❄ Prolog ❄

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Eiskalte Nordwinde zogen über das Land hinweg und brachten Eis und Kälte in den bereits schneeweißen Wald. Immer dichter fielen die Flocken hinab durch die Wipfel der kahlen Bäume bis auf die hohe Schneedecke am Boden. Zwei Katzen, ein rotbrauner Kater und eine rot grau getupfte Kätzin, stapften mit aufgestellten Fell durch die Kälte und kämpften gegen den frostigen Wind an, der heulend das Weiß aus dem Himmel hin und her schleuderte.

»Halt durch, Anisduft. Wir sind bald am Lager«, schnaufte der Kater, als die Kätzin hinter ihm zurückfiel.
Sie schüttelte sich, tat den nächsten Schritt und blieb plötzlich wie vom Blitz getroffen stehen und sah sich nach allen Richtungen um.
»Was hast du?«
»Hast du das nicht gehört, Rotfeder? Dieses Heulen?«, fragte die Kätzin ihn und hielt weiterhin die Ohren gespitzt.

»Das war bestimmt der Wind. Jetzt komm schon. Sichelstern fragt sich mit Sicherheit wo wir bleiben«, meinte der Kater und wollte weitergehen, doch die Kätzin blieb weiterhin stehen.
»Das kommt von da hinten! Hör doch Rotfeder! Es klingt, als würde jemand Hilfe brauchen!«
Der Kater hielt inne und lauschte. Tatsächlich, das war nicht der Wind!
»Schnell, lass uns nachsehen!«, befahl der Kater alarmiert und nahm seine Kräfte zusammen und rannte durch den Schnee voraus, gefolgt von Anisduft.

Nicht weit von ihnen, hinter einem Gebüsch, entdeckten sie eine weiße Kätzin, die erschöpft im Schnee zusammengebrochen war. Vor ihr kauerte ein kleines grau weißes Junges und klagte jämmerlich.
»Mama! Bitte, gib nicht auf! Hier im Wald finden wir ganz bestimmt einen Unterschlupf! Wenn der Sturm nachlässt jage ich auch für dich!«
»Nein, mein Kleiner. Geh ohne mich weiter...«, mauzte sie leise, brach jedoch ab, als sie die zwei Katzen erblickte, die hinter ihrem Sohn aufgetaucht waren.
Das Kätzchen drehte sich um und sah die Fremden mit einem bettelnden Blick an.

»Bitte, bitte helft meiner Mama! Sie ist verletzt und hungert! Ich will nicht das sie stirbt!«
»Bitte tut uns nichts!«, wimmerte die Kätzin.
»Wir haben nicht vor euch etwas zu tun. In dieser schweren Zeit sollten wir einander helfen. Wir könnten euch in unser Lager bringen. Unser Heiler kann deine Verletzungen heilen und eine unserer Königinnen wird sich derweil um dein Junges kümmern können«, gab Rotfeder freundlich zurück.

»Ihr seid also von einem dieser Clans die hier leben sollen?«, fragte die Kätzin schwach und der Kater bestätigte dies mit einem Nicken.
»Wir sind vom KiefernClan. Ich weiß nicht, was euch über uns zu Ohren gekommen ist, aber das Meiste sind nur Gerüchte.«
»Wir sind unterwegs einem Kater begegnet, der uns gesagt hat, das die Clankatzen in der Regel freundlich sind und Hilfesuchende selten abweisen.«

»Dein Bein ist ja gebrochen! Wie konntest du damit bis hierher laufen?!«, miaute Anisduft erschrocken.
»Ich kann es nicht mehr spüren...«, antwortete die weiße Kätzin mit einem abwesenden Blick.
»Ihr solltet schnellstmöglich mitkommen. Anisduft und ich stützen dich. Kannst du noch ein bisschen laufen, Kleiner?«
Das Junge nickte stolz und reckte die Brust heraus. Vorsichtig halfen die Krieger der Kätzin auf und stützten sie. Dann brachen sie auf und verschwanden im Schneegestöber.

 Dann brachen sie auf und verschwanden im Schneegestöber

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So Leute, das war der Prolog. Er zählt noch nicht als Türchen, weshalb er nicht sonderlich lang ist und auch noch jetzt im November erscheint. Ich hoffe, ihr seid gespannt auf die Geschichte :D

Warrior Cats - Eiseskälte [Adventskalender 2020]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt