vielleicht ist sie hier, weil sie deine Verlobte ist? Du elender Bastard. Es gab eine Zeit, in der ich wirklich dachte, dass das zwischen uns etwas bedeutet. Aber nur zu deiner Information: Betrügen ist betrügen. Egal wie rum. Und jetzt verpiss dich, ehe ich dir meine Faust ins Maul stopfe!", mit diesem Ausbruch steige ich auf mein Motorrad, das bis jetzt das Einzige in meinem Leben ist, auf das ich mich verlassen kann.
Schon als ich losfahre, spüre ich, wie mir bewusst wird, dass ich nie wieder so etwas wie Vertrauen haben werde. Zuvor gab es vielleicht noch Hoffnung. Wenn auch nicht viel, sie war da. Doch jetzt, nach allem, was passiert ist, kann ich einfach nicht mehr. Wieso sollte ich je wieder jemandem so viel Macht über mich geben?
Die eigentliche Frage sollte sein, warum ich das alles zugelassen habe. Ich brauche jetzt irgendwas, das mich mich ablenkt. Ich mache mich auf den Weg zu dem Club, in dem ich gefühlt mein halbes Leben verbracht habe.
"Lilth, wo warst du?"
"Juckt dich doch nicht wirklich", damit drücke ich ihm genug Geld in die Hand, sodass er mir im Gegenzug gescheites Koks vermittelt.
"Du bist so verdammt abgefuckt", presst Ryan zwischen seinen Zähnen hindurch, ehe er mir was hinhält.
"Ach verpiss dich einfach", murmele ich und stecke das Zeug ein.
Als ich mich umdrehe, sehe ich nur das selbstgefällige Grinsen der Frau, die mich in den absoluten Wahnsinn treibt.
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drugs [s.m]
Fanfiction[Shawn Mendes] „Es gibt für jeden eine Droge. Du musst sie nur finden." Lilith, von gewissen Personen auch Dodge genannt, hat ihr Leben schon lange nicht mehr im Griff. Sie gehört zu der High Society Torontos, die sich das Gehirn mit Drogen wegball...