41.Die Nacht der Kissenschlacht

228 14 3
                                    

P.o.v Curry

Verdutzt sah ich zu ihr hoch. Was meinte sie mit 'ich weiß'?
Bevor ich irgendetwas sagen konnte, setzte sie ihre Rede fort.
,,Ich wusste es schon die ganze Zeit."
Ich war verwirrt. Sie wusste schon die ganze Zeit über uns bescheid?
,,Du weißt doch noch als ich bei Freunden war über die Nacht und früh am Morgen wieder kam nur um dich kurz zu sehen."
Ich konnte nur vermuten, welche Nacht sie meinte. In dieser Nacht war Tobi bei mir. Er wollte nicht zu Ali deswegen übernachtete er bei mir, wo ich erstmal den Kakao auf seinem Pulli verschüttete und wir eine Kissenschlacht machten. Bei dieser Erinnerung musste ich leicht grinsen.
,,Als ich früh zurück kam, bemerkte ich die Schuhe und die Jacke, von einer anderen Person. Die Kleidung ist mir noch etwas in Erinnerung geblieben wegen dem Doppeldate und als ich dann den Schrei von Tobi hörte, dachte ich mir schon, dass Tobi zu Besuch war. An sich wäre dies ja kein Problem, aber dass er sich unter dem Bett verstecken musste und das auch noch Oberkörperfrei fand ich dann doch etwas merkwürdig, weswegen ich dich, nachdem wir uns küssten, anlog, dass sie draußen auf mich warten würden und ich wieder gehen müsste. In Wahrheit blieb ich hinter der Tür stehen und belauschte euch."
Ich ahnte schlimmes. Sie wusste schon ab diesem Tag bescheid? Sie hat nie etwas gesagt.
,,Und dann hörte ich diesen Satz. Dass der Kuss nur gespielt war und es dir nicht gefallen hatte. Dass du nicht dieses Kribbeln bei mir verspürtest wie bei Tobi. Und ab da war es aus mit mir. Ich war geschockt und rannte aus dem Haus. Wochen danach wolltest du mir immer wieder irgendetwas wichtiges sagen und ich dachte immer, dass jetzt dein Outing kommt, aber du hast dich immer wieder rausgeredet. Ich hab einfach mitgespielt. Ich wollte dich nicht verlieren, Kevin. Ich wollte weiterhin mit dir zusammen sein, auch wenn du mich nicht so liebtest wie Tobi. Ich hab alles probiert um dich bei mir zu halten. Und das tut mir leid. Ich hätte dich einfach gehen lassen sollen. Ich hätte nicht so tuen dürfen, als hätte ich nichts bemerkt, dann wäre das alles nicht passiert. Ich hätte dich einfach gehen lassen sollen."
Jetzt brach Tami in Tränen aus. Ich war sprachlos. Das konnte sie doch nicht ernst meinen. Sie gab sich selbst dafür die Schuld?!
,,Tami! Du bist an rein gar nichts schuld, was vorgefallen ist. An nichts! Es war alles meine eigene Schuld. Ich hätte es dir erzählen sollen."
Sagte ich mit Tränen in den Augen. Sofort ging ich auf sie zu und drückte sie ganz fest an mich.
,,Ich hab es aus dem selben Grund getan."
flüsterte ich nun gegen ihre Schulter.
,,Ich wollte dich nicht verlieren"
Als wir uns nach einer Weile lösten grinsten wir uns an und mussten aus irgendeinem, mir unerklärlichen Grund lachen.
,,Wir sind aber auch echt dumm..."
brachte Tami lachend heraus.
,,Wir hätten nur den Mund öffnen müssen und haben es aus Angst davor, den anderen zu verlieren nicht gemacht."
Ich wusste nicht genau warum, aber die Situation war einfach zu komisch, dass wir nicht mehr aufhören konnten zu lachen. Die Trauertränen von eben formten sich zu Lachtränen und nach einer Weile steckten wir sogar Tobi mit an.
Ich probierte mich kurz zu beruhigen und legte meine Hand auf Tami's Schulter.
,,Freunde für immer?"
Sie legte mit einem Lächeln auch ihre hand auf meine Schulter.
,,Für immer und ewig."
Und somit ließen wir den Tag schön verklingen, mit ein klein bisschen Alkohol, zumindest für die anderen, für mich wirklich nur einen kleinen Schluck und dann sanken wir irgendwann alle ins Bett. Tobi und ich in einem Zimmer zu zweit und Tami in dem anderen. Sie bestand darauf, dass Tobi und ich in einem Zimmer schliefen und wehe ich währe am nächsten Tag noch Jungfrau, aber das hatte sie natürlich nur unter Alkoholeinfluss gesagt mit einem breiten Grinsen. Sie schien locker damit umzugehen, was ich überhaupt nicht erwartet hätte. Wahrscheinlich hatte sie schon ab diesen Tag der Kissenschlacht probiert damit klarzukommen und mich schon von diesem Moment an als einen einfachen Freund gesehen.

Currbi in loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt