Aufgrund unserer großen Beute können wir unmöglich mit dem Flugzeug fliegen. Daher fahren wir die 3000 Meilen nach Hause mit einem gestohlenen Wagen. Mit entsprechenden Pausen und den von Harry gewünschten Fahrzeugwechseln benötigen wir fast drei Tage, bis wir endlich wieder auf Zatago ankommen.
Wir sind alle müde und ziemlich erschöpft lassen Harry und ich uns ins Bett fallen. Fast 14 Stunden schlafen wir, bis unsere Batterien wieder aufgeladen sind. Nach einem reichhaltigen Mittagessen, welches Eleanor für uns gezaubert hat, kommt Liam vorbei, um Harry abzuholen. Die Pferde müssen nach unserer Abwesenheit mal wieder ausgeritten werden.
Als ich in die Küche laufe, sitzt Liam auf einem Stuhl und hält seinen Blick auf dem Esstisch, während Harry noch seinen Kaffee austrinkt. "Bist du wirklich nicht sauer, dass ich dich jetzt wieder alleine lasse?", fragt Harry zum gefühlt tausendsten Mal. Ich schüttle lächelnd den Kopf, schließlich will ich ihnen auch den Spaß nicht verderben: "Kein Problem, Baby. Heute Abend haben wir ja wieder Zeit für uns." Ich gehe auf ihn zu, um ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu geben, doch sofort legt er mir einen Arm um die Taille und hält mich fest.
"Dann kannst du auch aussuchen, was wir machen. Wir können einfach nur fernsehen oder zusammen baden oder... kuscheln", schnurrt Harry und zieht mich näher, beginnt dabei meinen Hals zu küssen. Über seine Schulter blicke ich zu Liam, der mit finsterer Miene dasitzt und nicht einmal hochschaut. Hatten die beiden gerade Streit, als ich noch im Wohnzimmer war? Oder ist es ihm einfach nur unangenehm?
Ich lege Harry eine Hand auf die Brust und drücke ihn etwas von mir, während ich ihn entschuldigend anschaue und in Liams Richtung nicke. Er seufzt, stellt dann aber die Tasse beiseite: "Ich bin noch eben im Bad, dann können wir los, Kumpel."
Als Harry weg ist, stoße ich die Luft aus: "Okay, was ist hier los? Irgendetwas stimmt doch hier nicht?" Mit seinen braunen Augen sieht er zu mir herüber: "Ich weiß nicht, was du meinst. Es ist doch alles gut." Seine Stimme ist ausdruckslos und abwesend.
Nach kurzem Kopfschütteln fügt er allerdings hinzu: "Hatte ich dich nicht darum gebeten, in meiner Anwesenheit nicht so auf verliebtes Pärchen zu tun?" Seine jetzt scharf klingende Stimme erschreckt mich und unbewusst mache ich einen Schritt zurück, schaue ihm aber prüfend in die Augen und er verengt seine ein wenig. "Was genau ist dein Problem, Liam? Das war doch jetzt nicht so schlimm? Außerdem habe ich mich sofort von Harry gelöst", gebe ich etwas irritiert von mir.
"Wusstest du, dass Bilder oder Videos manchmal mehr erklären als Worte?"
"Was?"
Er seufzt, schließt kurz die Augen und schüttelt erneut den Kopf: "Vergiss es. Schon okay, tut mir leid. Ich... Sag Harry bitte, dass ich draußen auf ihn warte." Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und geht durch die Küchentür. Kurz darauf höre ich, wie die Wohnungstür zufällt. Was war das denn jetzt?
Ich stelle Harrys und Liams Tasse in den Geschirrspüler und als ich diesen schließe, kommt mein Freund auch wieder in die Küche. "Wo ist Liam?", fragt er. "Er meinte, dass er draußen auf dich wartet. Aber sag mal... habt ihr euch irgendwie gestritten?" Verwirrt blickt Harry mich an und runzelt die Stirn: "Naja, wir hatten eben eine kleine Meinungsverschiedenheit, aber mehr nicht."
"Ach so, okay", nicke ich verstehend. Dann wird Harrys bester Freund wohl deswegen so merkwürdig gewesen sein. Mit einem Kuss auf meine Lippen verabschiedet Harry sich von mir und tritt dann ebenfalls nach draußen, um seinem Hobby nachzugehen.
Gerade als ich die Küche verlassen möchte, fällt mir das Handy auf dem Esstisch ins Auge. Es ist weder Harrys noch meines, daher muss es sich um Liams Smartphone handeln. Nie vergisst er es und deswegen frage ich mich plötzlich, ob er es vielleicht mit Absicht getan hat. Von Bildern und Videos sprach er. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit und plötzlich habe ich das Verlangen, das Handy an mich zu nehmen und die Galerie zu durchstöbern. In Montreal habe ich einmal mit Liams Handy Zayn angerufen, weswegen ich seine PIN weiß - wenn er sie nicht geändert hat.
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Zatago - [Larry-AU]
FanfictionTeil I Verzweiflung. Laut dem amerikanischen Webster-Wörterbuch ist das der Zustand völliger Hoffnungslosigkeit. Und was macht man, wenn man keine Hoffnung mehr hat? Richtig - Dummheiten. Aber sagt man nicht auch, dass dumme Ideen die besten Ideen s...