Mittwoch, 01.03.2018
"Lass ihn, verdammt nochmal, los!", schrie ich meinen Stiefvater mit allen Leibeskräften an und rannte auf ihn zu. Doch ich kam nicht weiter. Ich rannte und rannte, aber er entfernte sich nur immer weiter von mir. "Lass ihn los!", rief ich und streckte meine Hand zu Jaemin, der im kräftigen Griff meines Stiefvaters gefangen war. "Yoongi!", weinte mein kleiner Bruder laut und hielt mir ebenfalls seine Hand entgegen. Doch die Entfernung ist zu groß um sie zu halten. "Komm zurück!", schrie ich. Wild zappelte er unter den Armen seines Vaters, konnte sich jedoch nicht befreien.
"Hilfe! Wir brauchen einen Arzt!", wurde ich ruckartig aus meinem Alptraum geweckt. Vielleicht ist es ganz gut so. Schweißgebadet raffte ich mich von Jimin's Schoß auf und rieb mir die Augen. Bevor ich irgendwas anderes tat schaute ich auf die Wanduhr. 5:33 Uhr. Was zur Hölle? Auch Jimin hatte seine Augen mittlerweile geöffnet und starrte verwirrt in seine Umgebung. Ach stimmt, wir sind ja noch im Krankenhaus. Plötzlich stürmten zwei Ärzte an uns vorbei. "Was ist denn so früh schon passiert?", fragte ich schon fast im Schlaf. "Keine Ahnung, dort drüben ist die Notaufnahme.", meinte Jimin und lehnte sich wieder zurück. Ich atmete tief ein und aus und legte mich wieder zurück auf seinen Schoß. "Kookie wird stolz auf uns sein.", murmelte er mit wieder geschlossenen Augen vor sich her. "Was?" Er blieb ruhig. Hat er das nicht gestern in der Sauna auch gesagt? "Ich weiß genau was du träumst, ChimChim.", flüsterte ich grinsend und versuchte weiter zu schlafen.
"Yoongi?", rüttelte Jimin mich wach. "Hm?", fragte ich im Halbschlaf. "Wir dürfen zu Tylee.", sagte er. Als ich das hörte war ich sofort wach. "Was? Wann? Jetzt?" - "Chill.", sagte er und zeigte auf eine Scwester neben ihm. "Oh, guten Morgen.", grüßte ich. "Morgen.", sagte sie zurück. "Der Kleinen geht es besser und ihre Mutter wird auch gleich benachrichtigt. Bevor ihre Mutter zu ihr darf, können Sie sie noch ein letztes Mal sehen. Ich denke, dann können Sie gehen. Höchstwahrscheinlich wird die Polizei noch auf Sie zukommen wegen der ganzen Sache, aber damit haben wir dann nichts mehr zu tun.", erklärte sie. "Können wir jetzt zu ihr?", fragte ich hibbelig. "Ja, folgen Sie mir." Wir taten was sie sagte und liefen der Schwester wie Enten hinterher.
- Jimin POV -
"Hier wären wir. Leise sein bitte.", sagte sie als wir vor einer Tür ankamen. Sie öffnete sie und trat mit uns herein. Da konnte ich Tylee schon in einem kleinen Bett mit diversen Schläuchen in der Nase und am Arm sehen. Irgendwie spürte ich Stiche in meinem Herzen, sie da so liegen zu sehen. Wie kamen näher und sahen die Kleine ruhig atmen, die Augen geschlossen. Ich hoffe die Mutter ist nicht so kalt zu ihr, wie der Vater oder wer auch immer sie da ausgesetzt hat. "Hallo Tylee.", flüsterte ich. "Ich hoffe du wirst eine tolle Kindheit haben und die geht es bald besser.", sagte ich und hoffte, dass das genau so bei ihr ankommt. Yoongi blieb still, aber er dachte sich bestimmt auch irgendwas in der Art. "Ich bin froh, dass wir dich retten konnten.", flüsterte ich noch und dann verließen Yoongi und ich auch wieder das Zimmer und sahen Tylee wahrscheinlich erstmal das letzte Mal. Als wir aus der Tür gingen und den Gang gerade wieder zurück laufen wollten, kam uns eine Frau im Rollstuhl entgegen. Das muss bestimmt die Mutter sein. In Gedanken wünschte ich den beiden viel Glück, ließ mich dann aber nicht weiter von meinem Weg ablenken.
"Hey!", rief die Frau plötzlich hinter uns her und wir drehten uns beide fragend um. "Sind Sie diejenigen, die meine Tochter gefunden haben?", wollte sie wissen. "Er.", sagte Yoongi und zeigte auf mich. Ich rollte die Augen. "Einen Moment, warten Sie bitte hier.", forderte sie uns auf. Verwirrt schauten Yoongi und ich uns an und lehnten uns gegen die Wand. Die Frau ging währenddessen zu Tylee ins Zimmer. Dann konnten wir ein erleichtertes Schluchzen aus dem Zimmer wahrnehmen.
"Danke!", sagte sie mit einem leicht verweinten Gesicht als sie wieder vor uns stand. "Gerne, passen Sie bitte auf die Kleine auf.", sagte ich. "Ich versuche mein Bestes. Aber jetzt wo mein Freund... Ex-Freund weg ist...", meinte sie verzweifelt. "Sie schaffen das.", sprach Yoongi ihr Mut zu. "Ich hoffe es.", sagte sie. "Ich glaube an Sie, wenn Sie es wollen, schaffen Sie alles!", meinte ich lächelnd, worauf sie mich ebenfalls anlächelte.
Dann war es irgendwie ruhig und jeder schaute irgendwo anders hin. Nur Yoongi lehnte sich an die Wand und wechselte seinen Blick skeptisch zwischen mir und Tylee's Mutter. "Ist was?", fragte ich ihn. "Nein, nichts. Du und sie, ihr...", sagte er, redete seinen Satz allerdings nicht zuende.
- x -
Sorry, aber der Cut musste sein. Nächstes Kapi wird toll, ich verspreche es euch. ^^
Annyeong.
- Nika29. September 2018
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[✓] lifesaver ❥ yoonmin
FanfictionWas ist wenn aus einem einfachen Spaziergang im Wald ein Überlebenskampf wird? Man gibt die Hoffnung auf, irgendwie sein Leben fortsetzen zu können und will einfach nur noch möglichst schmerzlos sterben. Doch das Glück begeleitet dich. Ist es Zufall...