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"Dein Professor? Das tut mir wirklich leid, mein Kind."

Enna sah mich mitleidig an, während Danny gedankenverloren die Knabberschälchen auffüllte.

"Das hört sich wirklich nach Vampiren an. Und der Zusammenhang mit den Rubinen ist doch offensichtlich.", meinte er.

Die Sonne senkte sich immer weiter und bald war sie ganz verschwunden. Lola und Rick waren bereits gekommen und hatten sich an denselben Platz wie gestern gesetzt.

Luke hatte ich eine Nachricht geschrieben. Als meine Handy klingelte, rechnete ich mit ihm, aber stattdessen leuchtete Moms Nummer auf.

Sofort bekam ich es mit der Angst zu tun.

"Mom!?", schrie ich ins beinahe ins Telefon. "Alles okay!?"

Ihr warmes Lachen erklang.

"Aber natürlich, Schatz. Warum denn nicht? Ist bei dir alles in Ordnung?"

"Ja, sicher.", antwortete ich beruhigt. "Was gibt's?"

"Nun, da du letzte Woche unser Essen verschoben hast, hatte ich gehofft, wir könnten es morgen nachholen. Ein netter Kollege von mir wäre auch gerne mitgekommen, da er das Coles sehr mag. Du weißt schon, George, ich hab dir doch von ihm erzählt?"

Ich knallte meinen Kopf gegen die Theke. Enna kicherte, als ahnte sie, worum es in dem Gespräch ging.

Tom hatte mich ja schon letztens gewarnt und ein zweites Mal Kopfschmerzen vortäuschen würde sicher nicht funktionieren.

"Kommen wenigstens Granny und Tom mit?", fragte ich hoffnungsvoll.

Mom lachte erneut.

"Tom übernachtet bei einem Freund und Granny trifft sich mit ihrer Schwester. Und ich weiß nicht, ob ich auch den ganzen Abend Zeit habe, weil ich ja Valerie mit ihrer Party helfen wollte, also..."

Ich ahnte Schlimmes.

"Okay, ich hab noch Arbeit. Ich ruf später nochmal an."

Kaum hatte ich aufgelegt, schrieb ich sowohl an Tom als auch an Granny:

Du bist so ein Verräter!!!

Als ich von beiden einen Zwinkersmiley als Antwort bekam, pfefferte ich mein Handy in meine Tasche.

Im selben Moment öffnete sich die Tür und Luke kam herein.

"Ah, Luke! Weißt du, dass unsere kleine Carol morgen ein Date hat?", rief Danny laut hörbar und meine Wangen fingen Feuer.

Luke sagte nichts, bis er sich neben mich setzte.

"Und? Lass sie doch."

Alle, mich einbezogen, rissen die Augen auf.

"Macht ... macht dir ... das gar nichts aus?", murmelte ich und er sah mich fragend an.

"Nein, wieso? Du darfst doch machen, was du willst. Ich bin dein Socinem, nicht dein Aufseher."

Es war ihm egal. Natürlich war es ihm egal. Warum auch nicht? Vielleicht hatte er auch Dates. Mit Vampirinnen? Es war ja nicht so, dass wir...

"Ja, klar. Sicher. Natürlich. Äh ... Danny! Ein Bier, bitte!"

Danny lachte, erfüllte jedoch meinen Wunsch. Enna kicherte hinter vorgehaltener Hand und Luke bestellte ebenfalls ein Bier.

"Ich wusste gar nicht, dass Vampire Bier trinken.", wechselte ich das Thema.

Luke lächelte leicht.

"Mein Lieblingsessen ist auch nicht rohes Fleisch, sondern Pizza. Also, was ist jetzt mit deinem Professor?"

BlutrubinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt