❄ 18. Kapitel ❄

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»Wohin gehen wir jetzt?«, fragte Eissplitter.
Er folgte Polar und Glacier aus der Höhle, die das Lager der Hüter des Polarnebels war, nach draußen. Es hatte begonnen leicht zu schneien und der Himmel wurde von stetig ziehenden Wolken verhangen, sodass weder der Mond noch das Silberflies zu sehen waren.
»Wir gehen zum Ahnenfelsen. Das ist der Ort, wo wir mit den Geistern unserer Ahnen in Kontakt treten können. Hast du nicht erzählt, ihr habt auch so einen Ort um mit dem SternenClan zu sprechen?«, sprach Glacier und der Kater nickte.
»Ja, der Sternenteich. Dort finden zu jedem Halbmond Treffen der Heiler statt. Außerdem gehen neue Anführer dort hin um vom SternenClan neun Leben zu erhalten. Und natürlich kann man auch jederzeit diesen Ort besuchen um den SternenClan um Rat zu fragen.«
Sie liefen an der Felswand entlang einen kleinen Pfad hinauf. Er war gefroren und rutschig und Eissplitter hatte Mühe den Kätzinen nach zu kommen, die ohne jede Mühe über das Eis liefen. Am Ende des Pfades kamen sie auf einem großen Felsvorsprung an. Auf diesem stand ein mit Reif überzogener Bergkristall.

»Wir werden uns gleich vor diesen Kristall legen, ihn berühren und einschlafen«, erklärte die Seherin.
»Wir werden dann gemeinsam in einem Traum aufwachen und hoffentlich einem unserer Ahnen begegnen.«
Polar war schon ohne auf sie zu warten voraus gelaufen und hatte sich vor den Kristall gelegt. Es war ungewohnt für Eissplitter sich in den kalten Schnee zu legen, am liebsten wäre er wieder aufgesprungen. Aber er riss sich zusammen.
Glacier und Polar streckten leicht ihren Kopf nach vorne und schliefen fast Augenblicklich ruhig ein. Nach kurzem Zögern tat der Kater es ihnen gleich. Sobald seine Schnauze den kühlen Kristall berührte überkam ihn eine plötzliche, wohlige Müdigkeit, der er keinen Widerstand leisten konnte und somit auch sofort in einen ruhigen Schlaf fiel.

Als er die Augen aufschlug waren Polar und Glacier neben ihm. Sie waren auf einer mit Gras bewachsenen Lichtung in einem Wald. Leichter Schnee lag auf den Bäumen und dichter Nebel ließ sie nicht tief in den Wald hinein sehen. Das Silberflies und der Halbmond über ihnen strahlten jedoch mit einer ungewöhnlichen Schönheit.
»Seid gegrüßt, Glacier und Polar. Ich sehe, ihr habt einen Gast mitgebracht«, ertönte eine Stimme aus dem Wald und ein weißer Kater mit einem eisblauen und einem blinden milchig weißen Auge trat zu ihnen auf die Lichtung. Bei genauerem Betrachten glitzerte Sternenlicht in seinem dicken langen Pelz.
»Sei gegrüßt Weißfleck«, sprach Polar respektvoll und neigte den Kopf.
Auch Glacier und Eissplitter neigten grüßend den Kopf.
»Wir suchen den Rat der Geister«, erklärte die Anführerin weiter.
»In einem meiner Träume sah ich Eissplitter, wie er den Dämon des Winters zur Strecke bringt. Er wollte wissen, warum der Dämon eingesperrt ist, aber auf diese Frage wussten wir selbst keine Antwort. Wir erhoffen uns von euch, den Geistern, Antworten«, erklärte die Seherin und der Geist nickte verständnisvoll.

»Auch ich habe erst Vieles erfahren, als ich zu den Ahnen gegangen bin. Der Winterdämon ist schon weit vor den Hütern des Polarhimmels dort eingesperrt worden. Als eine Gruppe Katzen ohne Heimat an diesem Ort rastete, erschienen einem Kater drei Katzen im Traum, die ihm von dem weggesperrten Dämonen im Berg erzählten. Wenn die Katzen diesen Berg als ihre neue Heimat wählen wurden, würden sie ihnen eine Aufgabe geben: Das Bewachen dieses Gefängnisses. So hatten die heimatlosen Katzen eine neue Heimat und eine Lebensaufgabe gefunden. Sie waren die ersten Hüter des Polarnebels.
Diese drei Katzen waren die sogenannten Jahreszeitengeister. Sie hatten Winter, den vierten Jahreszeitengeist, weggesperrt, als er zu viel Kraft bekommen hatte. Er sollte weggesperrt bleiben, damit er keine ewige Kälte über die Erde bringen konnte. Zum Wohle aller«, sprach der Kater.
»Dein Traum, Glacier, hat das Ende einer Ära gezeigt. Wenn es getan ist, wird für die Hüter eine neue Zeit anbrechen. Niemand kann jetzt Vorhersagen, was auf euch zukommen wird.«
Die Seherin nickte leicht. Dabei bemerkte Eissplitter, dass sie sich auflöste, genau wie Polar.
»Ich habe bereits alles gesagt. Nun wacht auf«, verabschiedete sich Weißfleck und auch Eissplitter merkte, wie er langsam aber sicher aus dem Traum entglitt.

Neben ihm reckten sich Polar und Glacier. Auch Eissplitter begann aufzustehen und sich zu strecken. Auch wenn er den Traum voll und ganz miterlebt hatte, er fühlte sich wie ausgeschlafen. Die Wolken hatten sich ein wenig aufgelöst und zeigten, dass der Mond bereits am Untergehen war.
»Weißfleck war mein Vorgänger«, erklärte Polar dem KiefernClan Kater.
»Ich denke, deine Frage ist beantwortet.«
Eissplitter nickte der Kätzin zu.
»Was soll nun geschehen?«, fragte Glacier die Anführerin.
»Wenn Eissplitter den Winterdämon wirklich besiegt, werden die Hüter keine Aufgabe mehr haben und eine neue Ära anbrechen. Eine, in der es keinen Winterdämon gibt, der ausbricht und Katzen ihre Kräfte weg nimmt.«
»Wir werden sehen, was danach auf uns zu kommt. Wir haben schon viel zu viele Katzen gehen lassen müssen, weil sie ihre Gabe verloren haben. Wenn der Dämon nicht besiegt wird, wird er früher oder später uns besiegen«, seufzte die Anführerin.
»Und es tut mir jedes mal im Herzen weh eine Katze weg schicken zu müssen, die ihr ganzes Leben treu den Hütern gedient hat...«
Die weißen Katzen sahen zu Eissplitter.
»Bist du bereit den Winterdämon zu besiegen?«, fragte Glacier den Kater.
Zögerlich nickte er.
»Ich weiß nicht, wie ich diesen Dämonen besiegen soll. Aber ich möchte mein Bestes tun, um es zu versuchen.«
»Dann ist es beschlossen. Ruh dich heute aus und sammele deine Kräfte. Trete ihm heute Abend entgegen und beende es so bald wie es möglich ist!«, entschied Polar.
Sie hatte den Kopf stolz gehoben und die vorigen Zweifel waren ihr wie aus dem Gesicht geblasen. Ohne auf Glacier oder Eissplitter zu warten schritt sie wieder voran zum Pfad und verschwand schon auf dem Weg nach unten. Die Seherin und der Krieger blieben noch einen kleinen Moment stehen.
»Bist du wirklich bereit dafür, Eissplitter?«, fragte sie ihn vorsichtig.
»Ich bin ehrlich, ich weiß nicht wie ich gegen einen Dämonen kämpfen soll. Aber ich habe mich dazu bereit erklärt es zu tun. Ich würde mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich es nicht wenigstens versuche.«

Tut mir leid, dass das Kapitel einen Tag später kommt

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Tut mir leid, dass das Kapitel einen Tag später kommt. Ich hatte gestern keinen guten Tag. Ich hab die Woche schon die ganze Zeit Schnupfen (kein Corona) und hab meine Tage bekommen. Gestern war ich einfach platt und komplett uninspiriert. Ich hab mir dann einfach mal die Auszeit genommen, statt mich zu zwingen was zu schreiben. Sonst wäre das nur Bullshit geworden. Es war eine gute Entscheidung, denn obwohl ich jetzt wirklich eher beim Schreiben einen Speedrun mache um heute noch das eigentliche Kapitel zu schaffen, ist das Kapitel so besser geworden, als es gestern je geworden wäre. Mein Freund hat übrigens schon die ganze Zeit den Herr der Ringe Soundtrack laufen und ich muss sagen, gerade zum Ende des Kapitels hin war das einfach epic 😂

Warrior Cats - Eiseskälte [Adventskalender 2020]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt