Surprise, surprise! :)
___Die Nacht verbringe ich auf Zayns Couch. Sie ist kurz, weil ich wieder einen Albtraum habe, von dem ich wach werde. Ich hoffe einfach nur, dass Zayn es nicht mitbekommen hat.
Als ich das nächste Mal aufwache, muss es bereits kurz vor Mittag sein, denn die Sonne steht hoch am Himmel. Ich habe exakt zwei Sekunden lang meine Augen geöffnet, als sich bereits wieder Harry in meinen Kopf schleicht. Seufzend drehe ich mich auf die Seite, schiebe einen Arm unter meinen Kopf und schaue aus dem Fenster. Ob Harry heute wohl besser drauf ist? Vielleicht bringt es wirklich etwas, wenn man eine Nacht über etwas schläft. Die vorletzte Nacht in seinem Vollrausch zähle ich mal nicht dazu.
"Guten Morgen du Schlafmütze", werde ich von Zayn aus meiner Träumerei gerissen und habe sogleich ein Kissen im Gesicht. "Hey, was soll das", beschwere ich mich und pfeffere es zurück. Lachend fängt er es, ehe es wieder seinen gewohnten Platz findet. "Bist du fit?", fragt er dann.
"Ich denke schon, warum?"
"Ich habe mich umentschieden. Wir können gleich noch entspannt etwas frühstücken und dann brechen wir auf. Freier Kopf hin oder her, Ablenkung wird dir guttun."
"Wie? Du willst jetzt einen Einbruch machen? Macht man so etwas nicht nur im Dunkeln?", hake ich nach, was Zayn die Händen über'm Kopf zusammenschlagen lässt. "Um Himmels Willen! Das wäre viel zu auffällig. Wir machen es natürlich bei Tageslicht. Die Hausherren sind schließlich ausgeflogen."
Na, wenn das so ist. Rasch stimme ich zu, ehe ich mich erhebe und dann in die Küche tapse. Ich staune nicht schlecht, als ich den üppigen Frühstücksteller sehe. Es gibt angebratenen Schinken und Spiegeleier auf Toast. Glücklicherweise hat Zayn auch noch nichts gegessen, so dass es frisch ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieses Gericht kalt schmecken soll.
Nachdem ich auf einem Stuhl Platz genommen habe, greife ich zur Gabel und schiebe mir den ersten Happen in den Mund. Es ist köstlich! Ich liebe herzhaftes Frühstück.
"Wie sieht denn der Ablauf aus?", erkundige ich mich nebenbei bei ihm. "Nun, die Villa liegt in Bodega. Das ist knapp 60 Meilen nördlich von hier. Wir brauchen aber zunächst einen passenden Wagen, daher fahren wir zunächst nach San Francisco, lassen mein Auto dort stehen und... leihen... uns einen anderen und machen uns dann auf den Weg. Naja, den Rest kannst du dir sicherlich denken", erklärt er, zuckt mit den Schultern und widmet sich dann seinem Teller.
Als wir mit dem Essen fertig sind, laufe ich ins Gästezimmer und krame aus meiner Tasche ein paar frische Klamotten heraus. Überrascht blicke ich zur Tür als Zayn hineinkommt und mir etwas aufs Bett legt. "Hier. Deine Arbeitskleidung", grinst er und ungläubig ziehe ich die Augenbrauen hoch. "Was ist das?"
"Handschuhe? Glaubst du wirklich, wir hinterlassen Fingerabdrücke?", fragt er belustigt, als wäre mir das nicht klar.
"Haha, ich meine diese Teile da."
"Das sind Hosenträger. Falls wir fliehen müssen, sollten wir nicht von einer rutschenden Hose eingeschränkt sein", erklärt er, als wäre es offensichtlich. Mit spitzen Fingern greife ich zu den Hosenträgern und mustere sie. Reicht denn nicht mein Gürtel? Wann hat man denn bitte solche Teile getragen? Vor 80 Jahren vielleicht, aber doch nicht mehr heutzutage. Da ich Zayn aber inzwischen kenne, weiß ich, dass er keine Scherze macht und es absolut ernst meint. Also beuge ich mich und nehme sie gemeinsam mit meinen Klamotten mit ins Bad, wo ich zunächst unter die Dusche springe.
Etwa eine halbe Stunde später sind wir beide fertig und verlassen gemeinsam die Wohnung. "Ich muss noch eben zu Harry, damit er Bescheid weiß und jederzeit abrufbereit ist, um das Überwachungssystem auszuschalten. Willst du hier warten oder mitkommen?", fragt er vorsichtig.
"Ich warte eben hier", entscheide ich mich schnell. Zayn hat einen Plan und ich möchte ihm nicht in die Quere kommen, sollte es zwischen Harry und mir wieder eskalieren. Während Zayn durch den Eingangsbereich zielstrebig auf Harrys Wohnungstür zuläuft, entscheide ich mich dazu, draußen zu warten. Man hat das Gefühl, als hätten wir Herbst, denn dicke, graue Wolken verdecken den blauen Himmel. Eine frische Brise weht mir um die Ohren und es wird gar nicht richtig hell. Eigentlich ein perfekter Tag, um sich mit einer kuscheligen Decke aufs Sofa zu verziehen und stundenlang Serien zu schauen.
"Er macht nicht auf", informiert mich Zayn, als er nach kurzer Zeit ebenfalls herauskommt. "Vielleicht ist er im Stall oder so", murmle ich. "Nein, das Tor ist noch verschlossen. Komm, lass uns erstmal zu den Autos gehen, vielleicht ist er ja gar nicht zu Hause."
Gesagt, getan. Harrys Auto ist allerdings dort und als ich nach rechts blicke, entdecke ich ihn am Zaun der Pferdekoppel. Ich schlucke, als ich auch Liam dort stehen sehe. Nebeneinander lehnen sie am Gatter und blicken zu den Tieren. "Oh, sie... reden miteinander?", frage ich eher mich selbst. Zayn folgt meinem Blick und zuckt mit den Achseln: "Sie sind quasi beste Freunde. Warum sollten sie nicht miteinander sprechen? Ich weiß zwar, dass du an den Kuss zwischen Liam und dir denkst, aber ich glaube, das ist etwas anderes. Liam ist nicht sein Liebhaber oder Partner, von dem er sich Liebe, Treue, Vertrauen und Zärtlichkeiten wünscht."
Und von mir wünscht er sich das? Dieser Gedanke bringt mein Herz einen Moment zum Aussetzen, nur um dann einen Flickflack zu schlagen.
Oh Baby, du kannst das doch haben. Ich gebe dir alles, was du willst. Von wegen 'wir ficken nur', du willst mich genauso wie ich dich, darauf verwette ich meinen süßen, perfekten Hintern.
In diesem Moment bin ich festentschlossen, dass ich mit Harry alles haben will. Liebe, Treue, Vertrauen und Zärtlichkeiten. Eben das, was Zayn gerade aufgezählt hat.
Dieser klopft mir auf die Schulter und geht zu den anderen beiden hinüber. Zunächst bleibe ich unschlüssig an Ort und Stelle stehen, dann aber denke ich mir, dass Harry kapieren muss, dass er einen großen Fehler gemacht hat.
Ich bin ein verdammter Jackpot, den man nicht einfach von sich stößt!
Lässig lehne ich mich also an Zayns Auto und beobachte das Szenario, schenke Harry keinen Blick. Aus dem Augenwinkel erkenne ich aber sehr wohl, dass er zu mir schaut, während Zayn mit ihm spricht. An dieser Stelle ein großer Dank an Zayn, der mir diese göttlichen Hosenträger gegeben hat. Ja, zunächst war ich skeptisch, aber seitdem ich sie anhabe, finde ich sie hinreißend. Ich sehe einfach heiß damit aus. Und ich bin mir sicher, Harry ist da ganz meiner Meinung, so wie er einfach nicht wegschauen kann.
Starr nur weiter, mein Lieber, so erkennst du wenigstens, was du dir entgehen lässt.
Was quatschen die eigentlich so lange? In diesem Moment schnippst Zayn vor Harrys Gesicht, welcher daraufhin blinzelt und dann zu ihm blickt. Ich kann mir ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, aber wozu denn auch?
Der Schwarzhaarige braucht bestimmt noch fünf Minuten, ehe er wieder zu mir kommt. "Wir können starten", sagt er überflüssigerweise und steigt dann in seinen Wagen. Ich tue es ihm gleich und lasse mich auf dem Beifahrersitz fallen.
Wie ein Blitz fegt sein Audi R8 über den Asphalt und es dauert nicht lange, bis wir die Golden Gate Bridge wieder vor uns haben. Auch heute ist nichts zu erkennen außer einem dicken Nebel. Mein Komplize lenkt den Wagen Richtung Stadt und ehe ich mich versehe, parken wir in der Tiefgarage des Zweitwohnsitzes von Harry und befinden uns kurzdarauf auf einem riesigen Gelände eines Gebrauchtwagenhändlers.
___
Louis hatte durch Harrys Worte einen schwachen Moment, aber er hat schnell sein Selbstbewusstsein wiedergefunden. Ob Harry das wohl ärgert? ;)Uuuuuuund Louis' erster Einbruch steht bevor. Das kann doch nur schiefgehen oder?
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Zatago - [Larry-AU]
FanfictionTeil I Verzweiflung. Laut dem amerikanischen Webster-Wörterbuch ist das der Zustand völliger Hoffnungslosigkeit. Und was macht man, wenn man keine Hoffnung mehr hat? Richtig - Dummheiten. Aber sagt man nicht auch, dass dumme Ideen die besten Ideen s...