- Chapter 9

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Dienstag, 21.02.2018

"So, heute machen wir Physiotherapie!", beschloss Jimin am nächsten Morgen, sobald er sah, dass ich meine Augen geöffnet hatte. "Guten Morgen, auch.", wünschte ich ihm und Kookie verschlafen. "Morgen.", sagte Kookie freundlich und rieb sich die Augen. "Ich möchte bitte erstmal was essen, weil sonst bin ich nicht fit für deine Übungen!", wehrte ich mich gegen ChimChim, woraufhin er mir die gestern angefangene Packung Cornflakes zuwarf. "Dankeschön.", entgegnete ich lächelnd. "Aber beeil dich, ich bin grade so gut in Stimmung. Außerdem willst du doch auch endlich wieder laufen können.", befahl er. "Naja, also auf deinen Armen getragen zu werden war schon ganz gemütlich.", sagte ich ehrlich. Kookie zog die Augenbrauen hoch als er das hörte. Ja, er shippt uns, ich merke das.

Nachdem ich das "Frühstück" ziemlich hinausgezögert habe, konnte ich mich leider nicht mehr vor Jimin's Übungen drücken.
"Soo, also was schaffst du denn schon alles von alleine?", forderte er mich auf loszulegen. Ohne Probleme setzte ich mich hin, doch mein eines Bein streikte immer noch komplett. "Was ist mit dem anderen Bein?", fragte er. Wortlos stellte ich das andere Bein also auf. "Weiter geht's nicht.", sagte ich. "Kannst du nicht versuchen so aufzustehen?" Ich versuchte es also, doch scheiterte sofort. Wie vor 2 Tagen in der Schlucht knickte ich wieder komplett ein, als ich meinen Körper anhob.
Jimin überlegte.

"Helf mir mal.", sagte er schließlich zu Kookie. "Du nimmst ihn unter den Armen und ich an der Hüfte.", beschloss er und Kookie zögerte nicht.
Endlich war ich wieder aufrecht, zwar stand ich nur auf einem Bein, aber nach fast 3 Tagen ist das ein sehr gutes Gefühl. "Wow, du kannst stehen!", meinte ChimChim stolz. Er ließ meine Schulter los, sodass ich jetzt alleine stand - auf einem Bein. Doch mein Gleichgewicht konnte ich blöderweise nicht lange halten, weshalb ich dann nach links auf Jimin umkippte. "Auaah!", rief ich vor Schmerz als wir beide auf dem Waldboden aufprallten. Er auf dem Rücken und ich lag auf dem Bauch quer über ihm.

"Hallo?! Hilft uns vielleicht mal jemand?", fragte Jimin, als Kookie einfach nur amüsiert neben uns stand. "Achso ja, sorry.", entgegnete er grinsend und machte extra langsam, dass wir so lange wie möglich aufeinander lagen. "Mach jetzt! Mein Bein tut weh!", rief ich genervt.

Als wir beide wieder nebeneinander saßen, bemerkte ich, dass mein Bein, was eben noch höllisch wehgetan hat, aufrecht stand. "Geht doch.", sagte Jimin und lächelte. Ohne Vorwarnung nahm er mein Bein und streckte und beugte es wieder. "Auaah! Spinnst du?!", schrie ich, fragte mich jedoch kurz darauf warum eigentlich. So sehr tat es gar nicht weh. "Das war doch keine Physiotherapie! Physiotherapie geht man langsam an...", meinte ich genervt. "Aber jetzt klappt's doch wieder." Ich traute mich und bewegte mein Bein selbst. Und es tut wirklich nur kaum weh! "Oah, ich liebe dich, ChimChim!", rief ich glücklich, sprang auf und umarmte endlich meinen Lebensretter.
"Naww...", schwärmte Kookie lächelnd.
Wir lösten uns wieder und auch Jimin lächelte.

Erst jetzt fingen auch die anderen zwei an etwas zum Frühstück zu essen. Ich trank nur noch ein paar Schlucke Wasser.

Ich weiß noch nicht ganz warum, aber ich fühle mich hier am richtigen Platz. Ich kann endlich selbst Verantwortung für mich tragen. Ich werde von niemandem gehetzt. Ich habe innerhalb der letzten drei Tage zwei Menschen kennengelernt, die mir total syphatisch rüber kommen und denen ich mein ganzes Leben anvertrauen konnte. Ich fühle mich gut in deren Gegenwart. Immerhin hat mir einer davon auch das Leben gerettet. Irgendwie sind sie für mich wie eine zweite Familie geworden - innerhalb von drei Tagen.

"Mir geht's genauso.", sagte ChimChim lächelnd zu mir. Verwirrt schaute ich zu ihm. "Hab ich das gerade laut gesagt?" - "Laut und deutlich.", meinte er lachend. Ich konnte spüren wie mir die Röte ins Gesicht stieg. "Fuck.", sagte ich leise zu mir selbst und lächelte verlegen. "Alles gut, ich fühle mich bei euch ja auch wohl.", nahm mir Jimin ein bisschen das Schamgefühl.

- Jimin POV -

Plötzlich verwandelte sich Yoongi's Lächeln in ein einen erschrockenen Blick, der direkt hinter mich führte. "Scheiße!", sagte er leise. Fragend drehte ich mich um. Ein Mann lief in der Ferne auf uns zu. "Wir müssen hier weg. Jetzt!", rief Yoongi. Skeptisch blickte ich zu ihm. "Los!!", rief er erneut als er merkte, dass Kookie und ich keine Anzeichen machten. "Man, das ist mein Stiefvater! Wenn der mich kriegt, dann bin ich weg - für immer!", erklärte er hektisch. Erst jetzt realisierten wir den Ernst der Lage. Nur meinen Rucksack Griff ich noch und rannte dann so schnell ich kann in Richtung des Theaterhauses. Die anderen zwei folgten mir, dachte ich. Doch neben mir rennen sah ich nur Kookie. Yoongi lag ziemlich weit zurück und stolperte immer wieder.
Ohne zu zögern drehte ich um und rannte zu ihm zurück. Sein Stiefvater rannte selbst auch und war nicht mehr als 10 Meter hinter uns. "Spring auf meinen Rücken!", forderte ich Yoongi auf und er tat was ich sagte. Ich rannte. Es fühlte sich an als würde ich um mein Leben rennen. Yoongi's Arme waren um meinen Hals geschlungen und seine Beine um meine Taille. Er ist zwar wirklich nicht schwer für seine Größe, aber trotzdem noch schwer genug um viel Kraft aufwenden zu müssen. Und trotzdem rannte ich, als würde eine Menge davon abhängen. Und irgendwie tut es das auch. Ich will nicht, dass Suga weg ist.

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Guten Tag/Abend! Also ein paar Yoonmin-Momente waren ja schon dabei. ^^ Feedback? :)
- Nika

22. Juli 2018

[✓] lifesaver ❥ yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt