"Bleib stehen, du Dreckshund!", schrie Yoongi's Stiefvater uns hinterher. Wir kamen dem Theaterhaus immer näher. Kookie war schon dort, wartete jedoch auf uns. "Wir hängen ihn ab!", freute sich Yoongi auf meinem Rücken.
Endlich am Theaterhaus angekommen, sprangen wir alle zu dritt in eine Mulde vor dem Kellerfenster. Durch zwei Büsche, die davor standen, hofften wir, dass sein Stiefvater uns nicht entdeckt. "Scheiße!", fluchte er direkt vor den Büschen als er merkte, dass er uns verloren hat. "Ich krieg euch noch!", rief er wütend und lief zurück in die Richtung, aus der er kam.
Leise atmeten wir erleichtert aus, als er endlich weg war. "Ich hatte Angst um mein Leben...", gab Suga offen zu. "Ich auch.", stimmte ich ihm zu. "Ich wollte nicht, dass du weg bist!", rutschte es mir raus und ich wusste sofort, was Kookie gleich tun wird. "Naww...", schwärmte er schon wieder von uns. Yoongi und ich rollten die Augen.
Langsam und vorsichtig schlichen wir aus unserem Versteck wieder heraus. Da ich es nur geschafft habe den Rucksack mitzunehmen, sollten die eine Packung Cornflakes und die Decke noch im Wald liegen. Wenn Yoongi's Stiefmonster das Zeug nicht mitgenommen hat, weil vorstellen kann ich mir bei dem mittlerweile alles.
Immer noch mit leichtem Herzrasen liefen wir also zu unserem Nachtplatz zurück und stellten mit Staunen fest, dass alles noch da war. Yoongi griff sofort nach der Cornflakes-Packung und fing an "Frust" zu fressen. "Pass auf, dass du nicht dick wirst.", sagte ich lachend zu ihm. "Ich? Dick?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. "Ich werde nicht dick. Mein Gewicht kommt von meinem Kopf.", meinte er, worauf ich ihn skeptisch anschaute. Auf einmal zog er seine Jacke und das darunterliegende Shirt hoch. "Das ist doch kein Fett?!", sagte er, doch ich war auf seinen Körper konzentriert. Wow. Also die Linien seines Sixpacks sind schon sehr gut angedeutet. "Wo du Recht hast, hast du Recht.", sagte ich und verharrte mit meinem Blick auf seinem Bauch bis er seine Klamotten wieder fallen ließ. Ich hoffe er weiß, was er gerade riskiert, wenn er seine Bauchmuskeln in der Gegenwart seines schwulen Freundes zeigt. Kookie freut sich sowas zu sehen.
Als dann später der Nachmittag anbrach, aßen wir die Brötchen. "Wir müssen aufpassen, dass sich dein Vater nicht nachts hier anschleicht.", meinte Kookie. "Stiefvater.", wurde er von Suga verbessert. "Oder wir müssen uns halt wieder einen neuen Platz suchen.", schlug ich vor. "Und wo? Wir haben hier nur die zwei Wälder. Der nächste andere Wald mit Zugang zur Stadt ist am anderen Ende der Stadt.", sagte Yoongi. Wir überlegten alle, sodass es still wurde. Nur das Beißen in die Brötchen war zu hören.
"Das Theaterhaus?", war schließlich Kookie's Vorschlag. "Die Hintertür zum Keller ist immer offen. Und wir haben es dort endlich mal warm.", sagte er. Wieder wurde überlegt. "Eigentlich keine schlechte Idee, aber wir müssten ständig überwachen, ob jemand kommt. Und da sind alle zwei Tage irgendwelche Aufführungen, heißt, wie müssten uns dauernd verstecken.", meinte Yoongi und die Idee war schnell wieder gestrichen.
"Und in die Stadt will ich echt nicht wieder zum Schlafen. Da muss man Angst haben, dass man von irgendwelchen Jugendlichen angesprüht wird, während man schläft, weshalb ich ja unteranderem jetzt auch froh bin hier zu sein.", sagte Kookie.
"Wir bleiben erstmal hier - einer hält Wache. Immer in Schichten.", sagte ich schlicht. "Okey.", stimmten mir die anderen zwei gleichzeitig zu.Bis es soweit war, halfen Kookie und ich Yoongi dabei, bald wieder laufen zu können. Wir machten einen kleinen Spaziergang durch den Wald und versuchten auch mit ihm zu joggen, was tatsächlich kurzzeitig funktionierte. Danach hat er leider einen Krampf in der Wade bekommen.
"Willst du eigentlich keine Ausbildung oder so machen?", fragte ich Suga, als wir wieder zurück an der Feuerstelle saßen. "Hm... Später vielleicht. Aber mir macht das gerade verdammt Spaß mit euch in der Wildnis zu leben und ich glaube ich mach das auch noch ein paar Wochen mit euch.", antwortete er lächelnd. "Und dann, wenn ich arbeite und endlich mein eigenes Geld verdiene, kaufe ich eine Wohnung und ihr dürft mit einziehen.", plante er seine Zukunft. "Jetzt warte erstmal ab. Vielleicht überlebst du die Wildnis gar nicht.", scherzte ich. "Naja... Dann sterbe ich eben. Die Wildnis ist trotzdem besser als der Rest und ich werde das durchziehen.", meinte er ehrgeizig. "Keine Angst, Sugi. Ich passe auf, dass du hier lebend wieder raus kommst.", sagte ich und merkte erst im Nachhinein, was ich da gerade gesagt habe. Kookie war natürlich sofort schon wieder dabei, imaginäre Herzen in die Luft zu malen.
Der Rest des Tages verging und es fing langsam wieder an zu dämmern. Da die erste Packung der Cornflakes schon leer war, fingen wir also die zweite an. "Das nächste Mal wenn wir essen holen, will ich auch mal ein bisschen Obst essen.", sagte Kookie. "Ich auch.", meinte Yoongi. "Muss ich eine Einkaufs- äh... Klauliste schreiben?", fragte ich lachend. "Ähm ja, also Obst, dann hätte ich gerne wieder diese leckeren Sandwiches, Schokolade wäre auch mal ganz nett. Und zum Trinken... Ach, da ist es mir egal.", ratterte er seine Wunschliste runter. "Sonst noch was?" - "Pizza. Die können wir über dem Feuer warm machen.", meinte Kookie. "Ihr habt ja Vorstellungen...", sprach ich meine Gedanken extra laut aus und gab mir einen Facepalm. Genüsslich beendeten wir dann auch unser Abendessen.
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Hach, wie ich Yoonmin liebe... Wenn ich mir diese ganzen Yoonmin Momente in der Story so vorstelle, krieg ich nh Gänsehaut... Bei euch so? ^^
- Nika23. Juli 2018
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[✓] lifesaver ❥ yoonmin
Fiksi PenggemarWas ist wenn aus einem einfachen Spaziergang im Wald ein Überlebenskampf wird? Man gibt die Hoffnung auf, irgendwie sein Leben fortsetzen zu können und will einfach nur noch möglichst schmerzlos sterben. Doch das Glück begeleitet dich. Ist es Zufall...