Kapitel 42

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Bitte das Sternchen nicht vergessen 🌟
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Eleanor legt Tortillas, Salat und Tatar auf die Küchenzeile, bevor sie aus einer Schublade eine Pfanne holt. Sie stellt sie auf den Herd, als die Küchentür auffliegt. Ohne hinzusehen, weiß ich natürlich, wer es ist. Anscheinend ist er doch wachgeworden, als ich die Treppen hinuntergelaufen bin.

Weil er nichts sagt, drehe ich meinen Kopf und schaue zu ihm. Er wirft einen kurzen Blick zu Eleanor, atmet einmal ruhig aus und kommt dann ganz langsam auf mich zu. Dieser Zeitlupengang ist so heiß, dass ich mich sehr zusammenreißen muss, ihn nicht zu berühren. Als seine Hand mein Knie streift, habe ich allerdings das Gefühl, sofort in Flammen aufzugehen.

Dann steht er vor mir. Ich starre ihn an und er starrt zurück. Er zögert einen Moment, scheint hin- und hergerissen, hebt aber schließlich seine Hand und zupft am T-Shirt. Er lacht etwas, während ich ihm in die warmen Augen blicke. "Du klaust also Klamotten von mir?"

"Das ist richtig", gebe ich zu und laufe sofort rot an. Er hat es also doch gemerkt. Harry schüttelt belustigt den Kopf, ehe er wieder ernst wird und mich unsicher ansieht: "Können wir reden?"

Mit ebenso ernster Miene nicke ich, rutsche von der Arbeitsfläche hinunter und laufe vor, bis wir im Wohnzimmer ankommen. Mit verschränkten Armen lehne ich mich an die Wand. Er steht vor mir, lässt die Arme hängen und mustert mich von Kopf bis Fuß. Unter seinem Blick wird mir augenblicklich heiß und kalt, weshalb ich die Augen schließe, um mich zu sammeln.

Es vergehen zwei Sekunden, bis seine Finger meine Wange streifen. "Du bist immer noch hier. Du bist nicht gegangen", murmelt er. Ich schlage die Augen auf und seufze, als ich mich in den grünen Tiefen seiner Augen verliere. "Natürlich bin ich noch hier, Harry." Ich lege die Hand über seine Finger und kann gar nicht fassen, wie sehr diese winzige Berührung meinen Körper zum Kribbeln bringt. "Natürlich", wiederhole ich mich.

Er versucht, seine Finger mit meinen zu verhaken. Schnell ziehe ich jedoch meine Hand wieder weg und wende den Blick zum Fenster. So einfach will ich es ihm nicht machen.

Im Augenwinkel sehe ich ihn nicken und höre sein Seufzen. "Ich habe einen Fehler gemacht, Louis. Ich möchte mich aufrichtig bei dir entschuldigen, denn wie ich mit dir umgegangen bin, war absolut nicht richtig." Ich schaue wieder zu ihm und lege die Stirn in Falten: "Warum hast du es denn gemacht? Das war absolut geschmacklos."

"Ich... ich hatte Angst. Ich hatte Panik, Louis. Du... du bist so..." Er hält inne, so als würde er nicht wissen, wie er sich ausdrücken soll und skeptisch hebe ich eine Augenbraue. "Was bin ich?"

"Du bist unglaublich. Ich habe noch nie... solche Leidenschaft, solches Verlangen und... solche Gefühle erlebt wie mit dir." Ein Schauer durchfährt mich, als er seine Hand auf meine Brust legt und dann hoch zu meinem Gesicht wandert. Er schaut mich eindringlich an und öffnet langsam wieder den Mund. "Wenn du mich ansiehst, hört die Welt auf sich zu drehen. Und wenn ich dich ansehe, bin ich wie hypnotisiert. Du bringst mein Herz zum rasen und du bist das einzige, was ich will. Das... hört sich jetzt verdammt schnulzig an, aber... ich kann es nicht anders beschreiben. Du machst mich einfach verrückt."

Mit gesenktem Kopf schiebt er sich etwas näher, während ich unfähig bin, irgendetwas zu sagen. Seine Worte flashen mich schon jetzt, noch nie hat jemand derartiges zu mir gesagt und dass wir uns nun an der Hüfte berühren, macht es nicht besser. "Ich wollte dir im Stall endlich meine Gefühle gestehen, weil ich mir sicher war, dass es dir genauso ging. Leider kam ein Anruf dazwischen und ich musste weg. Dennoch war ich voller Euphorie und freute mich unglaublich auf den Abend, weil ich gehofft hatte, dass wir ihn als Paar verbringen. Ich war mir wirklich sicher und dachte, dir ging es genauso. Aber dann... habe ich dich mit Liam gesehen. Es tat so weh."

Wenn es überhaupt möglich ist, rückt er noch ein Stück näher, legt seinen Kopf an meinen und schiebt mir ein Bein zwischen die Knie. Meine verschränkten Arme lösen sich und suchen Halt an seinen Oberarmen. Mein Atem wird erst schneller und stockt dann bei seinen nächsten geflüsterten Worten. "Du... du bist der erste Mann, bei dem ich solche intensiven Empfindungen habe. Und ich gebe zu, dass du Liam geküsst hast, hat an meinem Ego gekratzt. Es fühlte sich wie Untreue an. Ich war zutiefst verletzt, wollte meine Schwäche aber nicht zeigen und habe dann meine Wut an dir ausgelassen. Mir ist klar, dass das nicht richtig war. Ich hatte kein Recht dazu, weil wir in keiner Beziehung waren, aber... Nein, kein aber. Ich habe mich absolut daneben benommen."

Mir rinnt eine Träne über die Wange und ich kann noch nicht einmal sagen wieso. Als ich zu ihm hochsehe, wischt er sie zärtlich mit seinem Daumen weg und legt dann sanft beide Hände um mein Gesicht. "Harry, mir tut der Kuss auch unglaublich leid, das musst du mir glauben. Aber...bist du mehrgleisig gefahren, so wie du es mir gesagt hast?" Mir bricht die Stimme.

Er seufzt und sieht mir forschend ins Gesicht. Dann schüttelt er langsam den Kopf: "Nein, das war gelogen, um nicht wie ein verknallter Vollidiot dazustehen. Du bist alles, was ich will, Louis. Und deshalb... bitte ich dich um Verzeihung. Ich möchte mit dir zusammen sein." Vorsichtig löse ich eine Hand von seinem Oberarm und fahre damit über seine Brust. Er schließt bei meiner Berührung die Augen und hält meine Hand auf der Höhe seines Herzens fest. Dann verschränkt er unsere Finger ineinander und lässt seine Stirn erneut an meiner ruhen. "Ich brauche dich", flüstert er.

Mein Herz macht ungesunde Hopser bei seinen Worten und mir fällt nichts ein, was er hätte besser machen können. "Harry...", hauche ich, nicht wissend, was ich jetzt noch sagen soll. Ich bin absolut sprachlos. "Bitte...", wispert er und fährt mit seiner freien Hand zu meiner Hüfte. Ohne darüber nachzudenken lege ich ihm den Arm um die Taille, bevor wir einander immer näher zum anderen ziehen. Die Anziehungskraft ist faszinierend. Sein überwältigender Duft kriecht mir unvermittelt in die Nase, mein Blick richtet sich automatisch auf Harrys Lippen und ich muss mich zwingen, wieder hoch in die Augen zu sehen. Aber er starrt ebenfalls auf meinen Mund, lässt währenddessen die Zunge über seine Unterlippe gleiten und fährt dann langsam mit den Zähnen darüber. Das macht es mir unmöglich, seinen Mund nicht anzuschauen.

"Louis", flüstert er, als sich unsere Gesichter immer weiter nähern. "Sag bitte was." Harry atmet stockend aus, während unsere Lippen nur noch Zentimeter trennen. Auf seiner Brust lösen sich unsere Finger voneinander und ich fahre ihm über die Schulter. "Küss mich endlich", hauche ich, während ich meine Hand in seinen Nacken lege. Er streichelt mir über die Hüfte, als sein Mund immer näher rückt und ich schon die Wärme seiner Lippen spüre. "Nein", antwortet er ebenso leise. "Ich möchte keinen Kuss mehr in diesem schwebenden Zustand. Ich brauche eine Antwort von dir. Vergibst du mir? Und wirst du mit mir zusammen sein?" Während er spricht, streicht seine Nase sanft über meine Wange.

Ich wimmere. Mein Herz rast wie verrückt und ich schließe die Augen. "Ja und ja", sage ich fast tonlos. Genau eine halbe Sekunde später liegen Harrys Lippen auf meinen, woraufhin uns beiden ein erleichtertes Seufzen entflieht. Mein Verstand setzt aus, als sanfte Küsse meinen Mund erobern. Ich gebe mich Harry voll und ganz hin, denn ich gehöre ihm ja sowieso schon längst. Jede Zelle meines Körpers brennt für ihn.

"Oh Gott...", flüstert er an meine Lippen. Er presst sich fester an mich, als er mit der Hand wieder nach oben fährt und sie dann an meinem Hals ruhen lässt. Wir öffnen beide leicht den Mund und ein Stromschlag durchfährt meinen Körper, als seine Zunge sanft meine berührt. Uns beiden entfährt ein leises Stöhnen, er legt seine Hände an meine Wangen und ich lehne mich zurück, um ihn anzusehen. "Du machst mich wirklich fertig."

Daraufhin muss ich leise lachen: "Ich dich? Wohl eher umgekehrt." Er grinst leicht und beim Anblick seiner auftretenden Grübchen, lächle ich glücklich und lege meine Hand an sein Kinn, um über die Bartstoppeln zu reiben. "Ich will dich, Harry, nur dich. Auf jede erdenkliche Weise. Keinen anderen Mann möchte ich an meiner Seite haben."

Sein Grinsen verwandelt sich in ein Strahlen. Und dann... wird er tatsächlich rot. Harry Styles errötet. Er scheint es selbst zu bemerken und vergräbt das Gesicht an meinem Hals. "Danke", murmelt er erleichtert.

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Awwwww....Larry 💚💙

Zatago - [Larry-AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt