𝕬𝖓𝖌𝖘𝖙 𝖎𝖘𝖙 𝖊𝖎𝖓 𝕲𝖗𝖚𝖓𝖉𝖌𝖊𝖋ü𝖍𝖑, 𝖉𝖆𝖘 𝖘𝖎𝖈𝖍 𝖎𝖓 𝖆𝖑𝖘 𝖇𝖊𝖉𝖗𝖔𝖍𝖑𝖎𝖈𝖍 𝖊𝖒𝖕𝖋𝖚𝖓𝖉𝖊𝖓𝖊𝖓 𝕾𝖎𝖙𝖚𝖆𝖙𝖎𝖔𝖓𝖊𝖓 𝖆𝖑𝖘 𝕭𝖊𝖘𝖔𝖗𝖌𝖓𝖎𝖘 𝖚𝖓𝖉 𝖚𝖓𝖑𝖚𝖘𝖙𝖇𝖊𝖙𝖔𝖓𝖙𝖊 𝕰𝖗𝖗𝖊𝖌𝖚𝖓𝖌 ä𝖚ß𝖊𝖗𝖙. 𝕬𝖚𝖘𝖑ö𝖘𝖊𝖗 𝖐ö𝖓𝖓𝖊𝖓 𝖉𝖆𝖇𝖊𝖎 𝖊𝖗𝖜𝖆𝖗𝖙𝖊𝖙𝖊 𝕭𝖊𝖉𝖗𝖔𝖍𝖚𝖓𝖌𝖊𝖓, 𝖊𝖙𝖜𝖆 𝖉𝖊𝖗 𝖐ö𝖗𝖕𝖊𝖗𝖑𝖎𝖈𝖍𝖊𝖓 𝖀𝖓𝖛𝖊𝖗𝖘𝖊𝖍𝖗𝖙𝖍𝖊𝖎𝖙, 𝖉𝖊𝖗 𝕾𝖊𝖑𝖇𝖘𝖙𝖆𝖈𝖍𝖙𝖚𝖓𝖌 𝖔𝖉𝖊𝖗 𝖉𝖊𝖘 𝕾𝖊𝖑𝖇𝖘𝖙𝖇𝖎𝖑𝖉𝖊𝖘 𝖘𝖊𝖎𝖓.
[Lilith Green]
"Er hat dich nicht verdient", murmelt Shawn ohne mich anzusehen. Ich schüttele meinen Kopf.
"Ich habe ihn nicht verdient", sage ich.
"Ja. Weil du einen Menschen verdienst, der dich liebt", antwortet er leise. Ich verschlucke mich beinahe an meiner Spucke, so absurd ist die Vorstellung.
"Das wird nicht passieren. Außerdem kennst du mich nicht. Wenn du es würdest, dann würdest du nicht mit mir reden. Dir wäre es egal, wie es mir geht. Du würdest nicht irgendwelche kitschigen Sachen behaupten, die niemals eintreffen werden", sage ich und richte meinen Blick wieder starr auf die Tür.
"Okay", sagt er leise. Es klingt zustimmend, aber zögerlich.
"Wie alt bist du?", frage ich nachdenklich, während ich ihn wieder ansehe.
"Das ist zu einfach"
"Was? Dass du mir dein Alter verrätst?", hake ich nach und streiche mir eine meiner schwarzen Strähnen hinter mein Ohr. Meine Finger sind eiskalt.
"Ja. Es ist zu einfach. Ich kenne deinen Namen nicht, du nicht mein Alter. Frag mich etwas außergewöhnliches", erklärt er. Ich will ihm schon widersprechen, ihm sagen, dass er meinen Namen kennt, als er seinen Finger zu seinem Mund führt. Er zeigt mir still zu sein.
"Sei kreativ"
"Was ist das, ne Quizshow?", gebe ich sarkastisch von mir. Dabei stoße ich Luft aus.
"So ähnlich", lacht er. Sein Lachen klingt ehrlich, aber angestrengt. Müde.
"Okay. Meinetwegen. Was ist deine Lieblingseissorte?"
Der Braunhaarige verzieht sein Gesicht.
"Okay, okay, ich überlege ja schon"
Nach einer Weile sehe ich ihn an.
"Wenn du eine Droge nehmen würdest - oder es vielleicht tust - welche wäre es?"
"Was ist das denn für eine beschissene Frage? Vor allem nehme ich keine Drogen. Ich bin auch nicht so tief in dem Zeug drinnen, dass ich mich da auskenne. Wie bist du denn darauf gekommen?"
Ich zucke mit meinen Schultern.
"Du wolltest etwas kreatives. Da hast du es. Das fragt dich schließlich nicht jeder oder? Außerdem sagt die Droge, die du nimmst, viel über dich aus", antworte ich.
"Was, wenn zu mir keine Droge passt?"
Ich schüttele lachend meinen Kopf.
"Es gibt für jeden eine Droge. Du musst sie nur finden"
"Und die sagt dann etwas über mich aus? Etwas anderes, als dass ich sie nicht mehr alle habe?", fragt er, wobei er erneut sein Gesicht verzeiht.
"Nicht jeder, der Drogen nimmt, macht es, um leichtfertig sein Leben aufs Spiel zu setzen"
Meine Mundwinkel sinken nach unten. Sie sind schwer wie Blei und können nicht anders, als mich in die Tiefe zu ziehen.
"Aber ja", ergänze ich dann noch.
"Zum Beispiel?"
"Nehmen wir Metamphetamin. Umgangssprachlich Chrystal Meth. Durch sie wird Dopamin ausgeschüttet. Und Adrenalin. Sie wirkt schnell und hält lange an, bis zu 16 Stunden oder länger. Man nimmt es, wenn man einen Kick will. Wenn man sich nicht mehr klein und schwach fühlen will. Nicht mehr wie ein Nichts. Das nichts bewegen kann. Man will keine Angst mehr haben", plappere ich drauf los. Es sprudelt wie ein Wasserfall aus meinem Mund.
Meine Stimme bricht.
Abwinkend füge ich hinzu:"Zumindest denke ich, dass es so ist"
Doch es ist zu spät. Die Stille erfüllt bereits den Raum.
"Ich brauche etwas Gutes. Sag mir, was mich meine Ängste vergessen lässt. Sag mir, was mich wieder glücklich macht. Etwas, das schnell geht. Hilf mir", flehe ich den Jungen an, den ich durch fragwürdige Kontakte kennengelernt habe.
"Metamphetamin", sagt er.
Er ist lang und dürr, sieht jedoch für einen Drogendealer ziemlich gesund aus. Er hat eine düstere Aura, wenn man es so bezeichnen will. Mit ihm will man nicht in einer dunklen Gasse landen. Alleine. Dennoch ist es das, was ich gerade tue. Seine Wangen sind eingefallen, aber rosig.
"Macht das nicht richtig schnell abhängig?", frage ich und sehe in seine grauen, leblosen Augen. Sie sind gleichgültig.
"Willst du es oder nicht?", blafft er mich genervt an.
"Ja", gebe ich zögerlich von mir.
"Was machen Sie denn hier? Sie dürften hier nicht sein!", höre ich die Krankenschwester sagen, die das Zimmer betritt. Shawn greift nach meinem Handgelenk. Was macht er da?
Er... Er hält mich fest.
"Es tut mir-"
"Entschuldigung. Sie ist meine Freundin", sagt Shawn in einem Ton, sodass ich es ihm sogar abkaufen würde.
"Seine Freundin genau...", murmele ich. Hat er mir- der, die einfach so in sein Zimmer eingedrungen ist-geholfen?
Niemand würde das für mich machen. Er hat es getan.
"Das tut mir leid! Verzeihen Sie! Dann werde ich nicht weiter stören, ich wollte Ihnen lediglich die Medikamente vorbeibringen"
Lächelnd stellt sie die Medikamente ab.
So einfach ist es? Wozu schleiche ich mich überhaupt noch an ihnen vorbei?
Schnell, ohne mich nochmals groß zu beachten, verlässt sie das Zimmer.
"Wieso hast du das gemacht? Du kennst mich erst seit heute", frage ich entsetzt, als sie die Tür hinter sich geschlossen hat.
"Weil ich wissen will, welche Droge zu dir passt", sagt er lächelnd.
Einen Moment herrscht Stille.
"Metamphetamin", sage ich.
"Ich glaube zu mir auch", sagt er dann.
Ich kenne ihn nicht. Ich kenne seine Abgründe nicht. Aber ich kann es mir bei ihm nicht vorstellen. Er sieht viel zu glücklich aus.
"Danke", sage ich und widme ihm ein schwaches Lächeln.
"Für was?"
"Du weißt für was"
Dann winke ich ihn kurz zu und bewege mich auf die Tür zu. Mit einem Handgriff mache ich sie auf und verlasse das Zimmer.
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drugs [s.m]
Fanfiction[Shawn Mendes] „Es gibt für jeden eine Droge. Du musst sie nur finden." Lilith, von gewissen Personen auch Dodge genannt, hat ihr Leben schon lange nicht mehr im Griff. Sie gehört zu der High Society Torontos, die sich das Gehirn mit Drogen wegball...