❄ 2. Kapitel ❄

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Die vier Katzen liefen durch den stillen, leicht verschneiten Wald, an der Grenze zum MoorClan entlang. Währendessen erklärten die Mentoren den Schülern einige wichtige Dinge bei der Grenzpatrouille.
»Bei einer Grenzpatrouille ist es euch sogar erlaubt zu jagen, anders als bei einer Jagdpatrouille. Jedoch solltet ihr euch das in dieser Blattleere lieber nicht wagen. Hier ist jedes Beutestück kostbar und gerade die Königinnen und deren Junge brauchen das Essen, sowie die Ältesten und Kranken«, erklärte Blätterrose ihnen.
»Und ihr solltet auch das Territorium eines fremden Clans dabei nicht betreten. Eine Schnurhaareslänge reicht für viele schon um es als Zeichen eines Angriffs zu sehen«, fügte Eissplitter hinzu.
»Das sind aber viele Sachen, die wir uns merken müssen«, jammerte Akazienpfote.

»Keine Sorge«, schnurrte ihr Mentor.
»Keiner verlangt, dass ihr alles sofort wisst. Selbst Krieger machen ab und an noch Fehler.«
»Kommt, etwas schneller. Wir müssen euch noch so viel zeigen«, spornte Blätterrose sie an und sie liefen nun etwas zügiger an der Grenze weiter.
»Was ist das da vorne für ein Baum?«, fragte Pinienpfote, als sie aus dem Wald heraustraten und eine große Wiese betraten, auf der nur ein einziger Baum wuchs.
Die Mentoren bleiben mit ihren Schülern stehen.
»Das ist die Große Weide. Unter ihren schützenden Zweigen finden die Großen Versammlungen statt«, erklärte Eissplitter mit stolzer und kräftiger Stimme.
»Wahnsinn! Das ist ja noch viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe!«, miaute seine Schülerin mit glänzenden Augen.
»Das du nicht wusstest, was das für ein Baum ist, Pinienpfote.«
»Ach, hast du es denn gewusst?«, fragte er frech zurück.
»Ich habe es mir gedacht«, antwortete die Kätzin, jedoch konnte Eissplitter aus ihrer Stimme heraushören, dass sie nur vertuschen wollte, dass sie es nicht wusste.

»Hey, ich denke, wir sollten nicht noch mehr Zeit vertrödeln, immerhin kommen wir in ein paar Tagen zur Großen Versammlung her. Dort werden sie noch mehr erfahren können«, meinte Blätterrose und nachdem der Kater ihr zugestimmt hatte, lief die Gruppe weiter.
Nachdem sie auch die Grenze zum EulenClan, wie auch die äußere Grenze abgelaufen waren, kehrten sie ins Lager zurück. Inzwischen war die Sonne wieder am Horizont angekommen und von der anderen Seite brachten die Wolken neuen Schnee.

❄️

»Da seid ihr ja! Wir haben euch kuschelige Nester gebaut und euch was Essbares zur Seite gelegt«, begrüßte Ampferpfote die beiden Schüler und nahm sie mit zum Bau.
»Wir haben ganz schön viele Schüler. Schau mal, so voll war der Bau schon lange nicht mehr«, bemerkte die Kätzin, als sie zum Frischbeutehaufen gingen.
»Das stimmt, wir hatten nur uns Drei«, fügte Eissplitter hinzu, ehe er eine magere Amsel wählte.
»Aber ich denke in der nächsten Blattfrische werden sich auch einige ältere Krieger in den Ältestenbau begeben, dafür wird aber eine neue Generation Krieger ihren Platz einnehmen«, nuschelte er durch das Gefieder hindurch, was Blätterrose ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte, welches man durch die Wühlmaus in ihrem Maul jedoch kaum erkannte.

Sie betraten den Kriegerbau und machten es sich in ihren Nestern gemütlich, ehe sie mit dem Fressen begannen.
»Ach, seid ihr auch wieder da?«, hörten sie die Stimme von Rabenflug.
Der Kater lag ebenfalls in seinem Nest und seine wachen gelben Augen blickten zu den zwei Katzen hinüber.
»Wie lief es bei dir und Narzissenpfote?«, fragte Blätterrose ihn freundlich.
»Ganz zufriedenstellend. Er ist ein aufmerksamer Schüler«, gab der Schwarze zurück.
»Wie machen sich eure Schüler?«
»Wunderbar! Pinienpfote und Akazienpfote wussten schon ein wenig über die Orte im Territorium bescheid und sie sind sehr Neugierig«, schnurrte die Kätzin.
»Wir denken, dass sie mal gute und vernünftige Jäger werden. Und auch im Kämpfen werden sie sich bestimmt geschickt anstellen. Sie sind ausdauernd und haben gute Balance sowie flinke Pfoten«, fügte Eissplitter hinzu.

»Narzissenpfote wird ihnen in nichts nachstehen«, bemerkte der Kater und Eissplitter meinte so etwas wie ein Schnauben seitens Rabenflug vernommen zu haben.
»Was ist den mit dir los?«, fragte Anisduft den Kater.
Sie war gerade damit beschäftigt sich ihr Fell zu putzen und warf einen verwirrten Blick zu dem schwarzen Kater.
»Du hast zwar generell ein großes Ego, aber das klingt ja schon abgehoben.«
»Habt ihr euch irgendwie gestritten oder so? Sonst seid ihr doch fast unzertrennlich«, bemerkte auch Zedernhimmel, die ebenfalls von ihrer Fellpflege aufsah.
»Also wir haben nichts gemacht«, verteidigte sich Eissplitter.
»Er benimmt sich doch die ganze Zeit so arrogant.«
»Was heißt da arrogant? Ich will Narzissenpfote nur die beste Ausbildung geben, die er kriegen kann. Das geht eben nicht mit seinen Geschwistern«, meinte Rabenflug nur.
»Hey! Was soll an unseren Schülern falsch sein!«, beschwerte sich Blätterrose.
Der schwarze Kater verdrehte die Augen und seufzte.

»Als ob euch das noch nicht aufgefallen ist. Habt ihr eure Schüler mal neben meinem gesehen? Narzissenpfote ist definitiv größer und kräftiger als seine Geschwister. Vor allem Akazienpfote ist ganz schön schwächlich.«
Als Rabenflug Eissplitters Schülerin erwähnte, konnte der Kater seine aufkommende Wut nicht unterdrücken und ihm entwich ein kurzes aggressives Knurren.
»Akazienpfote steht ihren Geschwistern oder einem anderen Schüler in Nichts nach! Vielleicht solltest du nur mal begreifen, dass weder du, noch dein Schüler, bei allem im Mittelpunkt stehen!«, blaffte der weiß grau Getigerte und wurde dabei lauter, als er eigentlich wollte.
Wütend funkelte er den Kater an, der nur spöttisch seinen Kopf hob und ihn herausfordernd ansah.

»Jetzt kommt mal wieder runter Jungs«, ermahnte Rotfeder die Zwei.
Der Zweite Anführer hatte sein Gespräch mit Platzregen, Aschenbrand und Windläufer unterbrochen und funkelte die streitenden Kater mahnend an. Eissplitter hatte Respekt vor ihm und schwieg daraufhin, was Rabenflug wohl als einen Sieg für sich ansah.
»Ich werde gleich meine Nachtwache starten«, miaute Windläufer nach eintreten der Stille.
»Rabenflug, sei doch so gut und hilf mir. Auf meine alten Tage bemerke ich nicht mehr alles.«
Eissplitter hätte den entsetzten Kater am liebsten laut ausgelacht, beherrschte sich jedoch. Rabenflug hingegen schien erst widersprechen zu wollen, jedoch nickte er und folgte dem Kater nach draußen. Letzten Endes hatte er immer noch Respekt vor den älteren Kriegern.

»Ich verstehe ihn nicht. Heute morgen war doch noch alles gut bei ihm und jetzt gibt es nur noch ihn und seinen Schüler«, sprach Blätterrose ihre Gedanken aus.
Eissplitter nickte bestätigend. Ihm war das Verhalten von Rabenflug auch ein Rätsel.
»Kümmert euch nicht um Rabenflug«, meinte Zedernhimmel.
»Er war schon immer sehr eigen. Ich weiß zwar auch nicht, was sein Antrieb ist, aber ihr müsst ihn wohl einfach machen lassen.«
Die jungen Mentoren sahen sich verwirrt an, aber nahmen den Rat der Kätzin zu Herzen.

«Die jungen Mentoren sahen sich verwirrt an, aber nahmen den Rat der Kätzin zu Herzen

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