Montag, 27.02.2018
Wieder zwei Tage später gingen wir wieder zusammen in die Stadt, um uns was zu essen und zu trinken zu holen. Gestern waren die Läden zu, genauso wie donnerstags auch. "Heute irgendwelche Wünsche?", fragte Jimin als wie los liefen. "Heute darfst du ganz alleine entscheiden.", antwortete ich lächelnd und klopfte ihm auf die Schulter. Auf dem Weg in die Stadt blieb es relativ ruhig zwischen uns. Nachdem wir die letzten Tage hauptsächlich geredet haben, sind uns die Gesprächsthemen ausgegangen. Trotzdem schafften wir es auch ohne Reden in die Innenstadt.
Irgendwann bemerkte ich, dass Jimin direkt in die Richtung des Ladens meiner Mutter lief. "Du bleibst hier!", befahl er mir und ging direkt auf den Eingang zu. Erst jetzt checkte ich, dass er bei meiner Mutter klauen wollte. "Jimin, stop!", rief ich ihn zurück, woraufhin er sich fragend umdrehte. "Das ist der Laden von meiner Mum, du kannst da nicht klauen, sie braucht das Geld!", flehte ich ihn an. "Oh... Das... Fuck.", versuchte er einen Satz aneinander zu reihen. Seine Wangen wurden rot und sein Kopf senkte sich. "Sag mir jetzt bitte nicht, du hast da schon öfter geklaut.", warnte ich ihn und hoffte auf eine Verneinung. "Das hier ist... einer meiner Stammläden.", gab er zu und ich konnte ihm seinen Scham ansehen. "Bitte nicht mehr hier. Klau bei irgendwelchen Schnöseln, aber nicht bei meiner Mutter.", sagte ich. "Tut mir Leid, wirklich. Das wusste ich nicht. Ich hab die Kassiererin nie gesehen.", entschuldigte er sich.
Auf meinen Wunsch gingen wir also weiter in die Stadt. Vor einem sichtlich reicheren Geschäft entschied sich Jimin dazu, dort irgendwas zu klauen. "Pass auf dich auf.", warnte ich ihn bevor er den Laden betrat. Ich wartete draußen in einer Gasse zwischen den Gebäuden.
Vor Angst, dass er erwischt wird, biss ich auf meinen Fingernägeln herum. "Bitte, lass alles gut gehen.", flüsterte ich leise zu mir selbst. Eigentlich ist Jimin ja der Profi in sowas, also müsste ich mir weniger Sorgen machen, aber auch Profis machen Fehler. Wenn diese reicheren Geschäfte verstecktere Kameras haben, dann kann er schnell mal am Arsch sein.
"Geschafft!", rief er und sprang plötzlich von der Seite in mein Blickfeld. "Das ist eine der größten Ausbeuten, die ich je machen konnte. Da war kaum was los und Kameras gab es auch nur drei.", meinte er stolz. Ich lächelte nur erleichtert.Wir liefen weiter durch die Stadt. Unser Ziel waren öffentliche Toiletten bei einer U-Bahn-Station. Dort wollten wir das tun, was man auf Toiletten eben tut. Uns ging es beiden auf die Nerven, ständig im Wald hinter irgendwelchen Bäumen und Büschen verschwinden zu müssen. "Was ist eigentlich mit Waschen?", fragte ich. Wir haben beide, mindestens seit Jimin mich gefunden hat, nicht mehr geduscht. Er blieb stehen und ich tat es ihm gleich. Sein Gesicht näherte sich meiner Schulter, dann schniefte er meinen Geruch ein. "Du stinkst nicht, du riechst voll gut nach Wald.", meinte er. Verstört schaute ich ihm in die Augen. Sie sind wirklich fast schwarz. "Wir duschen irgendwo in einer öffentlichen Dusche. Oder wir springen in einen See.", meinte er herausfordernd. "Im Februar?" - "Ja." -"Bist du verrückt?" - "Kann man so sagen. Aber ich wärme dich danach. Ich mach das ständig..."
Nachdem wir unsere Bedürfnisse auf der Toilette erledigt haben, schlenderten wir trotzdem noch ein bisschen weiter durch die Stadt. Als wir ein paar Gassen entlang liefen, trafen wir auf noch viele andere Obdachlose, die bettelnd oder schlafend in einer Ecke kauerten. Es ist sowas von traurig das ganze Elend der Menschheit zu sehen und vor allem selbst zu erleben. Es ist unfair, dass die Leute hier überwiegend unschuldig sind und nur wegen irgendwelchen Firmen-Bankrotts auf der Straße Leben müssen.
Am Ende der Gasse hörten wir beide das klägliche Miauen einer Katze. Fragend schauten wir uns um. Ein weiterer Maunzer folgte. Jimin machte einen Schritt auf die Häuserreihe rechts von uns zu. Ich folgte ihm und es war näher. Verwirrt suchte er weiter. Kurzerhand stützte er sich auf einem Fensterbrett ab und sprang gekonnt auf ein Vordach. "Hier ist immer noch keine Katze.", sagte er, suchte aber trotzdem weiter. "Schau mal, ob sie irgendwo reingekrochen ist.", rief ich von unten zu ihm nach oben. "Aha, hier bist du ja!", sagte er irgendwann. "Hast du sie?" - "Ja!", antwortete er. "Fuck, ich krieg sie hier nicht raus. Kannst du mir helfen?", fragte er verzweifelt und ich hörte die Katze wieder. Ohne zu zögern kletterte ich ebenfalls auf das Vordach. Dort sah ich eine kleine schwarze Katze in einem Spalt zwischen der Hauswand und einer Eisenplatte stecken. "Geh mal da hinter und drück von unten die Katze hoch.", forderte er mich auf. Gesagt - getan. Gleichzeitig drückte ich die Eisenplatte so gut es geht zur Seite, um dem Kätzchen mehr Platz zu verschaffen. Dann hielt Jimin sie endlich in der Hand. Liebevoll strich er ihr schwarzes Fell glatt. "Na du Kleine, was machst du denn da?", redete er mit der Katze. "Gott, ist die süß!", schwärmte er. "Wie oft willst du eigentlich noch der Lebensretter von irgendwem oder irgendwas sein?", fragte ich. "Ich finde, du solltest einen Nobelpreis dafür bekommen.", meinte ich. "Übertreib nicht.", sagte er mit hochgezogener Augenbraue. "Ist doch so..." - "Für sowas gibt es nicht mal einen Nobelpreis." Vollkommen auf die Katze fokussiert, kraulte er ihren Nacken. "Ich nenne sie...", er überlegte, "Katze." Verwirrt schaute ich ihn an. "Was ist das denn für ein Name?", beschwerte ich mich über seine Unkreativität. "Sie heißt ChimChim, weil du sie gerettet hast. Egal, ob Junge oder Mädchen. Punkt.", beschloss ich. "Ich will sie mitnehmen.", meinte er. "Die gehört doch bestimmt jemandem. Außerdem bräuchten wir dann auch noch Katzenfutter.", entgegnete ich. Er seufzte. "Ciao, Katze." - "ChimChim.", verbesserte ich ihn. Wir kletterten wieder vom Dach und machten uns auf den Weg zurück in den Wald.
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Tuten Gag. Bin aus dem Urlaub zurück. ^^ Dieses Kapi hab ich in der Schule schon mal vorgeschrieben, haha. xd War zwar eher so ein Filler-Kapitel, aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. :) Und in 3 bis 4 Kapiteln wird gaaanz vielleicht ein Smut kommen, wer weiß, hehe. ;) Schönen Tag wünsch ich noch. :3
- Nika21. August 2018
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[✓] lifesaver ❥ yoonmin
Fiksi PenggemarWas ist wenn aus einem einfachen Spaziergang im Wald ein Überlebenskampf wird? Man gibt die Hoffnung auf, irgendwie sein Leben fortsetzen zu können und will einfach nur noch möglichst schmerzlos sterben. Doch das Glück begeleitet dich. Ist es Zufall...