Kapietel 35

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Jay's Sicht:

Es ist in Monat vergangen, an dem Brayen gestorben ist, oder auch nicht. Luc ist täglich in der Gemeinde um auf die Listen zu schauen, welcher Soldat aus der Gegend nach dem Bombenanschlag gefunden wurde, wer wieder zu seiner Familie darf. Wenn sie nicht am lernen ist, dann sitzt sie einfach nur da und starrt ihr Handy an. Sie hofft, dass er anruft. Das irgendjemand anruft um ihr zu sagen, dass er lebt oder das sie aufhören kann sich Hoffnungen zu machen und endlich wieder in frieden weiter machen kann. Unsere Freunde haben alle höchstes Missverständnis für die Situation. Behutsam versuchen wir sie wieder ins leben zu holen. Nehmen sie mit ins Kino, schleppen sie auf ein Konzert, oder sogar zu ein paar Vorlesungen die sie sich sonst immer online anschaut, doch überall ist sie nur zur hälfte dabei. Ich wundere mich, dass ihre Mauern immer noch stehen. Ich wundere mich, dass sie noch nichts an Emotionen zu dieser Sache zeigt. Emilia hat mich auch schon angesprochen, dass es Luc nicht gut geht, doch kann man nichts machen. Diese Hürde muss sie selber meistern. Erst wenn sie es wahrgenommen hat, kann ich ihr helfen. Vorher kommt keiner an sie heran.

Luc's Sicht:

,,Luc wir wollen heute alle bei Zac grillen. Zieh dir was hübsches an und komm mit." Jay steht heben meinem Bett. ,,Nein danke. Ich habe keine Lust. Außerdem ist es Mitten in der Woche und ich muss noch für die nächste Klausur lernen." ,,Du hast schon die letzten zwei Tage für ein Fach gelernt für das man nur auswendig lernen muss! Du hättest dir das nicht mal anschauen brauchen! Außerdem ist es jetzt genug mit Trübsal blasen! Du kommst mit!" schreit er mich an. Lustlos bewege ich mich von meinem Bett weg und ziehe mir was anders über. Vielleicht wird es ja ganz schön.

Müde falle ich ins Bett. Der Grillabend war ganz in gut. Ich habe nach längerem wieder mal gelacht. Zac und Jay sind noch in Jays Zimmer. Was die da machen will ich lieber nicht wissen. Immer wenn ich die beiden sehe muss ich lächeln. Sie sind so glücklich, so zufrieden. Ich liebe die beiden einfach. Irgendwann mal fallen mir dann auch die Augen zu.

,,Hey Schatz." ich drehe mich um und sehe in das Gesicht von Brayen. Er hält seine Arme auf und ich falle ihm glücklich um den Hals. ,,Ich habe dich so vermisst!" schreie ich und küsse ihn. ,,Ich dich auch! Ich bin so froh, dass du zu mir gekommen bist!" Wir lachen und er dreht mich im Kreis. Es ist wie in einem Film. ,,Ich komme gleich wieder. Ich muss eben nur meine Familie anrufen. Ich liebe dich." wieder hat er diesen Gesichtsausdruck. Wie das letzte mal als wir Videochatteten. Er küsst mich und geht dann auf ein Zelt zu. Gerade als er da angekommen ist und schon die eine Zeltwand öffnet zum hinein gehen, überkommt mich ein schlechtes Gefühl. ,,Brayen nicht!" doch es ist zu spät. Das Zelt explodiert und alles drumherum ebenfalls. In meiner Brust zieht sich alles zusammen. Nein! ,,BRAYEN! BRAYEN WO BIST DU?!" ich renne durch die Trümmer doch bekomme keine Antwort. Überall liegen verletzte, tote. ,,BRAYEN!" ich laufe weiter und stolpere über einen Fuß. Vorsichtig schaue ich runter und starre auf den leblosen Körper von Brayen.

Schweißgebadet richte ich mich auf. Mein Handywecker klingelt. Es war nur ein Traum. Ich muss jetzt erstmal duschen. Nach einer viertel Stunde in der ich mich geduscht und einer weiteren viertel Stunde in der ich mich angezogen habe, suche ich nach etwas. ,,Wo ist es?" aufgeregt wühle ich in allen Schubladen und Unterlagen rum. ,,Luc was machst du denn für ein krach?" Zac und Jay stehen in meinem Zimmer und sehen mich fragend an. ,,Ich Suche mein Handy. Ich kann es nirgends finden... Und... Ich... ich brauche es doch für anrufe und Fotos und... Ich hatte es doch vorhin noch in meiner Hand gehabt. Da waren alle wichtigen Sachen drauf wie Fotos und... Und ich..." ich beginne schwer zu atmen. Meine Hände lege ich an meinen Kopf. „Ich wollte ihn nicht verlieren... Ich..." eine träne bahnt sich den Weg meine Wange runter. Kurz darauf folgen weitere, bis ein Fluss aus tränen entsteht. Zac und Jay sehen sich an. ,,Wieso musste er auch nur weg gehen? Wieso ist er nicht einfach geblieben? Er fehlt mir so..." ich sinke auf die Knie. Jay kommt zu mir runter und nimmt mich ganz fest in den Arm. ,,Es tut so weh..." ich beginne zu schluchzen. Jetzt kommt auch Zac und nimmt legt seine Arme ebenfalls um mich. ,,Es wird besser. Der schmerz wird gehen irgendwann mal weg sein." spricht Zac ruhig. ,,Du musst aber wieder aufstehen. Wenn du dich nicht wieder aufrappelst, wird es nie besser." Jay hat recht. Aber noch nicht. Ich kann noch nicht. Meine hoffnung ist noch nicht verschwunden, dass er noch lebt. Er muss noch leben. Eine ganze weile sitzen wir so, bis ich mich wieder beruhigt habe. Auf einmal vibriert es in meiner Hosentasche. Ich ziehe mein Handy hervor und wir beginnen zu lachen. ,,Hallo?" ,,Lucrezia hier ist Emilia." sagt eine brüchige Stimme am andere ende der Leitung. ,,Was ist los?" sie beginnt zu erzählen. Geschockt lasse ich mein Handy auf den Boden fallen. Erwartungsvoll sehen mich Jay und Zac an. Erneut füllen sich meine Augen mit tränen.

✓Fucking hot teacher...✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt